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+++ "Wir wollen keinen ewigen Krieg": Putin erklärt sich bereit für NATO-Verhandlungen +++
Wladimir Putin hat sich laut einem "Express"-Bericht bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidentensprecher İbrahim Kalın bereit erklärt, Verhandlungen mit der NATO über den Ukraine-Krieg aufzunehmen. Der Vertreter des Kremls, Dmitrij Peskow, teilte mit, dass Putin während des Treffens zugegeben habe, dass Russland sich den Gesprächen über die Ukraine nicht auf unbestimmte Zeit entziehen wolle und bereit sei, Gespräche mit der Nato und den USA zu führen. Türkischen Medienberichten zufolge sagte Putin: "Wir wollen keinen ewigen Krieg, wir werden nicht vor Verhandlungen davonlaufen. Allerdings muss der Westen auch unsere Bedingungen berücksichtigen."
+++ London: Russische Truppen kommen im umkämpften Bachmut voran +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben russische Truppen in der umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut in den vergangenen Tagen Geländegewinne erzielt. Die Russen seien nun mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Stadtzentrum der ostukrainischen Stadt vorgedrungen und hätten das Westufer des Flusses Bachmutka eingenommen, hieß es am Freitag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Für die Ukrainer sei damit wohl ein wichtiger Transportweg für die Versorgung erheblich gefährdet.
Nachdem die Russen seit Ende März kaum vorangekommen seien, habe Moskau seine Präsenz in dem betroffenen Gebiet deutlich verstärkt und setzte wieder mehr Artillerie ein, so die Briten. London hält es auch für möglich, dass sich Spannungen zwischen regulären russischen Streitkräften und den für Moskau kämpfenden Wagner-Söldnern gelegt haben und beide Seiten wieder erfolgreicher kooperieren.
+++ Selenskyj: Schutz der Ukraine ist Thema Nummer eins bei Treffen +++
"Die Verteidigung und der Schutz unseres Volkes, die Unterstützung unserer Widerstandsfähigkeit, insbesondere unserer Soldaten, ist das Thema Nummer eins bei allen Verhandlungen und Treffen", sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner allabendlichen Videoansprache.
Es gehe stets, wie am Vortag in Polen, um Verteidigung - Waffen für die Ukraine, Munition für die Ukraine, neue Verteidigungssysteme für die Ukraine. "Und ich danke Polen und unseren Partnern dafür, dass dieser Besuch wirklich sinnvoll war."
Polen gilt nach den USAals einer der größten Unterstützer der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Kiew hat eine Bestellung von Radschützenpanzern im Nachbarland Polen von 100 auf 150 Exemplare aufgestockt. Dies kündigte Polens Regierungssprecher Piotr Müller nach Angaben der Agentur PAP einen Tag nach Selenskyjs Besuch am Donnerstag in Warschau an. Die Panzer vom Typ KTO Rosomak sollen mit Hilfen der USA und der EU finanziert werden. Es handelt sich um eine Lizenzversion auf Basis des finnischen Militärfahrzeugs Patria AMV.
+++ Ukraine gibt Bau von 50 selbstfahrenden Mörsern in Auftrag +++
Zudem gab die Ukraine den Bau von mehr als 50 selbstfahrenden Mörsern des Typs M120 Rak ("Krebs") in Auftrag. Geplant sei zudem die Lieferung von 100 Raketen für Kurzstrecken-Flugabwehrraketensysteme. Der Gesamtwert der bisher aus Polen an die Ukraine gelieferten Rüstungsgüter beläuft sich nachRegierungsangaben ausWarschau auf 2,1 Milliarden Euro.
Vor wenigen Wochen hatte Polens Präsident Andrzej Duda angekündigt, dass man der Ukraine Kampfjets vom Typ MiG-29 liefern werde. Bei Selenskyjs Besuch wurde er nun konkret: Die Ukraine habe von Polen bereits acht MiG-29 geliefert bekommen. Darüber hinaus würden derzeit noch sechs MiG-29 für die Übergabe vorbereitet, kündigte Duda an.
