Russlands Wirtschaft strauchelt. Im Januar 2023 lag das Defizit im Milliarden-Bereich. Dem Kreml fehlen Einnahmen aus viele wichtigen Wirtschaftssektoren. Welche Auswirkungen hat das für das Land?
Im Ukraine-Krieg musste Russland zuletzt zahlreiche Verluste einstecken. Der Kreml denkt aber nicht daran, den Angriffskrieg zu stoppen. Vielmehr rüstet das russische Militär weiter auf und plant sogar, weitere Panzer an die Front zu schicken. Während Wladimir Putin weiter viel Geld für die Verteidigung ausgibt, nimmt er gleichzeitig extrem wenig ein. Darüber berichtete zuerst die "Financial Times".
Über 22 Milliarden Euro Defizit: Russland plagen katastrophale Einnahmeeinbußen
Im Januar wies die russische Wirtschaft ein sattes Defizit von 19,87 Milliarden Pfund (etwa 22 Milliarden Euro), wie das russische Finanzministerium angab. Das macht 60 Prozent des gesamten Defizits für das ganze Jahr aus. "Das einzige Mal, dass wir etwas Ähnliches gesehen haben, war 2015, als die Ausgaben für die nationale Verteidigung stark gestiegen sind", erklärteNatalia Lavrova, Chefvolkswirtin bei BCS Global Markets, gegenüber der "Financial Times". Sie fügte hinzu: "Der große Unterschied zwischen 2015 und 2023 ist jedoch, dass die Einnahmedynamik damals nicht so katastrophal war."
Wladimir Putin nimmt weniger ein: Harte Sanktionen machen der russischen Wirtschaft zu schaffen
Russland musste zuletzt Einnahmeeinbußen im Öl- und Gassektor einfahren. Diese Wirtschaftsbereiche stellen die größte Einnahmequelle für das Land dar. Im Januar 2022 sanken Einkünfte um 46 Prozent. Derzeit belaufen sie sich auf 426 Milliarden Rubel. Dass Russland weniger mit Öl einnimmt, liegt an einer Obergrenze. Die westlichen Länder haben eine Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel für russisches Rohöl sowie Obergrenzen für raffinierte Ölprodukte wie Dieselkraftstoff und Benzin festgelegt. Dadurch und durch die gesunkene Nachfrage können Länder wie China oder Indien Rohöl billiger einkaufen, was ebenfalls weniger Geld in die russische Staatskasse bringt. Hinzu kommen noch die Flucht vieler Unternehmen aus Russland und die die Sanktionen des Westens, die nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs festgelegt wurden.
Wirtschaftswissenschaftler prophezeite Finanz-Schock für Putin-Regierung
Dass Russland finanzielle Einbüßen wegen der Sanktionen hinnehmen muss, prophezeite Wladyslaw Wlasiuk, Wirtschaftswissenschaftler im Büro von Wolodymyr Selenskyj, im Oktober im Gespräch mit dem britischen "Express". "Wir sehen es am Staatsbericht in Russland, sie mussten die Ausgaben der Regierung um mindestens 10 Prozent kürzen, was darauf hindeutet, dass die Sanktionen Auswirkungen haben." Außerdem rechnete er damit, dass die Einnahmen durch Öl- und Gasstopps innerhalb von sechs Monaten bis Februar einbrechen.
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