Im Kreml soll bereits nach einem Nachfolger für Wladimir Putin gesucht werden. Der russische Präsident selbst soll vorhaben, sich von seinem Amt zurückzuziehen. Daran glaubt der frühere Redenschreiber von Wladimir Putin aber nicht.
Wladimir Putins tödliche Pläne, die Ukraine innerhalb weniger Tage zu unterwerfen und von der Landkarte zu löschen, haben sich nicht erfüllt. Der Kreml-Chef manövriert sich somit in eine schwierige Situation. Seine Rolle als Staatsoberhaupt und Führungsposition ist ins Wanken geraten. Machtspiele sollen im Kreml bereits im Gange sein, behaupteten zuletzt Kreml-Kritiker. Enge Vertraute sollen nach Putins Amt greifen und ihn sogar stürzen. Die Gerüchte um einen möglichen Nachfolger reißen also nicht ab. Nun äußerte sich Abbas Galjamow zur Nachfolger-Diskussion.
Ex-Kreml-Berater behauptet: Wladimir Putin will Medwedew als Nachfolger
Putins früherer Redenschreiber und Regierungsberater Abbas Galjamow glaubte vor wenigen Monaten, dass der russische Präsident sein Amt an Dmitri Medwedjew abgibt. Der frühere Präsident von Russland sollte also offenbar mehr Macht erhalten, nachdem er Ende Dezember 2022zum Stellvertreter der Präsidialkommission für militärisch-industrielle Zusammenarbeit ernannt wurde. Das zumindest glaubt Galjanow. Putin würde aber Medwedew nicht ohne Grund mehr Aufgaben erteilen, darunter die Aufsicht über die Strafverfolgung. Medwedew müsste die weiteren Folgen des Ukraine-Kriegs tragen. Putin"will sich aus der Verantwortung stehlen, zumindest in den Augen seiner Freunde, seines Umfelds und der Geschichte."
Kehrtwende: Wladimir Putin denkt nicht ans Aufhören
Nun soll es sich Putin aber laut Galjamow anders überlegt haben. "Putin könnte die Entscheidung getroffen haben, dass er gar keinen Nachfolger braucht", sagte der Exil-Russe gegenüber dem "YouTube"-Kanal "Popular Politics". Der Kanal wird von Unterstützern des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny betrieben. Der Grund für Putins angeblichen Sinneswandel liegt in dem gegen ihn erlassenen Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen durch den Internationalen Gerichtshof in Den Haag, der am 17. März 2023 erteilt wurde. Seit er ein international gesuchter Kriegsverbrecher ist, sei dem Diktator klargeworden, dass es für ihn keinen Ausweg gebe. Dadurch hätte seine Herrschaft nun "etwas Endgültiges" und Putin will deshalb bis zum Ende regieren.
Dass Putin nicht ans Aufhören denkt, sieht auch Andrei Piontkowski so. "Putin selbst bereitet keinen Nachfolger vor. Wir haben all diese Mythen über den Nachfolger seit 2016 gehört", sagte der russische Kreml-Experte im ukrainischen Fernsehen. Er fügte hinzu: "Eine Person, die vom Internationalen Strafgerichtshof als Verbrecher gesucht wird, wird sich bis zur letzten Sekunde an der Macht halten." Doch das heiße nicht, dass Putin aber an der Macht bleibt. Das würde sich an der Front entscheiden.
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Kreml-Elite sauer: Wladimir Putins Nachfolger-Suche
Glaubt man anderen Berichten, so sucht die Kreml-Elite bereits nach einem Nachfolger für Putin. "Die Suche nach einem Nachfolger für Putin läuft und es ist nicht mehr Putin selbst, der das tut", sagte Andriy Yusov, ein Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes GUR, in einer Sendung im ukrainischen Fernsehen. Anton Geraschenko, Berater des ukrainischen Innenministeriums, teilte Yusovs Aussage auf Twitter. Die Elite sei unzufrieden und Putin könne sein Handeln nicht mehr rechtfertigen. "Den Menschen mehr als ein Jahr lang erzählen, dass die sogenannte militärische Spezialoperation nach Plan verläuft und dann ein Haftbefehl vom Haager Tribunal erhalten", würde ihm niemand mehr wirklich abkaufen. Viele russische Politiker würden erkennen, welche Schäden Putin durch seine Kriegstaktik innen- und außenpolitisch angerichtet hat.
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