Gleb Olegowitsch zählte zu den größten Kritikern Wladimir Putins. Dessen Krieg gegen die Ukraine kritisierte der Politikwissenschaftler scharf, bezeichnete den Kreml-Chef als besessen. Nun macht seine Todesmeldung die Runde.
Wladimir Putin wird für seinen Krieg gegen die Ukraine nicht nur im Ausland scharf kritisiert, auch im eigenen Land stellen sich Menschen gegen ihn. Ein Mann, der einst sogar als Berater des Kremls fungierte, wurde zu einem seiner größten Gegner: Politikwissenschaftler Gleb Olegowitsch. Nun ist er tot.
Wladimir Putins GegnerGleb Olegowitsch (71) ist tot
Gleb Olegowitsch Pawlowski starb jetzt im Alter von 71 Jahren. Wie "The Sun" berichtet, soll er vor zehn Tagen einen Schlaganfall erlitten haben und Angaben zufolge "nach langer und schwerer Krankheit" gestorben sein. Er sei zuvor imMoskauer Botkin Krankenhaus behandelt und später in ein Hospiz gebracht worden.
Gleb Pawlowski über Wladimir Putin: "Er hat eine Besessenheit von der Ukraine"
Gleb Pawlowski, der einst ein Berater des Kremls gewesen war, verlor 2011 seinen Job, nachdem er vor Wladimir Putins dritter Präsidentschafts-Zeit gewarnt hatte. Ein Jahr darauf nahm er am oppositionellen "Marsch der Millionen" auf dem Bolotnaja-Platz in Moskau teil.
Auch zum Angriffskrieg gegen die Ukraine äußerte sich Pawlowski kritisch, zweifelte am Geisteszustand des Kreml-Chefs: "Der frühere Putin hätte das nicht getan, er war ein sehr vernünftig denkender Mensch, aber das ist jetzt alles verschwunden. Er hat eine Besessenheit von der Ukraine, die er früher nicht hatte, er reagiert jetzt auf die Bilder in seinem eigenen Kopf", wird er von "The Sun" zitiert. Während Putin früher noch andere Meinungen zugelassen habe, dulde er diese heute nicht mehr, pflege "nur noch über seinen inneren Kreis Kontakt zur Welt".
Gleb Olegowitsch ist tot - er war einer von Putins größten Gegnern
Olegowitsch erklärte, die Ukraine sei ein "schlechter Ort für einen Krieg" und letzterer für Russland nicht zu gewinnen. "Es wird ein Volkskrieg von Seiten [Kiews] sein", sagte er voraus. Zu Putins Vorhaben, Teile der (oder sogar die gesamte) Ukraine einzunehmen, erklärte der Kritiker: "Wir brauchen absolut keine zusätzlichen Gebiete, die einerseits in einem Polizeiregime gehalten und andererseits ernährt werden müssen."
In den vergangenen Monaten kamen mehrere Putin-Kritiker sowie -Vertraute zu Tode, teils auf mysteriöse Weise. So heißt es, die russische Verteidigungsministerin Marina Yankina sei Mitte Februar 2023 aus einem Hochhausfenster gestürzt. Der russische Abgeordnete Pavel Antov der den Krieg gegen die Ukraine als "Terror" bezeichnet hatte, sei Berichten zufolge aus einem Hotelfenster gestürzt. Laut "The Sun" sollen seit Beginn des Ukraine-Kriegs mehr als zehn russische Oligarchen und Kritiker zu Tode gekommen sein.
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rad/sba/news.de