Was sollte denn dieser Auftritt von Joe Biden? Bevor der US-Präsident auf den Horror-Amoklauf an einer Grundschule in Nashville zu sprechen kam, versuchte er es mit einem Scherz. Nur war es dafür nun wirklich nicht an der Zeit.
Es ist einfach nur schrecklich. Bei einem Angriff in einer Grundschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee sind am Montag drei Grundschulkinder und drei Erwachsene getötet worden. Die Schützin, laut Polizei selbst früher eine Schülerin an der Schule, wurde von Einsatzkräften erschossen. Das Entsetzen ist groß. Auch bei US-Präsident Joe Biden. Doch das hielt den 80-Jährigen dennoch nicht davon ab, einen Scherz zu machen, bevor er auf das tragische Thema zu sprechen kam. Dabei war es schlichtweg nicht die Zeit für billige Scherze.
Joe Biden schockt mit Peinlich-Scherz nach Amoklauf in Nashville
Präsident Biden scherzte, er sei nur zu einer Veranstaltung im Weißen Haus gekommen, weil er gehört habe, dass es Eis geben würde, schreibt die "New York Post". "Mein Name ist Joe Biden. Ich bin der Ehemann von Dr. Jill Biden", begann der 80-jährige Präsident seine Ausführungen bei einem Wirtschaftsgipfel für Frauen im East Room. "Und ich esse Jeni's Eiscreme - mit Schokoladenstückchen. Ich bin hierher gekommen, weil ich gehört habe, dass es Schokoladeneis gibt", sagte er. "Übrigens habe ich oben einen ganzen Kühlschrank voll", fügte Biden bei seinem Auftritt hinzu. "Glauben Sie, ich mache Witze? Ich scherze nicht." Erst danach kam er auf den schrecklichen Amoklauf zu sprechen, der Stunden zuvor in der Grundschule in Nashville sechs Tote gefordert hatte.
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Joe Biden: Nach Eiscreme-Scherz spricht er über den Horror-Amoklauf
Wozu auch immer der Scherz dienen sollte, erst dann erklärte Biden mit Hinblick auf das Nashville-Massaker, das es "krank" und "der schlimmste Albtraum einer Familie" sei, bevor er erneut forderte, dass der Kongress ein Verbot von Angriffswaffen beschließen solle. Doch schon seine Vorgänger scheiterten immer wieder mit dem Versuch, das von parteipolitischen Gräben durchzogene Parlament zu einem Verbot von Sturmgewehren und anderen wirkungsvollen Schutzmaßnahmen zu bewegen. Biden geht es da nicht anders. Deshalb behilft er sich mit kleineren Eingriffen, für die er nicht auf den Kongress angewiesen ist. Ohne eine substanzielle Reform des Waffenrechts sehen Experten allerdings keinerlei Chance auf echte Veränderungen.
Waffenlobby weigert sich, Waffenbesitz stärker zu regulieren
Um die durchzusetzen, wären Biden und seine Demokraten auf die Kooperationsbereitschaft der Republikaner im Kongress angewiesen - doch die ist bei diesem Thema nicht in Sicht. Bemühungen um schärfere Waffengesetze laufen seit vielen Jahren ins Leere - vor allem, weil Republikaner dagegen sind. Und weil die Waffenlobby, allen voran die mächtige National Rifle Association (NRA), vehement jeden Versuch bekämpft, Waffenbesitz stärker zu regulieren. Daran haben auch die verheerenden Amokläufe an Grundschulen nichts geändert.
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rut/news.de/dpa