Andrej Medwedew hat sich in Rage geredet. Putins Sprachrohr behauptet, dass die Ukraine mit alten Waffen aus dem 18. Jahrhundert gegen Russland kämpfen wird. Was ist dran an den kruden Aussagen?
Die russische Propagandamaschinerie läuft auf Hochtouren. Mit kruden Aussagen relativieren Putin-Anhänger die Kriegsverbrechen, schicken verbale Drohungen in Richtung Westen und geben der Ukraine die Schuld, dass Russland sie angriff. Nun hat Andrej Medwedew, Mitglied der Duma, behauptet, dass die Ukraine mit alten Waffen aus dem 18. Jahrhundert gegen Russland kämpfen müsste.
Andrej Medwedew wirft Westen Desinformation im Ukraine-Krieg vor
Andrej Medwedew hatte auf einen Artikel in der "Washington Post" mit dem Titel "Der Ukraine fehlt es an qualifizierten Truppen und Munition, die Verluste und der Pessimismus nehmen zu", reagiert. Er warf westlichen Medien vor, zukünftige Chancen einer ukrainischen Offensive durch diese Desinformationen herunterzuspielen. In dem Beitrag heißt es, dass die USA die Ukraine mit der benötigten Ausrüstung versorgt. Daraufhin schrieb Medwedew auf Telegram:"Erstens ist mit der Ausrüstung Kiews alles in Ordnung. Und der Mangel an Luftfahrzeugen wird durch die Schläge unbemannter Drohnen und amerikanischer MK-Kampfjets kompensiert werden."
Ukraine-Truppen kämpfen angeblich mit Waffen aus dem 18. Jahrhundert
Mit dem Artikel würde die Zeitung Russland davon abhalten,die Bedrohung durch ukrainische Angriffe ernst zu nehmen, behauptet Medwedew. Außerdem würden die Truppen von Wolodymyr Selenskyj zu verzweifelten Maßnahmen greifen. Was er damit meinte, erklärte er auch."Die Streitkräfte der Ukraine werden in die Offensive gehen, auch wenn sie nicht voll kampffähig sind, und sie werden mit Steinschlossgewehren und Pulverkanonen aus der Kolijiwschtschyna-Zeit kämpfen müssen", zitiert ihn die kremlnahe Website "mk.ru". Beim Kolijiwschtschyna-Aufstand im Jahr 1768 kamen Tausende ukrainische Zivilisten ums Leben. Sie wurden von russischen und polnischen Streitkräften ermordet.
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Putin-Sprachrohr prophezeit ukrainische Offensive
Medwedew geht offenbar davon aus, dass die Ukraine eine Offensive starten könnte, sobald die russischen Truppen Bachmut eingenommen haben. In der Stadt im Osten der Ukraine bekämpfen sich russische und ukrainische Truppen seit Monaten erbittert. Seiner Aussage nach wolle die Ukraine auch zurückschlagen, um weiterhin finanzielle Unterstützung durch den Westen zu erhalten.
Seit dem Beginn des Krieges mussten beide Seiten schwere materielle und personelle Verluste verzeichnen. Laut dem German Council on Foreign Relations (DGAP) wurde das ukrainische Militär stark geschwächt. Neben der Luftwaffe konnte das russische Militär beispielsweise auch Munitionslager zerstören. Doch die Ukraine schlug zurück und konnte Gebiete zurückerobern. Deshalb war es auch so wichtig, dass sie militärisches Gerät und Waffen aus dem Westen erhielten.
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bos/loc/news.de