Würde Russland den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj töten? Diese Frage stellt sich nach entsprechenden Drohungen aus Moskau. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat sich jetzt dazu geäußert.
Auch nach mehr als einem Jahr ist kein Ende im Ukraine-Krieg in Sicht. Die Truppen aus Kiew verteidigen ihr Land weiter gegen die russischen Invasoren. Entspannung gibt es nicht, stattdessen droht der Konflikt immer weiter zu eskalieren. Die Ukraine will mit einer Frühjahrs-Gegenoffensive weitere besetzte Gebiete zurückerobern. Moskau warf Kiew vor wenigen Tagen einen Drohnenangriff auf den Kreml vor. Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew forderte daraufhin sogar, Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj zu ermorden. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass Kreml-Despot Wladimir Putin wirklich zu diesem Mittel greift?
Dmytro Kuleba: Wladimir Putin würde Wolodymyr Selenskyj töten, wenn er könnte
Dazu äußerte sich jetzt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in einem Interview mit der "Bild". Er sagte zu einem möglichen Versuch Russlands, Selenskyj endgültig zu eliminieren: "Wenn die Russen Präsident Selenskyj töten könnten, würden sie es auf jeden Fall versuchen. Er fügte aber auch hinzu: "Wir treffen schnelle, kluge Entscheidungen und sind besser als viele erwartet haben." Kuleba glaube zwar nicht, dass er selbst ein Top-Ziel für einen möglichen Giftanschlag sei. Dennoch würde er an manchen Orten nur Wasser aus Flaschen trinken, die vorher verschlossen waren und er selbst geöffnet habe. Zu Medwedews Drohung sagte der ukrainische Minister: "Medwedew sollte weniger Wodka trinken, bevor er auf Telegram geht...Ich glaube nicht, dass er einen Kommentar wert ist."
Ukrainischer Außenminister fordert weitere Waffen
Dmytro Kuleba forderte im "Bild"-Interview außerdem weitere Waffen von Deutschland, zum Beispiel gepanzerte Fahrzeuge und Flugabwehrsysteme. Außerdem solle sich Deutschland mit dafür einsetzen, die USA davon zu überzeugen, grünes Licht für die Lieferung von F-16-Kampfjets zu geben. Möglichen Verhandlungen mit Russland und Gesprächen mit Putin erteilte Kuleba erneut eine Absage. Der Minister merkte an: "Die Leute sollten daran erinnert werden, dass wir von 2014 bis 2022 geduldig mit Russland verhandelt haben. Geduldig. Der erste Teil dieser Verhandlungen wurde von Deutschland und Frankreich unterstützt. Und uns wurde geraten, hier und da Zugeständnisse zu machen. Hat es funktioniert? Nein, wir haben den größten Krieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg beigetragen."
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
gom/bua/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.