Zwei Klima-Kleber der "Letzten Generation" gerieten in die Kritik, weil sie ihren Gerichtsprozess schwänzten und lieber nach Asien reisten. Damit nicht genug: Für dieses Verhalten haben sie eine irre Ausrede parat. Wegen Putin und den Taliban stiegen sie in den Flieger.
Die beiden Klima-Kleber Yannik S. und Luisa S. rückten die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" in dieser Woche in ein verdammt schlechtes Licht. Das Klimakleber-Pärchen hätte eigentlich vor Gericht erscheinen müssen. Yannik S. war aufgrund der Nötigung auf der B10 im September angeklagt, Luisa S. hätte als Zeugin aussagen sollen.
Scheinheilige Doppelmoral! Klima-Kleber schwänzen Prozess, um nach Asien zu reisen
Doch die Klimaaktivisten schwänzten den Gerichtstermin und stiegen stattdessen in den Urlaubsflieger nach Asien. Dass das Gericht Bescheid wusste, wie die Klima-Kleber später erklärten, macht die scheinheilige Doppelmoral, die man ihnen nun vorwirft, nicht wett.
Klima-Kleber begründen Asien-Reise mit Wladimir Putin und den Taliban
Aktuell meldet sich das Klimakleber-Pärchen in der "taz" mit einer persönlichen Stellungnahme erneut zu Wort und hat eine irre Ausrede für die Reise mit dem Flieger (Klima-Bilanz für die beiden: rund 7,9 Tonnen CO2!) parat: Wladimir Putin und die Taliban hätten sie daran gehindert, den Bus oder die Bahn zu nehmen. So hätten sie zwar überlegt, "über die Seidenstraße mit Zug und Bus" nach Asien zu reisen, doch dafür gäbe es aktuell "zu viele grausame Konflikte".
Klimaaktivisten der "Letzten Generation" mit irrer Ausrede für Asien-Reise
Als Beispiele nennen die Klima-Kleber in ihrem Statement den russisches Angriffskrieg, den syrischen Bürgerkrieg, die türkischen Invasoren im Nordirak, die Machtergreifung der Taliban, die Spannungen in der Kaschmir-Region und den Militärputsch in Myanmar. Deshalb haben sie für sich entschieden, dass eine Reise über die Seidenstraße zu gefährlich sei.
Asien-Reise sei "langjähriger Traum" gewesen
Weil die Reise ein "langjähriger Traum von Luisa" gewesen ist, haben sie sich deshalb letzten Endes dafür entschieden, in den Flieger zu steigen. Auch wenn sie lange mit sich gehadert haben, "ob wir es mit unserem Gewissen vereinbaren können, in ein Flugzeug zu steigen". Dass diese Entscheidung "diskussionswürdig" sei, ist ihnen bewusst.
Empörung über Verhalten der Klima-Kleber
Etliche Politiker hatten sich nach Bekanntwerden dieses Falls zu Wort gemeldet und die beiden Klimakleber kritisiert. "Gerade wer moralisch so hoch fliegt und andere Leute wegen ihres privaten Lebenswandels mit Blockadeaktionen tyrannisiert, sollte im wirklichen Leben auf dem Boden bleiben", erklärte beispielsweise der FDP-Fraktionschef im Stuttgarter Landtag, Hans-Ulrich Rülke. Kritik gab es auch von Greenpeace: "Man sollte sich gut überlegen, ob es eine Fernreise mit dem Flugzeug sein muss. Wir empfehlen lokale Urlaubsziele und die Anfahrt mit der Bahn."
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