Dieser Auftritt von Jewgeni Prigoschin dürfte Wladimir Putin nicht gefallen. Der Chef der russischen Söldnergruppe "Wagner" kopiert den Kreml-Chef in einem Interview und heizt damit Gerüchte an, dass er Putin vom Thron stürzen wolle.
Seit Monaten kritisiert der Chef der Söldner-Gruppe "Wagner" die russische Militärführung scharf. Nun sorgt Jewgeni Prigoschin mit einem Interview mit russischen Staatsmedien für Aufruhr. Will er den Kreml-Chef stürzen?
Jewgeni Prischon parodiert Wladimir Putin in Interview mit Staatsmedien
Die US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) analysierte den jüngsten Auftritt des Wagner-Chefs. In einem Interview mit russischen Journalisten von Russia Today, RIA Novosti sowie der Federal News Agency parodierte Prigoschin offenbar den Kreml-Chef. "Der Finanzier der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, nutzt möglicherweise seinen Einfluss in der russischen Mainstream-Medienlandschaft, um sich als Kandidat für die russischen Präsidentschaftswahlen 2024 zu präsentieren", ist in dem ISW-Bericht zu lesen. Und weiter: "Während des Interviews schien Prigoschin die Art und Weise zu imitieren, wie der russische Präsident Wladimir Putin seine choreografierten öffentlichen Treffen filmt, entweder um Putin leise zu verspotten oder um subtil anzudeuten, dass Prigoschin wie Putin russischer Präsident werden könnte."
Während des Interviews stand der Schreibtisch des Wagner-Chefs zwischen ihm und seinen Gesprächspartnern. Das Bild erinnert unweigerlich an Wladimir Putin, der bei gefilmten Treffen meist an einem Tisch sitzt. "Dieser Filmstil ist für Prigoschin ungewöhnlich", befindet das ISW. Normalerweise verwendet der Wagner-Chef in öffentlichen Videostatements kein so "steriles Format".Prigoschin zeigt sich für gewöhnlich mit Weitwinkelaufnahmen auf dem Schlachtfeld und inszeniert sich in dynamisch gefilmten Videos, die düster wirken sollen.
Attacke auf den Kreml! Greift Prigoschin nach der Macht in Russland?
Mit dem Putin-Stil verfolgt Prigoschin offenbar ein Plan. "Möglicherweise versucht Prigoschin, Putins Filmstil als Teil einer größeren Hetz-Kampagne zu parodieren, um den Kreml anzugreifen", schreibt das ISW. Jedoch sei auch möglich, dass sich der Wagner-Chef bereits als russischer Präsident inszeniert.
Bereits seit Monaten kritisiert Prigoschin den Kreml besonders die Militärführung scharf. Am 11. März kündigte er sogar an, dass er 2024 für das Präsidentenamt in der Ukraine kandidieren wolle. "Eine Aussage, die nach Ansicht eines prominenten, dem Kreml nahestehenden russischen Wissenschaftlers implizit den Eindruck erweckte, dass Prigoschin bei den russischen Präsidentschaftswahlen kandidieren würde, die ebenfalls für 2024 angesetzt sind", merkt das IW an.
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