+++ Kallas sichert Kiew bei Ukraine-Besuch weitere Unterstützung zu +++
Bei ihrem ersten Besuch in der Ukraine seit Russlands Angriff hat die estnische Regierungschefin Kajas Kallas Kiew die weitere Unterstützung ihres Landes zugesichert. "Estland bleibt an Eurer Seite und unterstützt Euch militärisch, wirtschaftlich, politisch - bis Ihr den Krieg gewinnt", sagte sie am Montag bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Schytomyr. "Ich bin mit der festen Botschaft hierher gekommen, dass wir an den Sieg der Ukraine glauben und dass wir an die Ukraine glauben, die eine blühende liberale Demokratie und eine freie Marktwirtschaft ist, die zur euro-atlantischen Familie gehört."
Die Ukraine wehrt seit knapp 14 Monaten mit westlicher Unterstützung eine russische Invasion ab. Der an Russland grenzende baltische EU- und Nato-Staat Estland gehört dabei zu den wichtigen Unterstützern Kiews. "Ihr Kampf, Ihre Verluste und Opfer haben es glasklar gemacht - der Weg zu dauerhaftem Frieden führt über die Beseitigung der Grauzonen in der europäischen Sicherheit", sagte die 45-jährige bei ihrem zuvor nicht angekündigten Besuch. "Für Frieden in Europa brauchen wir die Ukraine in der Europäischen Union, brauchen wir die Ukraine in der Nato", sagte sie.
+++ Alarmrotte identifiziert russischen Aufklärer über der Ostsee +++
Ein über der Ostsee ohne Erkennungssignal fliegender russischer Aufklärer vom Typ Iljuschin 20 hat am Montag einen Start der Alarmrotte auf dem Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern ausgelöst. Die Maschine war im Bereich Kaliningrad im internationalen Luftraum ohne Transponder, ohne Flugplan und ohne Kontakt zur Flugsicherheitskontrollstelle unterwegs, wie die Luftwaffe mitteilte. Das Flugzeug sei identifiziert worden. Die Alarmrotte besteht üblicherweise aus zwei Eurofightern, die binnen Minuten aufsteigen, um mögliche Gefährdungen zu überprüfen oder auch abzuwehren, wenn nötig. Die gegenseitigen Kontrollen sind aber weitgehend Routine.
+++ Ukraine arbeitet mit Russland an Austausch aller Kriegsgefangenen +++
Die Ukraine arbeitet mit Russland an einem Austausch aller Kriegsgefangenen. "Ja, von der Sache her nähern wir uns dem", sagte der für Gefangenenaustausche zuständige Militärgeheimdienstchef Kyrylo Budanow am Montag der Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina. Der Idee nach sollen alle Ukrainer in russischer Kriegsgefangenschaft gegen alle von Kiew gefangen genommenen russischen Soldaten ausgelöst werden. Bisher wurde bei den Gefangenenaustauschen zumeist auf eine Parität bei der Zahl geachtet. Wie viele Gefangene beide Seiten jeweils haben, ist unbekannt. Russland soll jedoch wesentlich mehr ukrainische Gefangene haben als umgekehrt.
Dem 37-Jährigen zufolge ist der Austausch von Kriegsgefangenen bereits während des Krieges "ein beispielloser Fall in der Weltgeschichte". Die Ukraine wehrt seit 14 Monaten eine russische Invasion ab. Kiew zufolge sind mit Russland seitdem über 2:300 ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht worden.
+++ Putin feuert Marine-Kommandeur nach Befehlsverweigerung +++
Berichten zufolge wurde ein hochrangiger Marinekommandeur von Wladimir Putin entlassen, nachdem er sich geweigert hatte, mehr seiner Männer im Ukraine-Krieg einzusetzen. Admiral Sergei Avakyants (66) war der Befehlshaber der russischen Pazifikflotte, bevor er in der vergangenen Woche fristlos entlassen wurde. Er hatte an Gefechtsübungen mit Atombombern teilgenommen, als er seinen Marschbefehl vom Kreml erhielt.
