Die Ukraine plant einen Großangriff auf die russischen Streitkräfte. Angeblich sollen deutsche Leopard-Panzer dabei eine Schlüsselrolle spielen. Doch noch ist fraglich, ob die westliche Waffentechnik zur Verteidigung der Ukraine ausreicht.
Seit rund 14 Monaten leistet die Ukraine erbitterten Widerstand im russischen Angriffskrieg. Nun tauchen in den sozialen Medien vermehrt Aufnahmen von ukrainischen Soldaten mit Leopard-Panzern aus deutscher Produktion auf. Bereitet sich die Ukraine auf eine Großoffensive mit Leopard-Panzern vor oder steckt ein Täuschungsmanöver dahinter?
Großangriff gegen russische Besatzer geplant! Welche Rolle spielen die deutschen Leopard-Panzer?
Erst kürzlich sorgten geleakte Dokumente vom US-Geheimdienst für Schlagzeilen. Die geheimen Papiere beinhalten unter anderem Informationen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und Angaben zum Munitionsverbrauch. Auch von Landkarten, auf denen der Frontverlauf eingezeichnet ist, und Standorte russischer und ukrainischer Truppenverbände und deren Mannschaftsstärken ist die Rede. Informationen gab es demnach auch zu Plänen der Nato und der USA, wie das ukrainische Militär auf eine bevorstehende Frühlingsoffensive vorbereitet und bewaffnet werden soll. Details zu Anzahl und Art geplanter Waffenlieferungen sowie die voraussichtlichen Lieferdaten seien vermerkt, hieß es weiter.
Außerdem ist in den Papieren die Ausrüstung einer Brigade mit Leopard-Panzern verzeichnet. Darunter Typ 2A6 und 2A4. "28 Leopard 2A6 helfen mehr als 18. Hier sollten wir aufstocken. Die Industrie kann diese Abgabe bis 2024 wieder auffüllen", sagt FDP-Verteidigungsexperte Marcus Faber gegenüber der "Bild". "Für einen erfolgreichen Durchbruch durch die Stellungen der Besatzer kommt es auf jeden modernen Kampfpanzer an." Die modernen Schützen- und Kampfpanzer aus dem Westen seien den russischen Panzern deutlich überlegen. "Vor allem sind sie nicht so beengt wie unsere alten Panzer, die Optiken sind auch viel besser", zitiert die "Bild" einen ukrainischen Soldaten.
Kein Überraschungsmoment und Munitionsmangel! Hat die Ukraine überhaupt eine Chance gegen Russland?
Fest steht:Die ukrainischen Streitkräfte bereiten sich derzeit auf eine neue Offensive vor, um noch mehr besetzte Territorien zu befreien. Doch wie hoch sind die Erfolgschancen? Im vergangenen Herbst konnte die Ukraine mit einer Offensive inCharkiw weite Gebiete von den russischen Besatzern zurückerobern. Damals hatten die Streitkräfte jedoch mit einem Täuschungsmanöver die russische Armee an der Nase herumgeführt. Einen Überraschungsmoment gibt es nun nicht mehr. Zudem haben die russischen Stellungen mit Schützengräben, Panzersperren und Minengürteln verstärkt.
Wie die "Bild"-Zeitung schreibt, können auch die modernen russischen Panzerabwehrlenkwaffen für Leopard-Panzer gefährlich werden. Der Erfolg der ukrainischen Offensive sei von der Aufklärung sowie dem Zusammenwirken von Infanterie und Artillerie abhängig. Zudem kämpfe die ukrainische Armee mit Munitionsmangel. "Die Ukraine braucht auch längerfristig unsere Unterstützung, wir haben hier noch viele Kapazitäten", sagt Faber gegenüber der "Bild". "Von 600 einsatzbereiten Transportpanzern Fuchs wurde bislang keiner geliefert. Da geht noch mehr – für den geschützten Transport."
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bua/fka/news.de/dpa
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