Eigentlich wollte Wladimir Putin innerhalb weniger Tage die Ukraine einnehmen. Jetzt tobt sein Angriffskrieg schon seit mehr als einem Jahr. Selbst im russischen Staats-TV werden die kritischen Stimmer immer lauter. Politik-Experte Sergej Michejew wagte nun eine düstere Prognose für Putin und seine Verbündeten.
Wer in Russland Kritik an Wladimir Putin und seinem Regime äußert, kann ins Gefängnis kommen. Auch gegen Gegner des Ukraine-Kriegs ging der Kreml schon häufiger mit voller Härte vor. Menschen, die öffentlich für Frieden protestierten, wurden festgenommen. Der Einsatz in der Ukraine darf lediglich als "militärische Spezialoperation" bezeichnet werden. Wer die Armee diskreditiert, muss ebenfalls mit Verfolgung durch den Staat rechnen. Umso überraschender ist, was sich jetzt im russischen Propaganda-TV zugetragen hat.
Sergej Michejew übt Kritik an Kreml-Armee im russischen Propaganda-TV
Bei der Sendung von Kreml-Hetzter Wladimir Solowjow ging der russische Politikwissenschaftler Sergej Michejew ungewohnt hart mit der Kreml-Armee ins Gericht. Er kritisierte das Tempo, mit denen die Streitkräfte im Ukraine-Krieg vorankommen. "Was geschieht auf dem Schlachtfeld?
Was ist mit unseren militärischen Aktionen los?", fragte der Experte laut Übersetzung von "Russian Media Monitor". Zwar würde er die Heldenhaftigkeit der Soldaten und Offiziere nicht anzweifeln, er fügte aber gleichzeitig hinzu: "Man muss ehrlich sagen, dass uns die Spielregeln und die Regeln dieses Krieges aufgezwungen wurden." Es würde immer mehr und mehr Fragen geben, die bislang unbeantwortet blieben. Dazu gehöre auch die Frage, warum Russland keine Aktionen durchführen würde, welche "unsere Feinde radikal schwächen". Dazu zählt Michejew: "Schläge gegen die Verkehrsinfrastruktur, Schläge gegen die Entscheidungszentren, Schläge gegen Orte, die das Kiewer Regime daran hindern werden, ständig verschiedene europäische Delegationen einzuladen". Durch diese Besuche würde die Ukraine weiter zu große Unterstützung bekommen.
Droht Wladimir Putin ein "massiver Misserfolg" im Ukraine-Krieg?
Anschließend traf Sergej Michejew im Studio eine düstere Prognose zum Ukraine-Krieg für den Kreml und seine Anhänger: "Wenn wir so weitermachen, werden Sie und ich nicht mehr lange genug leben, um irgendwelche Erfolge zu sehen... Unsere Führung wird dafür auch nicht mehr lange genug leben. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, wird das Jahrzehnte dauern. Oder es wird eine Entscheidung getroffen, die schwer als Erfolg darzustellen sein wird, das ist offensichtlich." Der Expetre fügte hinzu: "Es wird kein Zurück zu den Bedingungen geben, die vor einem Jahr herrschten, unter keinen Umständen. Unsere Position hat sich ernsthaft verschlechtert. Entweder wir bewegen uns vorwärts und hören auf, Souveränität zu imitieren, und erzielen wirklich einen Erfolg oder wir ziehen uns mit einem massiven Misserfolg zurück." Ob sich Wladimir Putin die Ratschläge von Michejew zu Herzen nimmt oder dem Experten für seine offene Kritik noch Konsequenzen drohen, ist unklar.
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