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Ukraine-Krieg heute im News-Ticker: Leyen: Bisher keine Beweise für Waffen aus China für Russland

Russlands Truppen erleiden bei den Kämpfen in der Ostukraine angeblich extrem hohe Verluste - und kommen kaum voran. Derweil hat das ukrainische Militär offenbar Angriffe auf Bachmut zurückgeschlagen. Das sind alle aktuellen News zum Ukraine-Krieg.

Selenskyj fordert eine gerechte Strafe für Putin. (Foto) Suche
Selenskyj fordert eine gerechte Strafe für Putin. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel

Russlands Truppen erleiden bei den Kämpfen in der Ostukraine angeblich extrem hohe Verluste - und kommen kaum voran. Ein Überblick über Geschehnisse im Ukraine-Krieg.

Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 05.03.2023 im Überblick

+++ Leyen: Bisher keine Beweise für Waffen aus China für Russland +++

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich zurückhaltend zur Frage von Sanktionen gegen Peking für den Fall chinesischer Waffenlieferungen an Russland geäußert. "Bisher haben wir keine Beweise dafür. Aber man muss jeden Tag das beobachten", sagte sie am Sonntag bei einem gemeinsamen Auftritt mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Rande der Kabinettsklausur in Meseberg nördlich von Berlin. Ein Journalist hatte die Frage gestellt, ob man von US-Seite konkrete Beweise dafür erhalten habe, dass China Waffenlieferungen an Russland erwäge.

Zum Thema von Sanktionen gegen China für den Fall solcher Lieferungen ergänzte von der Leyen, dies sei "eine hypothetische Frage, die erst beantwortet werden kann, wenn Sie Realität und Tatsache würde". Scholz sagte: "Wir sind uns alle einig, dass es keine Waffenlieferungen geben darf." Er fügte hinzu: "Die chinesische Regierung hat ja bekundet, auch keine zu liefern. Das fordern wir ein und das beobachten wir."

+++ Ukraine meldet Beschuss von Region Cherson - Frau und Kinder tot +++

Durch russischen Beschuss der südukrainischen Region Cherson sind Kiewer Angaben zufolge ein Wohnhaus getroffen und mindestens drei Menschen getötet worden. Die Toten im Dorf Ponjatiwka seien eine Frau und zwei Kinder, schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, am Sonntag auf Telegram. "Russische Terroristen töten weiterhin Zivilisten", schrieb Jermak hinzu.

Russland führt seit mehr als einem Jahr einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Im vergangenen Herbst hatte die ukrainische Armee große Teile des Chersoner Gebiets von den russischen Besatzern zurückerobert. Seitdem gibt es regelmäßig Berichte über heftigen Beschuss durch die russischen Truppen, die in nur geringer Entfernung auf der anderen Seite des Flusses Dnipro stationiert sind.

Unterdessen teilte der ukrainische Zivilschutz mit, dass die Zahl der Todesopfer nach einem schweren Raketenangriff in der Großstadt Saporischschja in der Nacht zum vergangenen Donnerstag mittlerweile auf 13 gestiegen sei. Aus den Trümmern des fünfstöckigen Gebäudes war zuvor auch ein acht Monate altes Mädchen tot geborgen worden.

+++ Kleines Mädchen unter Opfern russischen Raketenangriffs +++

Die Zahl der Opfer in einem Wohnblock in der ukrainischen Großstadt Saporischschja nach einem russischen Raketenangriff stieg laut Behördenangaben auf elf Tote. Aus den Trümmern sei auch ein acht Monate altes Kleinkind geborgen worden, teilte der ukrainische Zivilschutz am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. "Das Mädchen ist zusammen mit seiner Familie gestorben." Die Such- und Bergungsarbeiten nach dem Raketenangriff gingen weiter. Es werden noch mehr Opfer unter den Trümmern des fünfstöckigen Gebäudes vermutet.

Saporischschja ist die Hauptstadt des im Herbst von Russland annektierten gleichnamigen Gebiets im Südosten der Ukraine. Dabei hat Russland die Großstadt, die vor dem Krieg 700.000 Einwohner hatte, nie eingenommen. Derzeit verläuft die Front weniger als 50 Kilometer von der Stadt entfernt. Saporischschja ist daher relativ häufig Ziel russischer Raketen- und Artillerieangriffe.

+++Kiew beziffert russische Verluste in Bachmut auf 500 Mann pro Tag +++

 

Das russische Militär erleidet nach Angaben aus Kiew bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut enorm hohe Verluste. "Die Verluste der Russen belaufen sich jeden Tag auf bis zu 500 Gefallene und Verletzte", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow der "Bild am Sonntag". Die russischen Soldaten seien lediglich "Kanonenfutter" in der von Moskau genutzten "Taktik des Fleischwolfs". Unabhängig lassen sich die Angaben zu den Verlustzahlen nicht überprüfen.