+++ Bericht: Geheime Pläne zur Stärkung des ukrainischen Militärs im Netz +++
Geheime Dokumente über US- und Nato-Pläne zur Unterstützung des ukrainischen Militärs im Vorfeld einer geplanten Offensive gegen Russland sind im Netz aufgetaucht. Das berichtete die Zeitung "New York Times" am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter. Das US-Verteidigungsministerium untersuche demnach, wer hinter der Veröffentlichung stecke, hieß es. Analysten zufolge scheint der Inhalt der Unterlagen jedoch auf eine Art und Weise verändert worden zu sein, die auf eine Desinformationskampagne aus Russland hindeuten könnte, heißt es in dem Bericht.
Die Unterlagen seien über die Social-Media-Plattformen Twitter und Telegram verbreitet worden. Die Dokumente seien fünf Wochen alt und enthielten keine konkreten Schlachtpläne, hieß es. Militärische Insider könnten daraus aber dennoch wertvolle Informationen ziehen, wie zum Beispiel Zeitpläne für Waffenlieferungen.
Noch am Donnerstag hatte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates der Ukraine, Olexij Danilow, in einem Rundfunkinterview gesagt, die Pläne für die erwartete Offensive zur Rückeroberung der russisch besetzten Gebiete seien aktuell nur ganz wenigen Menschen in Kiew bekannt."Die Information darüber, wo, wann und wie die eine oder andere Aktion auf dem Territorium unseres Planeten beginnt, ist einem kleinen Kreis vorbehalten." Sollte es die eine oder andere Erklärung zu der Offensive geben, müsse dies nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen, sagte Danilow.
In der nächsten Zeit wird die sogenannte Frühjahrsoffensive der ukrainischen Streitkräfte erwartet, die zuletzt mit schweren Waffen und Panzern aus dem Westen aufgerüstet wurden. Erwartet wird ein Vorstoß zur Küstenstadt Melitopol, um die russischen Truppen zu spalten. Das russische Militär hat in den vergangenen Monaten seine Abwehrstellungen massiv verstärkt und ausgebaut, um den erwarteten Angriff abzuwehren.
+++ Prigoschin: Eroberung von Bachmut in drei bis vier Wochen +++
Der Widerstand der ukrainischen Truppen in Bachmut im Osten des Landes erwirkt allmählich ein Umdenken bei den russischen Militärs. "In drei bis vier Wochen" könne die Stadt erobert werden, schätzte Jewgeni Prigoschin, Chef der berüchtigten Söldnertruppe Wagner, auf einem ihm zugeschriebenen Telegram-Kanal. Erst vor wenigen Tagen hatte er noch behauptet, Bachmut sei eingenommen worden.
Es gelte aus russischer Sicht weiterhin, die Versorgungslinien der ukrainischen Verteidiger zu durchtrennen. Erst danach könne aus mehreren Richtungen zur Eroberung und "Zerstörung von militärischen Schlüsselobjekten" im Stadtinneren übergegangen werden.
Prigoschin sprach am Donnerstag vor dem Hintergrund Dutzender Gräber seiner Söldner. "Aus diesem Friedhof soll eines Tages eine Gedenkstätte für künftige Generationen werden", sagte er. Seine Truppen haben in den vergangenen Wochen bei Bachmut schwere Verluste erlitte. "Ja, er (der Friedhof) wächst."
Die ukrainischen Truppen in Bachmut leisten seit Monaten erbitterten Widerstand gegen die Angriffe russischer Truppen, die von Wagner-Söldnern angeführt werden.
+++ 25 Jahre Haft für russischen Oppositionellen Kara-Mursa beantragt +++
Der russische Oppositionelle und Journalist Wladimir Kara-Mursa soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft in Moskau wegen Hochverrats 25 Jahre in Haft. Das teilte die Menschenrechtsanwältin Maria Eismont am Donnerstag mit. Der nach Vergiftungen in der Vergangenheit gesundheitlich angeschlagene 41-Jährige habe in der Untersuchungshaft 17 Kilogramm an Gewicht verloren. Kara-Mursa gehört zu den schärfsten Kritikern des Kremls und von Präsident Wladimir Putin und hatte auch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt.
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sba/news.de/dpa
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