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Ukraine-Krieg heute im News-Ticker:        Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse vom 09.05.2023 im Überblick

Wladimir Putins Truppen droht die Einkesselung bei Bachmut. (Foto) Suche
Wladimir Putins Truppen droht die Einkesselung bei Bachmut. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Alexei Danichev

+++ Unvermindert heftige Kämpfe in der Ostukraine +++

Ukrainische Verteidiger und russische Angreifer haben sich am Dienstag erneut schwere Kämpfe im Osten der Ukraine geliefert. Im Mittelpunkt des Geschehens stand einmal mehr die seit Monaten schwer umkämpften Stadt Bachmut, wie der ukrainische Generalstab in seinem abendlichen Lagebericht mitteilte. Neben Bachmut stießen russische Truppen auch bei Liman, Awdijiwka und Marjinka vor. Insgesamt seien dort in den vergangenen Stunden rund 30 Angriffe abgeschlagen worden.

Die ukrainische Luftwaffe habe im Tagesverlauf in die Kämpfe eingegriffen und russische Truppenansammlungen und Flugabwehrsysteme beschossen. Ortsangaben wurden nicht gemacht. Russland führt seit Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. In den vergangenen Monaten versuchte das russische Militär, seine Eroberungen im Osten der Ukraine auszuweiten.

+++ Moskau bezeichnet nächtliche Raketenangriffe als erfolgreich +++

Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben bei seinen nächtlichen Raketenangriffen den Nachschub des ukrainischen Militärs erfolgreich bekämpft. "Das Ziel des Schlags wurde erreicht. Alle festgelegten Objekte wurden getroffen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Dienstag in Moskau. Es seien Truppen der ukrainischen Reserve und Munitionslager mit Hochpräzisionswaffen beschossen worden. Die ukrainische Führung hatte zuvor mitgeteilt, dass 23 der 25 russischen Raketen abgefangen worden seien.

Die herabstürzenden Trümmerteile hätten Schäden in der Hauptstadt Kiew sowie in den Gebiet Dniproeptrowsk und Tscherkassy verursacht, teilten die ukrainischen Behörden mit. Über mögliche Opfer gibt es bislang keine Informationen. Unabhängig lassen sich die Angaben beider Kriegsparteien nicht überprüfen.

+++ Selenskyj: Gedenken bedeutet auch schützen +++

Selenskyj sagte in seiner täglichen Videoansprache: "Heute, am 8. Mai, wenn sich die Welt an die Worte "Nie wieder!" erinnert, geben wir in der Ukraine diesen Worten eine Bedeutung." Es gehe nicht nur darum, sich zu erinnern, sondern seine Werte auch zu schützen und Aggressoren zu besiegen. "Die Erfolge der Ukrainer bei der Verteidigung gegen die russische Aggression sind eindeutig ein Gegengift gegen andere Aggressionen", sagte Selenskyj. Die Welt könne sehen, wie sich ein freies Volk vor Eroberern schütze. "Wenn wir das können, können dies andere auch." Am 8. Mai wird in Europa alljährlich des Endes des Zweiten Weltkriegs gedacht.

Selenskyjs Ansprache dürfte sich angesichts der bevorstehenden Siegesparade in Moskau auch gegen die russische Propaganda richten. Diese beansprucht für den Kreml das Monopol auf den Sieg gegen Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg und verklärt den eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine quasi zur Fortsetzung des sowjetischen Abwehrkampfs.

+++ Generalinspekteur: Unterstützung der Ukraine "an vorderer Stelle" +++

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, gibt der weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen die russischen Angreifer Priorität. "Der Kampf auf Leben und Tod rechtfertigt Einschränkungen in Ausbildung und Materialverfügbarkeit bei uns. Die Unterstützung der tapferen ukrainischen Streitkräfte im Kampf gegen den russischen Aggressor steht für uns an vorderer Stelle", sagte der ranghöchste deutsche Soldat. Der General bekräftigte: "Die Ukraine kämpft für uns alle."

Breuer war in der vergangenen Woche in der Ukraine und traf Armeechef Walerij Saluschnyj und den ukrainischen Verteidigungsminister Olexij Resnikow. Resnikow dankte laut Mitteilung für die bisher erhaltenen Waffen aus Deutschland, unter denen moderne Flugabwehrsysteme, Panzerhaubitzen und auch der Kampfpanzer Leopard 2 sind.

+++ Russischer Besatzungschef: Regen verzögert Beginn von Kiews Offensive +++

Regenfälle verzögern nach Angaben der russischen Besatzungsbehörden in der Südukraine den Beginn der erwarteten Offensive Kiews. "Wieder hat instabiles feuchtes Wetter Einzug gehalten. Der Boden muss zehn bis zwölf Zentimeter durchgetrocknet sein, damit die Technik darüber rollen kann", sagte der Verwaltungschef des von Moskau kontrollierten Teils von Saporischschja, Jewgeni Balizki, im russischen Fernsehen. Trotzdem könne die Gegenoffensive "jeden Moment beginnen".

Am Freitag hatte die russische Verwaltung mit der Evakuierung der frontnahen Ortschaften im Gebiet Saporischschja begonnen. Davon betroffen ist auch die Stadt Enerhodar, in der sich das Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Balizki sprach von einer zeitweisen Umsiedlung der Bewohner zur Sicherheit der Bevölkerung.

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