Allerdings ist die Stadt seit Monaten schwer umkämpft. In dem Raum ist vor allem die Söldnereinheit Wagner aktiv. Deren Chef, der als kremlnah geltende Oligarch Jewgeni Prigoschin, hat in der Vergangenheit in russischen Gefängnissen Männer für die Truppe rekrutiert. Gerade unter diesen Gefangenen sollen Berichten zufolge die Verluste extrem hoch sein. Die Menschenrechtsorganisation "Russland hinter Gittern" hatte zuletzt davon gesprochen, dass von den 50.000 in Gefängnissen angeworbenen Söldnern nur noch 10.000 an der Front seien. Der Rest sei gefallen, verwundet, gefangen genommen worden oder desertiert.

Laut Resnikow ist Bachmut "für die Russen ein symbolischer Ort", weshalb die Anstrengungen für die Einnahme der Stadt so bedeutend seien. Dabei bedeute selbst deren Eroberung nichts für den weiteren Verlauf der Kämpfe im Donbass, sagte er der Zeitung.

In der Vergangenheit hatte allerdings auch die Führung in Kiew Bachmut eine hohe symbolische Bedeutung verliehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach unter anderem von der "Festung Bachmut", die nicht aufgegeben werde. Heute sind die Töne gemäßigter. Der Fall der Stadt wird inzwischen als Möglichkeit in Betracht gezogen. Allerdings will die Ukraine so lange wie möglich an den Stellungen festhalten, auch weil die russischen Truppen beim Anrennen dagegen viel Zeit und Kraft verlieren.

Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 04.03.2023 im Überblick

+++ EU-Parlamentspräsidentin: Kampfjetlieferungen ernsthaft erwägen +++

EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola dringt auf eine Ausweitung der Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte. "Die Mitgliedstaaten sollten ernsthaft erwägen, Kampfflugzeuge in die Ukraine zu schicken", sagte Metsola am Samstag am Rande eines Besuchs in der westukrainischen Großstadt Lwiw. Sie werde weiterhin dazu auffordern, alles an Ausrüstung bereitzustellen, was die Ukraine für einen Sieg benötige.

Mit Blick auf das Streben der Ukraine in die Europäische Union sagte Metsola, sie hoffe, dass die Beitrittsverhandlungen bereits in diesem Jahr beginnen könnten. Das Tempo, mit dem das Land Fortschritte mache, beeindrucke sie.

Metsola war am Freitagabend in der etwa 60 Kilometer von der polnischen Grenze entfernten Stadt Lwiw angekommen. Am Samstag traf die aus Malta stammende Politikerin dort unter anderem Staatschef Wolodymyr Selenskyj und Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk. Mit Stefantschuk legte sie an einem Denkmal für gefallene Soldaten Blumen nieder.

Auf dem Programm stand zudem die Teilnahme an der internationalen Konferenz "United for Justice" (Vereint für Gerechtigkeit). Bei ihr geht es insbesondere darum, wie Russland für Aggression und Terror gegen die Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden kann. Zu der Konferenz sagte Metsola, ohne Rechenschaftspflicht, Freiheit und Gerechtigkeit könne es keinen Frieden geben. Beschwichtigungspolitik habe nie funktioniert.

+++ US-"Weltuntergangsflieger" in Europa gelandet - Spekulation über Drohung an Putin +++

Wie das Europäische Kommando der US-Streitkräfte auf Twitter mitteilte, ist das US-Flugzeug E-6B Mercury am Dienstag auf Island gelandet. Die Crew soll sich mit Carrin Batman, der amerikanischen Botschafterin in Island, sowie anderen militärischen und diplomatischen Führungskräften getroffen haben. Der Flieger zählt zur "Weltuntergangsflotte" der USA und könnte während eines Atomkriegs als Kommandozentrale genutzt werden. Normalerweise befindet sich eine derartige Maschine immer in der Nähe des US-Präsidenten. Experten bewerten die Ankunft der Mercury als Reaktion auf den ausgesetzten Abrüstungsvertrag mit Russland.

