Die Sorge ist bei vielen Menschen groß, dass Wladimir Putin in der Ukraine noch Atomwaffen einsetzt. Doch wie begründet ist diese Angst? Der ehemalige BND-Agent Gerhard Conrad analysierte dies für "t-online".
Ein Jahr Ukraine-Krieg liegt bereits hinter uns. Wie lang der schreckliche Konflikt noch dauern wird, kann momentan niemand sagen. Die Angst, dass Wladimir Putin in größter Not doch noch eine Atombombe einsetzen könnte, bleibt bestehen. Doch wie realistisch ist dieses Szenario? Das analysierte jetzt der frühere Bundesnachrichtendienst-Agent Gerhard Conrad gegenüber "t-online".
Wladimir Putin laut Ex-BND-Agent Gerhard Conrad "nahezu zum Äußersten bereit"
In einem Interview mit dem News-Portal ging der Experte unter anderem auf die deutsche Sicherheitspolitik und die Macht von Putins Verbündeten ein. Außerdem wurde er zur aktuellen Situation im Ukraine-Krieg befragt. Gerhard Conrad glaubt nicht, dass Wladimir Putin sich aktuell auf Verhandlungen einlassen würde, sondern viel eher einen Diktatfrieden mit Hilfe einer massiven Offensive in diesem Jahr oder einem langfristigen Abnutzungskrieg erzwingen will. In dem Interview sagte der Ex-Agent auch: "Um eine eklatante Niederlage zu vermeiden und ein Ergebnis zu erzielen, das als Sieg präsentiert werden kann, ist Putin offensichtlich nahezu zum Äußersten bereit." Es bestehe für Putin das große Ziel, die Niederlage der Sowjetunion im Kalten Krieg umzukehren.
Greift der Kreml-Chef im Ukraine-Krieg noch zu Atomwaffen?
Dennoch glaubt Gerhard Conrad auch, dass die Atom-Drohungen aus Russland den Menschen im Westen vor allem Angst machen sollen. "Putin ist alles andere als dumm. Mit einem Nukleareinsatz würde er eine völlig andere militärische und politische Realität in der Ukraine wie international schaffen, die sich gegen ihn richten würde.", so der Experte. Der Kreml-Chef würde aktuell gezielte Nadelstiche gegen den Westen setzen und die Reaktionen beobachten. "Nuklear wird Putin uns eher nicht herausfordern, es sei denn in Extremsituationen, in denen sein eigenes Überleben akut bedroht wäre. Bekanntlich ist in solchen Konstellationen alles möglich.", so Gerhard Conrad weiter. Das klingt allerdings eher beunruhigend, wenn man die Einschätzungen anderer Experten heranzieht. So analysierte der in der Ukraine im Exil lebende russische Politiker Ilja Ponomarjow erst in dieser Woche für "Express.co.uk", dass die Ukraine bald die Halbinsel Krim zurückerobern könnte und dies womöglich das Ende von Putins Regime sowie seinen Tod bedeuten würde.
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gom/news.de
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