Eine Quelle des russischen Verteidigungsministeriums versuchte laut britischen "Express", die Bedeutung der Entlassung des Admirals herunterzuspielen, und betonte, er habe sich nach einer langen und bedeutenden Karriere für den Ruhestand entschieden. Andere behaupteten jedoch, der Admiral sei seines Kommandos enthoben worden, nachdem er versucht hatte, seine Männer vor weiteren Fronteinsätzen in der Ukraine zu schützen. Berichten zufolge war er vom Krieg des Kremls in der Ukraine ernüchtert, nachdem eine Gruppe von Elitesoldaten seiner Pazifikflotte bei dem katastrophalen Versuch, Wuhledar im Februar einzunehmen, fast vollständig ausgelöscht worden war.
+++ Wagner-Söldner liefern sich nach Streit Schießerei mit russischen Soldaten +++
Wie der ukrainische Generalstabschef in einem Eintrag bei Facebook erklärt, soll es in der ukrainischen Stadt Stanytzia Luhanska zu einer Schießerei zwischen Wagner-Söldner und Soldaten der regulären russischen Truppen gekommen sein. Auslöser der Auseinandersetzung sei ein Streit darüber gewesen, wer für die taktischen Fehleinschätzungen und Verluste im Ukraine-Krieg verantwortlich sei. Wie es weiter heißt, gab es angeblich auf beiden Seiten Opfer zu beklagen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
+++ Selenskyj dankt ukrainischen Soldaten für Einsatz +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte den Soldaten des Landes für ihren Einsatz und Kampfeswillen. In seiner allabendlichen Videoansprache zählte er am Sonntag eine Reihe von Einheiten auf, die sich in den Kämpfen der vergangenen Tage und Wochen besonders hervorgetan hätten. "Danke für Ihre Widerstandsfähigkeit, für die Verteidigung Ihrer Stellungen und damit für den Schutz der Ukraine", sagte Selenskyj. "Es ist wichtig, dies in jeder Stadt, in jedem Dorf zu verstehen, überall dort, wo es jetzt mehr oder weniger ruhig ist."
Überall dort, "wo heute nur ein ruhiger, sonniger Frühlingstag war", müssten die von den Frontkämpfern erbrachten Opfer gewürdigt werden. "Jeder Tag dieser Ruhe in den rückwärtigen Gebieten wird von unseren Soldaten in erbitterten Kämpfen an der Front gewonnen, in täglichen Kämpfen", sagte Selenskyj. Sein Appell an die Bevölkerung: "Helfen Sie unseren Soldaten immer, wenn sie es brauchen, unterstützen Sie den Staat und die Verteidigung, so gut Sie können."
+++ Ukraine-Krieg treibt Militärausgaben auf neues Allzeithoch +++
Die weltweiten Militärausgaben haben einen neuen Höchststand erreicht. Vor allem wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stiegen sie im Jahr 2022 inflationsbereinigt um 3,7 Prozent auf 2,24 Billionen Dollar (rund 2,04 Billionen Euro), wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag in einem neuen Bericht mitteilte. Die Staaten der Erde steckten somit auch im achten Jahr in Folge mehr Geld ins Militär als im jeweiligen Vorjahr. Ohne Inflationsbereinigung würde der Anstieg gar bei 6,5 Prozent liegen. Die USA bleiben klarer Spitzenreiter, Deutschland Siebter.
Den mit Abstand stärksten Ausgabenanstieg verzeichnete Europa mit einer inflationsbereinigten Zunahme um 13 Prozent, dem höchsten jährlichen Anstieg der Zeit nach dem Kalten Krieg. Im Wesentlichen lag das an den stark gestiegenen Militärausgaben Russlands und der Ukraine, doch die militärischen Hilfen für die Ukraine und Sorgen vor einer stärkeren Bedrohung durch Russland haben nach Sipri-Angaben auch die Ausgabenentscheidungen vieler anderer Staaten beeinflusst.
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