+++ Selenskyj fordert gerechte Strafe für Wladimir Putin +++

Die russische Staats- und Militärführung wird sich nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eines Tages für den Angriffskrieg gegen die Ukraine verantworten müssen. Zentrales Thema der internationalen Konferenz "United for Justice" (Vereint für Gerechtigkeit) in Lwiw sei "die Verantwortung Russlands und seiner Führung - die persönliche Verantwortung - für Aggression und Terror gegen unser Land und unser Volk" gewesen, betonte Selenskyj am Freitag in seiner allabendlichen Videoansprache. "Und wenn sie zur Rechenschaft gezogen werden, wird die Gerechtigkeit wiederhergestellt werden." An dem Treffen waren auch Vertreter der EU und anderer europäischer Institutionen beteiligt.

Die Ukraine bemüht sich seit Monaten, mit ihren Unterstützern einen internationalen Gerichtshof nach dem Vorbild des Nürnberger Tribunals für Nazi-Kriegsverbrecher zu bilden, vor dem sich führende Vertreter Moskaus für den Krieg gegen das Nachbarland verantworten sollen. Das Treffen in Lwiw war bis zu seinem Abschluss am Freitagabend offenkundig aus Sicherheitsgründen geheimgehalten worden.

An dem Treffen nahmen unter anderem US-Justizminister Merrick Garland und der niederländische Vizeregierungschef Wopke Hoekstra teil. Selenskyjs Ansprache an die Teilnehmer wurde erst nach Abschluss der Konferenz veröffentlicht. "Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, und all seine Komplizen müssen gerechte und legale Strafen erhalten", forderte Selenskyj. "Für all das, was sie getan haben, im Namen und im Gedenken an alle, deren Leben sie genommen und deren Schicksale sie zerstört haben."

Den Plänen für dieses von Kiew angestrebte Tribunal fehlen aber bisher wirksame Maßnahmen, mit denen die politische und militärische Führung Moskaus auf die Anklagebank gebracht werden könnte.

+++ USA sagen Ukraine neue Militärhilfe zu +++

Die USA stellen der Ukraine zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg neue Militärhilfe im Wert von 400 Millionen US-Dollar (rund 377 Millionen Euro) bereit. Das Paket umfasse vor allem Munition, etwa für die von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfer des Typs Himars und Haubitzen, teilte das US-Außenministerium am Freitag mit. Auch Munition für Bradley-Schützenpanzer sei dabei. Seit Kriegsbeginn summieren sich die US-Militärhilfen für die Ukraine nach jüngsten Angaben aus dem Pentagon auf mehr als 32 Milliarden Dollar, das neue Paket nicht einberechnet.

+++ Comedian Serhij Prytula kauft mehr als 100 Panzerfahrzeuge für ukrainische Armee +++

In der Ukraine will der Fonds des bekannten Komikers und Fernsehmoderators Serhij Prytula über 100 gebrauchte Panzerfahrzeuge zur Unterstützung der Armee im Kampf gegen Russland erworben haben. "Der erste Teil - 24 Fahrzeuge - ist bereits in der Ukraine", hieß es in einer am Freitag verbreiteten Mitteilung. Dazu zeigte sich der 41-Jährige in einem Video mit den gepanzerten, aber unbewaffneten Kettenfahrzeugen acht verschiedener Typen im Hintergrund. Diese seien in Großbritannien erworben und aufbereitet worden, hieß es. Der Fonds hatte eigenen Angaben zufolge nach einem Spendenaufruf im November in anderthalb Tagen umgerechnet 5,8 Millionen Euro eingenommen.

Nach den Worten des Nato-Oberbefehlshabers in Europa hat Russland bislang mehr als 2.000 große Kampfpanzer verloren. Mehr als 200.000 russische Soldaten und über 1800 Offiziere seien gefallen oder verwundet worden, sagte General Christopher Cavoli am Freitag auf einer Veranstaltung im Hamburger Rathaus. Pro Tag verschieße die russische Armee im Schnitt über 23.000 Artilleriegeschosse.

+++ Kiew meldet weiter schwere Kämpfe um Bachmut +++

Derweil setzten russische Truppen ihre Angriffe auf die ostukrainische Stadt Bachmut auch am Freitag fort. "Der Feind ist weiterhin bemüht, die Stadt einzukreisen", teilte der ukrainische Generalstab am Abend in seinem täglichen Lagebericht mit. Eine Serie von Angriffen an verschiedenen Schwerpunkten rund um Bachmut sei von den ukrainischen Verteidigern abgewehrt worden. Das russische Militär versucht schon seit Wochen, die Stadt zu erobern. Der Chef der dort eingesetzten russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sagte am Freitag, seine Kämpfer hätten die Stadt fast vollständig eingekesselt. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Die Stadt, die einst 74.000 Einwohner zählte, ist inzwischen weitgehend zerstört. Nach Schätzungen der Behörden leben noch rund 5.000 Zivilisten in Bachmut.

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/news.de/dpa

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