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Wagner-Söldner: "Human Waves"-Taktik! So brutale werden Russen-Kämpfer verheizt

Im Ukraine-Krieg setzen die Wagner-Söldner auf eine brutale Angriffstaktik. Mit menschlichen Wellen rücken sie allmählich vor und erobern Gebiete. Doch der Preis dafür ist hoch: Tausende Kämpfer haben bereits ihr Leben verloren.

Die Kämpfe im Osten der Ukraine dauert an. Die Wagner-Söldner erobern Gebiete mit der "Human Waves"-Taktik. (Foto) Suche
Die Kämpfe im Osten der Ukraine dauert an. Die Wagner-Söldner erobern Gebiete mit der "Human Waves"-Taktik. Bild: picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire | Ashley Chan

Nach zahlreichen Rückschlägen in der Ukraine haben die russischen Truppen mittlerweile ihre Taktik geändert und nehmen dabei offenbar große Verluste in Kauf. Ein Militärexperte erklärt, wie die Kreml-Kämpfer mit "menschlichen Wellen" allmählich Gebiete im Osten der Ukraine zurückerobern.

"Human Wave"-Taktik enthüllt! Wagner-Söldner schicken Häftlinge in den Tod

Auf der Webseite "Russian Criminal" hat eine anonyme Quelle die blutigen Angriffe der Wagner-Söldner in der Region um Bachmut und Soledar genau beschrieben. Ein "Human Wave"-Angriff folgt einem brutalen Kalkül und kann daher auch als "Selbstmord-Taktik" bezeichnet werden. Laut dem russischen Insider werden bei den Angriffen vornehmlich rekrutierte Sträflinge eingesetzt. Die meisten von ihnen sterben auf dem Schlachtfeld. Die Gegend sei mit Tausenden Leichen übersät.

Hinrichtung bei Befehlsverweigerung! Sturmtruppe von acht Männern muss Schusslinie erreichen

Zunächst gehen acht Männer voraus, schreibt der Militärexperte Chris Owen in einem Twitter-Thread. Sie seien nicht nur sehr erfahren sondern haben auch eine hervorragende Ausrüstung. Jeder von ihnen soll eine "Hummel" haben. Owen vermutet, dass damit ein thermobarischer Raketenwerfer vom Typ RPO-A Shmel gemeint ist. Diese Sturmtruppe soll um jeden Preis die Schusslinie erreichen. Sie folgen dabei Grundsatz:"Was auch immer passiert." Kämpfer, die diesen Befehl verweigern, droht die Hinrichtung.

"Sobald der Feuerkontakt [mit dem Feind] hergestellt ist, gräbt sich die Gruppe in die Stellungen ein. Das Eingraben wird genauso akribisch gelehrt wie die Kampfhandlungen, so dass das Eingraben nach militärischen Maßstäben fast augenblicklich erfolgt und sehr effektiv ist", beschreibt Owen den nächsten Schritt."Das Gebiet, das die Gruppe erreicht hat, wird markiert. [...] Die Hauptaufgabe besteht darin, Kontakt aufzunehmen, sich einzugraben und die Positionsdaten an die Artillerie zu übermitteln." Nachfolgende Kämpfer wissen dann, bis an welchen Punkt die Vorgänger vorgerückt sind. 

Geringe Überlebenschance! Wagner-Söldner tauschen Menschenleben gegen Territorium

Die russischen Truppen nehmen unterdessen ukrainische Stellungen unter Beschuss. Doch häufig geht die Munition aus und der Sturmtrupp stirbt. Für die russischen Kämpfer sind das lediglich Kollateralschäden. Anschließend werden die nächsten acht Kämpfer aufs Schlachtfeld geschickt. "Auf die erste Gruppe folgt die zweite, ebenfalls acht Mann, aber mit viel leichterer Ausrüstung. Ihre Aufgabe ist es, in die Stellungen zu springen, sobald die Artilleriegranaten ihre Arbeit beendet haben", schreibt Owen auf Twitter. "Manchmal gibt es den Befehl, das Ende des Beschusses nicht abzuwarten - die 'Musiker' sind so diszipliniert, dass sie trotzdem gehen, weil sie eine Chance haben, zu überleben." Da es nicht genügend Granaten gibt, sinkt die Überlebensfähigkeit der Gruppe auf kritische Werte.

Laut dem Insider werden normalerweise vier Wellen für den Angriff vorbereitet. "Aber es gab Fälle in Soledar, wo 14 Wellen nötig waren, um ein Gebiet einzunehmen. Natürlich gab es Überlebende, aber die Opferzahl lag bei mehreren Hunderten. Das ist nur für einen Abschnitt." Und weiter: "Diese Taktik ist der einzig mögliche Weg, um unter solchen Bedingungen Ergebnisse zu erzielen und voranzukommen." Und weiter: "Die Verteidigungslinien rund um Soledar und Bachmut sind clever angelegt. Es dauert Jahre, um da durchzukommen. Die reguläre russische Armee hat weder die Fähigkeit noch den Wunsch, hier vorzurücken. Deswegen wurde die Aufgabe an die Wagner-Kämpfer abgegeben."

Verluste und Waffenmangel verlangsamen Fortschritte

Die Rekruten werden gezielt auf die Angriffe vorbereitet. Der Insider erklärt, dass die "Neuankömmlinge aus den Strafkolonien" sehr gut diszipliniert werden. "Zuerst werden ihnen Videoexekutionen gezeigt, dann begegnen sie sehr bald ihren ersten realen Beispielen, und dann gewöhnen sie sich völlig an diese Disziplin."

Die Wagner-Söldner tauschen Menschenleben gegen Territorium. Doch die Verluste sind enorm und die Fortschritte verlangsamen sich zunehmend. Es werden neue Rekruten benötigt. Doch diese müssen erst ausgebildet werden. "Das braucht Zeit, das braucht eine Menge Granaten. Und wir haben weder das eine noch das andere."

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