Mit dem Einmarsch in die Ukraine hat sich Wladimir Putin auch innerhalb des Kremls etliche Feinde gemacht. Eine überwältigende Mehrheit von Wirtschaftseliten und Regierungsbeamten ist inzwischen bereit, den russischen Präsidenten zu stürzen. Rückt das Ende der Putin-Ära näher?
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Weil der von Wladimir Putin entfesselte Angriffskrieg gegen die Ukraine für Russland mehr schlecht als recht verläuft und der Westen weiterhin harte Sanktionen verhängt, herrscht innerhalb des Kremls schlechte Stimmung. Wie aktuell der britische "Express" berichtet, soll eine "überwältigende Mehrheit" von russischen Wirtschaftseliten und Regierungsbeamten großes Interesse daran haben, Wladimir Putin zu stürzen.
Kreml-Elite plant seine Absetzung! Ende der Putin-Ära droht
Ilja Ponomarjow, ein führender Vertreter der Kreml-Opposition, erklärte gegenüber dem Briten-Blatt, dass ein Großteil der Kreml-Elite mehr als bereit sei, die Seiten zu wechseln und Putin in den Rücken zu fallen. Ponomarjow selbst saß zwischen 2007 und 2016 fast zehn Jahre lang als Abgeordneter im russischen Parlament. Aktuell lebt er allerdings in Kiew und hat sich den ukrainischen Verteidigungskräften angeschlossen. Zudem nutzte er seinen Einfluss vor Ort, um die demokratische Opposition gegen Wladimir Putins Regime zu mobilisieren und dessen Sturz herbeizuführen.
Kreml-Elite will Wladimir Putin stürzen - Übergangsparlament gegründet
So war er maßgeblich an der Gründung des sogenannten Kongresses der Volksdeputierten, einem Übergangsparlament, das sich aus 59 russischen Politikern zusammensetzt und die das Putin-Regime ablehnen, beteiligt. Besagter Kongress wird laut Ponomarjow vom 20. bis 23. Februar in Polen zusammenkommen, um Pläne für eine Zukunft Russlands ohne Wladimir Putin an der Macht zu schmieden.
Ende des Ukraine-Krieges durch Putin-Absetzung - Westen muss Kreml-Elite auf seine Seite locken
Ilja Ponomarjow erklärte im Gespräch mit dem "Express" weiter, dass der Westen die besagten Kreml-Eliten auf seine Seite ziehen könnte, indem man ihnen Lockerung der Sanktionen in Bezug auf ihren Besitz und ihr Vermögen verspricht. Tut man dies nicht, werden sie weiterhin Schutz bei Wladimir Putin suchen. Doch dies zu verhindern, sollte das Ziel des Westen sein. "In den derzeitigen russischen Eliten gibt es viele Leute, die nur auf die Möglichkeit warten, die Seite zu wechseln", ist Ponomarjow überzeugt. "Wir müssen sie davon überzeugen, dass sie auf der Seite des Wandels stehen müssen, dass sie vom Wandel profitieren würden."
Nicht Wladimir Putin allein ist für die aktuellen Probleme verantwortlich
Doch Ponomarjow erklärte auch, dass seiner Meinung nach nicht die Person Putin, sondern die russische Politik das große Problem sei, welches es zu beseitigen gilt. "Wenn man das System so belässt, wie es ist, wird die Situation zurückkehren. Sie würden das Problem nicht an der Wurzel packen, denn es ist nicht Putin persönlich, sondern das System, das in Russland existiert. Das System muss also aufgebrochen werden und Russland muss eine vielleicht schmerzhafte, aber wichtige Transformation durchlaufen, wie es mit Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg geschah. Ohne diesen Prozess würde die gleiche Situation nach einer gewissen Zeit wieder so kommen, was wir jetzt sehen."
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