Ukrainische Streitkräfte haben offenbar erstmals seit Kriegsbeginn den Grenzfluss Dnipro überquert. Die neue Offensive bereitet Kreml-Freunden Sorgen. Nimmt Kiew als nächstes die Halbinsel Krim ins Visier?
Bei der russischen Invasion in der Ukraine konnten die Kreml-Truppen vor allem östlich des Flusses Dnipro große Gebietsgewinne erzielen. Seit Ausbruch des Krieges gelang es den Ukrainern nicht, dort besetzte Dörfer oder Städte zurückzuerobern. Das änderte sich nun offenbar, wie Drohnenaufnahmen, die von russischen Kriegsbloggern veröffentlicht wurden, zeigen sollen.
Ukraine-Krieg aktuell: Schnellboote überqueren Frontfluss Dnipro
Die Aufnahmen zeigen der "Bild" zufolge Schnellboote der ukrainischen Armee, die von Cherson aus den Dnipro überqueren und im kleinen Dorf Datschy auf der linken Seite des Flusses an Land gehen. "Sie fahren dort ungestört hin, richten Stellungen ein und bringen Munition an unsere Seite des Flusses", sollen die Blogger auf Telegram geschrieben haben. Russland habe sofort reagiert und Datschy am folgenden Tag bombardiert. Belege für eine dauerhafte Präsenz der Ukrainer an dem eigentlich vom den Russen gehaltenen Frontufer gibt es bislang offenbar nicht. Laut "Bild" zeigen die Aufnahmen jedoch, dass russische Truppen dort ihre Positionen aufgegeben haben.
Russland fürchtet sich vor Angriffen auf die Krim
Die "Süddeutsche Zeitung" stellt Vermutungen auf, was die Ukraine mit der Flussüberquerung bezwecken könnte. Demzufolge könnte es ein Ablenkungsmanöver sein, um russische Streitkräfte dazu zu bringen, auch dort Truppen zur Verteidigung aufzustellen und so zu überdehnen. Allerdings sei auch nicht ausgeschlossen, dass die Ukrainer von dort aus tatsächlich Angriffe auf besetztes Gebiet starten wollen.
Die Kriegsblogger würden laut "Bild" weitere ukrainische Offensiven unter anderem im Süden bei Cherson über den Dnipro befürchten. Damit wäre der Weg zu der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim nicht mehr weit. Ukrainische Soldaten werden derweil auch in Deutschland in der Überquerung von Flüssen trainiert.
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gom/news.de
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