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Strom-Schock in Deutschland: Berater warnen! Droht Deutschland eine Versorgungslücke?

Die Stromversorgung ist gesichert, schrieb die Bundesnetzagentur in einem Bericht. Eine Analyse eines Beratungsunternehmens sieht das aber ganz anders. Offenbar soll es ab 2025 zu einer Versorgungslücke kommen.

Laut einem Bericht droht ab 2025 eine Stromversorgungslücke. (Foto) Suche
Laut einem Bericht droht ab 2025 eine Stromversorgungslücke. Bild: picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Die Bundesregierung will die Energiewende vorantreiben. Erneuerbare Energien sollen verstärkt genutzt werden und AKW-Kraftwerke vom Netz gehen. Doch Politiker und Experten schlugen zuletzt Alarm, dass die Stromversorgung aufgrund zu hoher Belastung in Gefahr sei. Nun spricht auch die Beratungsfirma McKinsey in einem der "Welt am Sonntag" vorab vorliegenden "Energiewende-Index" von einer offenbar drohenden Versorgungslücke ab 2025.

Berater warnen: Deutschland droht Stromversorgungslücke ab 2035

Laut dem Bericht beläuft sich die Versorgungslücke ab 2025 auf vier Gigawatt und bis zum Jahr 2030 könnten sogar bis zu 30 Gigawatt fehlen. "Damit steuern wir in eine erhebliche Unterdeckung zu: Eine Kapazität von 30 Gigawatt entspricht etwa 30 thermischen Großkraftwerken", heißt es in dem Bericht. Diese Versorgungsengpässe würden 2030 "knapp 100 Mal" auftreten, schreiben die Berater. Das bedeutet, dass etwa die Hälfte der unterversorgten Phasen fünf Stunden dauert. Die längste davon kann bis zu 21 Stunden anhalten.

Bundesnetzagentur und Robert Habeck versichern: Stromversorgung ist gesichert

Die Bundesnetzagentur zeigte sich zuletzt in einem Bericht hinsichtlich der Versorgung mit Strom zuversichtlich. Die Stromversorgung sei sicher, betonte auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, als er den Bericht im Kabinett vorstellte. "Dies gilt auch, wenn der Stromverbrauch durch neue Verbraucher wie Elektromobile und Wärmepumpen deutlich steigt und der Kohleausstieg bis 2030 erfolgt", so Habeck. "Damit kann das auch im europäischen Vergleich sehr hohe Versorgungssicherheitsniveau in Deutschland aufrechterhalten bleiben", heißt es in dem Bericht. Das sei zu 100 Prozent gewährleistet - auch mit dem Ausbau von erneuerbaren Energien. Neben erneuerbaren Energien sei auch Wasserstoff zur Stromerzeugung notwendig. Es seine hierfür Kraftwerke nötig, die ein klimafreundliches Netz brauchen. Dafür will das Wirtschaftsministerium im ersten Halbjahr 2023 eine Strategie vorlegen.

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Ist durch diese Faktoren die Stromversorgung gesichert?

Damit die Versorgung gesichert bleibt, sagt aber selbst die Bundesnetzagentur, dass verschiedene Punkte greifen müssen. Dafür hat sie Handlungsempfehlungen veröffentlicht. Es brauche neben erneuerbaren Energien auch Back-up-Kraftwerke. Diese sollen neben Wasserstoff zunächst noch mit Erdgas betrieben werden. Dass Erdgas noch wichtig bleibt, schreibt auch McKinsey in seiner letzten Analyse. "Unsere Szenarienanalyse zeigt: Erdgas wird auch zukünftig eine Rolle im Strommix spielen müssen. Wichtig ist es daher, die Importabhängigkeit durch Streuung von Lieferanten zu verringern. Teil der Strategie muss es außerdem sein, vermehrt grünen Wasserstoff für die Verstromung verfügbar zu machen." Außerdem müsse sichergestellt sein, dass Deutschland auch aus den europäischen Nachbarländern Strom beziehen kann. dafür sind Innovationen und der Ausbau von Netzwerken notwendig. Dennoch können "disponible Kapazitäten" fehlen. Damit sind zum Beispiel Gaskraftwerke gemeint, die an- und abgeschaltet werden können. Diese Kapazitäten werden zukünftig fehlen, meint Alexander Weiss,Leiter des globalen Energiesektors bei McKinsey gegenüber dem "Handelsblatt". Trotzdem kann Deutschland auf Strom aus Europa setzen. "Unsere Analysen ergeben folgendes Bild: Während 2030 die Spitzenlast mit 645 Gigawatt (GW) nur knapp über der gesamten gesicherten Erzeugungskapazität von 637 GW liegt, weitet sich diese Schere bis 2035 auf bis zu 116 GW aus. Ein möglicher Rückgriff auf gesicherte Leistung aus dem europäischen Ausland im Falle von Knappheitssituationen in Deutschland erscheint auf Basis dieser Analyse optimistisch", meint Weiss.

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