Zwischen dem Kreml um Wladimir Putin und Wagner-Chef Prigoschin brodelt es gewaltig. In einem aktuellen Interview teilt der Wagner-Boss erneut heftig gegen Russlands Militärführung aus. Sein Vorwurf: Russland wolle unbedingt verhindern, dass Wagner Bachmut einnimmt.
Die erbitterte Fehde zwischen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und Wladimir Putin hat offenbar einen neuen Höhepunkt erreicht. In einem brisanten Interview teilt der Wagner-Boss erneut heftig gegen Russlands Militärführung aus.
Jewgeni Prigoschin stinksauer: Wagner-Chef teilt in Interview gegen Russlands Militärführung aus
Es sind schwere Vorwürfe, die der Wagner-Boss in dem von "WarTranslated.com" übersetzten Video gegen Putin und das russische Verteidigungsministerium erhebt. In dem 2:50-minütigen Clip, veröffentlicht auf Twitter, beklagt Prigoschin erneut mit scharfen Worten die mangelnde Unterstützung seiner Söldnergruppe durch die russische Armee. Prigoschin zufolge würde das russische Verteidigungsministerium die Munitionslieferungen absichtlich kürzen, um die Wagner-Gruppe an der Einnahme von Bachmut zu hindern, nachdem sie zuvor bereits Soledar eingenommen hatte. Sein Vorwurf: Russland wolle die Wagner-Gruppe schlecht dastehen lassen, um von seinen eigenen Verlusten abzulenken.
Prigoschin sicher: Russlands Militärkräfte sind neidisch auf Erfolge von Wagner-Gruppe
In dem hitzigen Interview erklärt Prigoschin, dass Russlands Militärkräfte neidisch auf die Wagner-Erfolge wären und sie daher verhindern wollen, dass sie weitere Fortschritte im Ukraine-Krieg erzielen. "Unser heutiges Handeln löst natürlich Neid aus, weil jeden Tag neue Offensiven ausgerufen werden, die dann irgendwo verschwinden", macht der Wagner-Boss gleich zu Beginn seiner Ausführungen auf die enormen Verluste bei Putins Truppen aufmerksam. "Ich weiß, warum sie verschwinden. Denn das Verwaltungssystem muss von Hand aufgebaut werden. Und nicht durch Kriegsbefehle", so der Wagner-Boss.
Russland soll Wagner-Gruppe absichtlich daran hindern, Bachmut einzunehmen
Mehrfach betont Prigoschin dabei die Erfolge seiner Wagner-Gruppe, während Russlands Truppen seiner Meinung nach reihenweise versagen würden. Das ganze Land würde seine Wagner-Söldner unterstützen, so Prigoschins Behauptung. Ein Umstand, der der russischen Führung so gar nicht gefallen soll. Er ist sich sicher: "Wagner soll Bachmut unter keinen Umständen einnehmen." Dafür spreche auch der derzeitige Munitionsmangel, für den Prigoschin Russland verantwortlich macht. Doch auch der werde die Wagner-Gruppe nicht daran hindern, Bachmut einzunehmen, beteuert der Söldner-Boss. "Nicht, weil Prigoschin es will, und nicht, weil Prigoschin jetzt, entschuldigen Sie, große politische Ambitionen hat oder es braucht, um sich selbst zu fördern", stellt er klar, nachdem wiederholt berichtet worden war, Prigoschin wolle Putin stürzen. "Wir müssen der ganzen Welt beweisen, dass die Russen es können", fordert Prigoschin.
Prigoschin kritisiert "Kindergarten"-Verhalten von russischem Verteidigungsministerium
In seinem Interview bemängelt Prigoschin nicht nur den derzeitigen Munitionsmangel, sondern auch die gekappten Militärtelefone. Seine Piloten können derzeit niemanden vor feindlichen Aktivitäten warnen, schimpft Prigoschin. Der russische Präsident und seine Mitarbeiter gehen Prigoschin zufolge nicht mehr ans Telefon. Angeblich, weil der Chef der Gruppe Wagner bei Rufen nach Munitionsnachschub zu sehr in die Offensive gegangen ist. Er bezeichnet den Zoff zwischen ihm und der russischen Militärführung als "Kindergarten". "Ihr solltet nicht Kindergarten spielen, Krieg ist eine sehr ernsthafte Arbeit", poltert Prigoschin am Ende seines brisanten Interviews.
Prigozhin directly accuses the Russian MoD of purposefully cutting ammo supplies in order to prevent Wagner from taking Bakhut under any circumstances, because "Soledar was enough". He revealed it in a heated interview published today. pic.twitter.com/c0wI95F2xM
— Dmitri (@wartranslated) March 15, 2023
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