Diesen Wahlkampfauftakt hatte sich Donald Trump vielleicht anders erhofft. Als der Ex-US-Präsident seinen Kontrahenten Ron DeSantis verspotten will, bleibt es plötzlich still im Publikum. Das ging wohl in die Hose.
Ob sich Donald Trump seine Wahlkampfveranstaltung so vorgestellt hatte? Eigentlich schlägt dem Ex-US-Präsidenten für gewöhnlich der donnernde Applaus seiner Anhänger entgegen. Doch bei seiner Kundgebung im texanischen Waco war das nach Bericht der "New York Post" nicht immer der Fall. Denn als Donald Trump dazu ansetzte, seinen republikanischen Konkurrenten im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur, den Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, zu verspotten, blieb ihm das Lachen offenbar beinahe im Hals stecken.
Donald Trump peinlich: Ex-US-Präsident imitiert DeSantis und erntet nur Schweigen
In seiner Rede vor seinen Anhängern erzählte Trump, wie DeSantis ihn um Unterstützung für seine Gouverneurskandidatur 2018 bat und behauptete, der Republikaner aus Florida sei mit "Tränen in den Augen" zu ihm gekommen. Der ehemalige Präsident stellte sich schließlich als DeSantis' Retter dar und behauptete, es sei seine Unterstützung gewesen, die dem Gouverneur von Florida den Sieg gesichert habe. Doch als Trump DeSantis mit flehender Stimme imitierte, war die Menge ungewöhnlich still und jubelte nicht, wie sie es tat, als er andere Gegner wie Hillary Clinton oder Ted Cruz angriff. Das ging wohl in diese Hose! Verliert Trump etwa den Rückhalt bei den republikanischen Wählern?
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Donald Trump ist der "unschuldigste Mann" in der Geschichte der USA
Aufgeschlossener reagierte das Publikum dagegen bei anderen Themen. So wetterte Donald Trump angesichts einer drohenden Anklage erneut gegen die Justiz und politische Gegner gewettert. "Die neue Waffe, die von außer Kontrolle geratenen Demokraten eingesetzt wird, um bei Wahlen zu betrügen, ist die kriminelle Ermittlung gegen einen Kandidaten", sagte Trump. Freunde hielten ihn für den wahrscheinlich "unschuldigsten Mann" in der Geschichte der USA.
Die Staatsanwaltschaft in New York ermittelt gegen den abgewählten Ex-Präsidenten wegen Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das Model Karen McDougal. Eine Anklage in dem Fall erscheint immer wahrscheinlicher und wird zeitnah erwartet. Die Ermittler beschäftigt die Frage, ob Trump durch die Zahlungen womöglich gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen hat. Es wäre die erste Anklage einer Staatsanwaltschaft gegen einen früheren US-Präsidenten. Der 76-Jährige hat noch diverse andere juristische Baustellen und stellt sämtliche Vorwürfe als politisch motiviert dar.
Trump lässt Verurteilte von Kapitol-Attacke für sich singen
Trump behauptete, jeder Teil seines Lebens werde durchleuchtet wie bei niemanden sonst in der US-Geschichte. Im Publikum hielten Zuschauerinnen und Zuschauer Schilder mit dem Wort "Hexenjagd" in den Händen - der üblichen Parole Trumps. Zu Beginn seiner rund anderthalbstündigen Rede wurde das Lied "Justice for all" (Gerechtigkeit für alle) gespielt. Es wird von einem Männerchor gesungen, dessen Mitglieder wegen ihrer Beteiligung an der Kapitol-Attacke am 6. Januar 2021 verurteilt wurden. Die mit dem Song erzielten Einnahmen sind für die rechtliche Unterstützung von Angeklagten bestimmt, die sich wegen der gewaltsamen Krawalle vor Gericht verantworten müssen. In dem Lied rezitiert Trump den Treueschwur auf die USA, während der Chor die Nationalhymne singt.
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rut/news.de/dpa
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