Russland droht weiter mit seinem nuklearen Potenzial. Auch im verbündeten Nachbarland Belarus sollen bald taktische Atomwaffen stationiert werden. Die Ausbildung der Soldaten daran hat jetzt begonnen.
Im März sorgte Wladimir Putin für eine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg, als er die Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus bekanntgab. Das russische Nachbarland zählt zu den engsten Verbündeten des Kremls. Immer wieder gab es Befürchtungen, dass Diktator Alexander Lukaschenko noch eigene Truppen in die Ukraine schicken wird. Die militärische Zusammenarbeit mit Russland wird jedenfalls immer enger.
Ukraine-Krieg aktuell: Russland trainiert belarussische Soldaten an taktischen Nuklearwaffen
Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben Soldaten aus dem Nachbarland Belarus vor der dort geplanten Stationierung taktischer Atomwaffen an den Raketen ausgebildet. Sie hätten gute Ergebnisse gezeigt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit. Das Ministerium veröffentlichte auch ein Video, das das Training auf einem russischen Truppenübungsplatz im Süden des Landes zeigen soll. Zu sehen war demnach der Raketenkomplex vom Typ Iskander-M. Die Raketen können mit konventionellen, aber auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden.
Video zeigt Teststart von Iskander-M-Rakete
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus vor dem Hintergrund der Spannungen mit den Nato-Staaten im Zuge des von ihm begonnenen Krieges gegen die Ukraine angekündigt. Nach den russischen Ministeriumsangaben lief die Ausbildung an den Waffen gemäß Putins Ankündigung seit dem 3. April. Die belarussischen Soldaten hätten im Detail die Aufbewahrung und Anwendung der taktischen Sprengsätze für die Raketen studiert. Auch einen Teststart einer Rakete gab es, wie auf dem Video zu sehen war.
Belarus bekommt erstmals seit den 90ern wieder Atomwaffen
Kremlchef Putin begründete die Stationierung Ende März auch damit, dass die USA seit Jahren Atomwaffen in Europa, darunter auch in Deutschland, vorhielten. Belarus erhält nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nun erstmals seit den 1990ern Jahren wieder nukleare Raketen. Dazu hatte Machthaber Alexander Lukaschenko auch die Verfassung ändern lassen, in der nun kein atomwaffenfreier Status mehr festgeschrieben ist. Die Bunker für die Lagerung der Atomsprengköpfe sollen am 1. Juli fertig gebaut sein. Russland behält nach eigenen Angaben die Kontrolle darüber. Die Waffen sollen an der Grenze zu Polen stationiert werden.
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gom/fka/news.de/dpa
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