Karl Lauterbach versprach im Bundestag am Freitag konkrete Maßnahmen für Kinder, die bis heute unter den Folgen der Corona-Maßnahmen leiden. Auf Twitter erzürnte der Gesundheitsminister dabei allerdings viele Gemüter.
Kinder mussten während der Corona-Pandemie in Deutschland viel durchmachen: Sie konnten zum Beispiel für einen längeren Zeitraum ihre Großeltern und Freunde nicht stehen, wochenlange Schulschließungen belasteten viele Jungen und Mädchen enorm. Was wird die Politik nun nach dieser schweren Zeit für die Betroffenen tun? Dazu äußerte sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Freitag, 21. April, im Bundestag. Grundlage für die Debatte war laut "tagesschau.de" ein Bericht aus mehreren Ministerien, dass bis heute mehr als 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter den Folgen der Corona-Maßnahmen leiden. Viele Bürger:innen halten die Versprechungen des Politikers jedoch für unglaubwürdig und kritisieren, dass die Regierung aktuell viel zu wenig für den Schutz der Kinder unternimmt.
Karl Lauterbach verspricht "konkrete Maßnahmen" für Kinder nach Corona-Pandemie
"Von allen, die Opfer gebracht haben in der Pandemie, haben die Kinder die meisten Opfer gebracht", sagte Karl Lauterbach. "Sie haben Ältere geschützt, unter Maßnahmen gelitten...Viele Kinder leiden auch heute noch. Sie leiden unter psychischen Störungen. Ihre Gesundheit ist schlechter ... Wir schulden ihnen konkrete Maßnahmen." Auf Twitter wurde der Minister wenig später noch konkreter. "Ihnen schulden wir jetzt bessere Schulen, Digitalisierung, psychotherapeutische Versorgung. Heuchlerisch sind die politischen Stimmen, die sich nur für Kinder interessieren, wenn es um die Verhetzung unserer Coronamassnahmen geht".
Kinder waren die größter Verlierer der Pandemie. Ihnen schulden wir jetzt bessere Schulen, Digitalisierung, psychotherapeutische Versorgung. Heuchlerisch sind die politischen Stimmen, die sich nur für Kinder interessieren, wenn es um die Verhetzung unserer Coronamassnahmen geht https://t.co/zDH2VJ4MY8
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) April 21, 2023
"Sie sind ein Heuchler": Twitter-Nutzer kritisieren Karl Lauterbach
Unter Lauterbachs Tweet finden sich viele wütende Kommentare. "Dafür, dass Kinder die größten Verlierer waren, werden sie aber von der Regierung am schlechtesten behandelt. Kein Infektionsschutz trotz niedriger Impfquote + unklaren Spätfolgen. Marode Schulen, große Klassen, zu wenig LuL, keine ausreichende soz. + psychoth. Versorgung.", schreibt ein Nutzer. "Heuchlerisch sind auch die Stimmen die nicht ehrlich zugeben, dass viele Kinder große Schäden erlitten haben + noch erleiden werden, weil der Infektionsschutz mehr als vernachlässigt wird. Von den ausfallenden Schulstunden durch kranke Lehrer mal ganz abgesehen. #SchwereSchuld", wirft eine weitere Userin Karl Lauterbach vor. Dieser Nutzer sieht es genauso: "Sie sind ein Heuchler. Wo ist der Schutz der Kinder? Wo sind die Luftfilter in den Schulen?" In einem weiteren Tweet heißt es: "Alles hohle Phrasen. Nach der drölfzigsten Zwangsdurchseuchung so zu tun, als ginge es dieser Regierung um das Wohlergehen der Kinder und deren Familien, ist eine Frechheit."
Auch der Union gehen die Maßnahmen der Regierung nicht weit genug. "Die Mittel zu Folgen der Corona-Pandemie sind deutlich zurückgegangen", sagte die CDU-Abgeordnete Mareike Lotte Wulf. Es sei kein Zukunftspaket mehr, sondern eher "ein Päckchen".
Waren Kinder die größten Verlierer der Corona-Pandemie?
Ein Twitter-Nutzer kritisiert den SPD-Politiker aus einem anderen Grund: "'Die Verhetzung unserer Coronamaßnahmen': Wer in der Politik Kritik als Hetze klassifiziert, verhetzt die Gesellschaft und sollte sofort zurücktreten." Ein weiterer Kommentar lautet: "Herr Lauterbach, es war nicht die Pandemie, sondern die politischen Maßnahmen, die den Kindern massiv geschadet haben..." Ein weiterer User widerspricht Lauterbachs Aussage, Kinder hätten die meisten Opfer in der Pandemie erbracht. "Die größten Verlierer der Pandemie waren wohl diejenigen, die gestorben sind sowie ihre Angehörigen." Ähnlich sehen das auch andere Twitter-Nutzer.
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gom/rad/news.de/dpa
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