In welchem Stil Putin seine Ansprache gestaltet, war im Vorfeld der Rede ebenso wenig bekannt wie die Richtung, die der Kreml-Tyrann mit seinen Worten für den weiteren Kriegsverlauf in der Ukraine vorgeben könnte. Denkbar seien, so schreibt es die "Bild", mehrere Szenarien, wie Putins Ansprache verlaufen könnte. Eine Möglichkeit bestünde darin, dass der russische Präsident seine "militärische Spezialoperation" offiziell zu einem Krieg ummünzt und im gleichen Atemzug das Kriegsrecht in ganz Russland verhängt. Zudem sei es dem Kreml-Despoten zuzutrauen, dass in seiner Rede zur Lage der Nation eine Generalmobilmachung und Grenzschließungen verkündet werden.
Deutlich unwahrscheinlicher sei es hingegen, dass Wladimir Putin einen Friedenskurs einschlagen könnte und beispielsweise von den seitens Russland als erobert angesehenen ukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk oder der Krim Abstand nähme. Das Bekenntnis zu Kriegsverbrechen in der Ukraine oder das Eingeständnis von Rückschlägen in den vergangenen zwölf Monaten wird Putin ebenfalls nicht in seiner Rede unterbringen.
Kreml-Chef kündigt nach einjähriger Pause Rede zur Lage in Russland an: Deshalb wird die Ansprache gespannt erwartet
Die Ansprache am 21. Februar 2023 wird Putins 18. Rede zur Lage der Nation sein. Die wegweisenden Auftritte geben die großen politischen Leitlinien für die russische Gesellschaft vor. Zuletzt hatte Putin im April 2021 die Rede zur Lage der Nation gehalten. Im vergangenen Jahr gab es keine; der Kremlchef hatte dies mit einer sehr hohen "Dynamik der Ereignisse" erklärt.
Nicht nur wegen Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine wird die Rede in diesem Jahr weltweit mit Spannung erwartet. In gut einem Jahr sind Präsidentenwahlen in Russland angesetzt. Beobachter gehen davon aus, dass der 70-Jährige nach mehr als 20 Jahren an der Macht 2024 erneut für das Amt kandidieren wird. Putin hatte die Verfassung geändert und könnte demnach bis maximal 2036 Kremlchef bleiben.
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loc/news.de/dpa
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