Die Debatte um den nächsten Bundeskanzler ist längst entbrannt. Vor der Bundestagswahl 2025 wird bereits über einige Namen diskutiert. Wer könnte Olaf Scholz ablösen und als Regierungschef fungieren?
Suche
Die aktuelle Bundesregierung ist noch im Amt, da werden bereits die ersten Diskussionen über die Kanzler-Frage geführt. Im Gespräch sind mehrere Politiker, die Olaf Scholz als Bundeskanzler beerben sollen. Bislang haben die Parteien ihre Kandidaten noch nicht offiziell vorgestellt. Einige bekannte Gesichter vom politischen Parkett werden bereits in diversen Medienberichten als Nachfolger gehandelt.
Kein Krisenmanager: Olaf Scholz will Bundeskanzler bleiben
Olaf Scholz will nicht so schnell seinen Posten aufgeben. Am Jahrestag der Ampel-Koalition sagte der SPD-Mann, dass er 2025 erneut antreten werde. Seine Beliebtheit ist aber zuletzt stark gesunken, denn als Krisen-Manager hat er sich nicht behaupten können, hieß es zuletzt. Er zögerte gerade bei Entscheidungen im Ukraine-Krieg oder der Energiekrise viel zu lange. Sein eher abwartendes Verhalten wurde ihm in den letzten Monaten häufig negativ ausgelegt. Dennoch schätzen einige seine ruhige Art sehr. Ob ihm das in aktuellen Umfragen Stimmen kostete? Im RTL/n-tv-Trendbarometer von Anfang April, stürzte der amtierende Bundeskanzler auf einen Wert von 21 Prozent ab. Darüber berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
Kanzlerfrage: CDU will Friedrich Merz zum Kanzler machen?
Wenn es nach dieser Umfrage geht, soll CDU-Chef Friedrich Merz als Regierungschef agieren. Immerhin 23 Prozent der Teilnehmer:innen sehen das so. Seinen Aufstieg hat er vermutlich den ganzen Krisen und den Streitereien in der Ampel-Regierung zu verdanken. Friedrich Merz, der zuletzt wie andere Unions-Politiker mit Populismus und falschen Aussagen Stimmung machte, positioniert sich als Mann der Tat. Er will wieder mit der CDU regieren. "Ohne uns soll nach der nächsten Bundestagswahl nicht regiert werden", sagte Friedrich Merz bei einer CDU-Versammlung in Schkeuditz bei Leipzig im Frühjahr 2023. Die aktuellen Umfragewerte sehen die CDU mit 30 Prozent (Stand: 29. April 2023) vorne. Parteikollegen sollen hinter ihm stehen, sagte zuletzt auch Carsten Linnemann: "Die Bundestagsfraktion steht fest hinter Friedrich Merz. Wenn er Kanzlerkandidat werden will, dann wird er es." Doch ihm mangelt es an Sympathie, heißt es in einem Artikel der "Berliner Morgenpost". Merz würde nicht die gesamte Mitte abholen. Das gilt auch für die Partei. Nicht jeder ist für Merz. Einigkeit herrscht also nicht, wenn den Berichten geglaubt wird.
Lesen Sie auch:Renten-Pläne, "Heiße Luft" und Co.! Diese Politik-Schlagzeilen entsetzten
Markus Söder Bundeskanzler 2025? Das sagt Bayerns Ministerpräsident
Markus Söder hingegen galt lange Zeit als Hoffnungsträger für das Amt. Doch bei Markus Lanz erklärte er am 2. Mai eindrücklich: "Ich stehe da nicht zur Verfügung." Er sehe Friedrich Merz als "geborenen Kandidaten". Das hätte sich in der gemeinsamen Zusammenarbeit gezeigt. Noch vor der letzten Bundestagswahl betonte der CSU-Politiker, dass er für Bayern da sein will.
Robert Habeck als Bundeskanzler: Unbeliebt dank Klima-Plänen?
In den Debatten fällt oft der Name Robert Habeck. Der Wirtschaftsminister sollte eigentlich bereits bei der Bundestagswahl 2021 als Kanzlerkandidat antreten, doch die Grünen entscheiden sich für Annalena Baerbock. Seine Partei schaffte es aber in die Regierung. Auf ihn ruhten große Hoffnungen, die wichtigsten Punkte endlich anzugehen. Dann kamen die Krisen und Robert Habecks Handlungen wurden immer wieder kritisiert und sorgten für Schlagzeilen. Besonders aus dem konservativen Lager wurde teilweise gegen seine Pläne gehetzt, wie sich zuletzt besonders beim Thema Heizungen zeigte. Dennoch bewies er aber auch seine Fähigkeiten als Bundeskanzler. Endlich würde einer die Wahrheit sagen und benennen, was falsch gelaufen ist. Während er rhetorisch gut argumentiert, stehen medial betrachtet nur seine vermeintlichen Verfehlungen im Vordergrund.
Frauen bei der Kanzler-Frage ausgeschlossen?
Die aktuellen Diskussionen zeigen aber auch: Politikerinnen kommen gar nicht vor. Die Debatte wird abseits der Frauen geführt. Dabei gibt es mit Annalena Baerbock eine Kandidatin, die es bereits 2021 versuchte und in der Politik agiert. Auch die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang könnte es versuchen, wenn die Tatsache berücksichtigt wird, dass in der Vergangenheit Parteivorsitzende als Kandidaten aufgestellt wurden.
Wer hat das Zeug zum Bundeskanzler?
Die Bürger:innen haben ihre eigenen Vorstellungen, wer Kanzler werden sollte. Die Meinungen gehen bei allen potenziellen Kandidaten weit auseinander. Gerade bei Friedrich Merz und Robert Habeck ist das deutlich zu sehen, wenn man sich nur auf die Kommentare dazu in den sozialen Medien bezieht. Die anderen Kandidaten kommen ebenfalls nicht immer gut weg. Die Stimmung ist derzeit stark aufgeladen, dabei stehen die Kandidaten noch nicht fest. Die CDU will seinen Kandidaten erst nach der Europawahl 2024 bekannt geben. Auch die Grünen haben noch keine Entscheidung gefällt. "Sollten wir uns dafür entscheiden, auch 2025 wieder um das Kanzleramt zu kämpfen, werden wir, soweit es mehrere aussichtsreiche Kandidaturen gibt, eine Urwahl zur Auswahl der Kanzlerkandidatin oder des Kanzlerkandidaten durchführen", sagte die politische Bundesgeschäftsführerin Emily Büning der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es wird sich zeigen, wer sich zur Wahl stellt!
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bos/rad/news.de/dpa
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.