Während Moskau behauptet, es habe einen ukrainischen Angriff innerhalb Russlands gegeben, spricht Kiew von einer "absichtlichen Provokation". Ein Berater von Präsident Selenskyj ist überzeugt, dass Wladimir Putin einen "False Flag"-Angriff plant.
Was ist dran an den Behauptungen aus Moskau, eine ukrainische Sabotage-Gruppe würde innerhalb Russlands ihr Unwesen treiben? Wie aktuell unter anderem die britische "Daily Mail" berichtet, behauptet der Kreml, dass es einen ukrainischen Angriff innerhalb der russischen Grenzen gegeben habe. Eine ukrainische Sabotagegruppe habe im Dorf Lubechanye in der Region Brjansk, die an die Ukraine grenzt, Geiseln genommen.
Ukrainische Saboteure in Russland? Ukraine-Berater widerspricht Kreml-Anschuldigungen
Doch diesen Anschuldigungen widersprach der hochrangige Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mykhailo Podolyak, auf Twitter vehement. In einem am Donnerstag veröffentlichten Tweet schrieb er: "Die Geschichte über die Gruppe sabotage in der RF ist eine klassische absichtliche Provokation. Die Russische Föderation will ihrem Volk Angst machen, um den Angriff auf ein anderes Land und die wachsende Armut nach dem Kriegsjahr zu rechtfertigen. Die Partisanenbewegung in der RF wird immer stärker und aggressiver. Fürchtet euch vor euren Partisanen..."
The story about ????????sabotage group in RF is a classic deliberate provocation. RF wants to scare its people to justify the attack on another country & the growing poverty after the year of war. The partisan movement in RF is getting stronger & more aggressive. Fear your partisans...
— Михайло Подоляк (@Podolyak_M) March 2, 2023
Vorwand für Eskalation des Krieges! Kreml-Chef Putin plant "False Flag"-Angriff
Bereits in der Vergangenheit hatten die Ukraine und der Westen vor sogenannten "False Flag"-Angriffen von russischer Seite, bei dem ein bestimmtes Ereignis bewusst inszeniert wird, um dieses als Vorwand für einen Angriff zu nutzen, gewarnt. Heißt: Es könnte sein, dass die Aussagen Russlands frei erfunden sind, um damit weitere, möglicherweise noch heftigere russische Angriffe zu rechtfertigen. Denn von den russischen Berichten einmal abgesehen, gab es bisher keine unmittelbaren Beweise oder Bestätigungen für den angeblichen ukrainischen Einmarsch in Russland.
FSB will mutmaßliche Ukraine-Sabotagegruppe liquidieren
In den russischen Berichten ist die Rede davon, dass "eine Gruppe ukrainischer Saboteure zwei Dörfer infiltrierte und in einem von ihnen Anwohner als Geiseln nahm". Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gab ein Statement ab und bezeichnete die gemeldeten Ereignisse als "Terroranschlag". Der russische Sicherheitsdienst FSB wiederum ließ mitteilen, dass man die Situation im Blick habe und die "bewaffnete Gruppe ukrainischer Nationalisten" liquidieren werde.
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