Ein Ende des Ukraine-Krieges ist auch nach elf Monaten nicht absehbar. Nun vermeldete Russland eine neue Offensive im Süden der Ukraine und behauptete, mehrere Orte im Gebiet Saporischschja erobert zu haben.
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben bei einer neuen Offensive im Süden der Ukraine Geländegewinne erzielt.
Russland vermeldet neue Offensive in Saporischschja - 30 Ukrainer getötet
"Im Gebiet Saporischschja konnten durch Angriffe von Einheiten des Wehrkreises Ost günstigere Linien und Positionen eingenommen werden", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, bereits am 21. Januar 2023 in Moskau. Seinen Angaben nach haben die Russen bei den Angriffen 30 Ukrainer getötet und mehrere Militärfahrzeuge außer Gefecht gesetzt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Russische Armee will mehrere Dörfer in Südukraine erobert haben - Ukraine meldet Widerstand
Zuvor hatten bereits russische Militärblogger über eine Offensive im Raum Orichiw und Huljajpolje berichtet. Die ersten Verteidigungslinien seien dabei überrannt worden. Laut dem Blog "Rybar", der dem russischen Verteidigungsministerium nahestehen soll, wurden dabei auch mehrere Ortschaften eingenommen. Offiziell hat das Ministerium dies bislang nicht bestätigt.
Etwas anders sieht derweil die Darstellung der Geschehnisse auf ukrainischer Seite aus. Der ukrainische Generalstab hatte am Morgen lediglich von Beschuss in der Region gesprochen, aber keine Angaben über einen Vormarsch russischer Truppen gemacht. Stattdessen hieß es: "Während russische Propagandisten in ihrer kranken Fantasie die Siedlungen der Region Saporischschja besetzen, zerstören die Verteidigungskräfte ruhig und selbstbewusst die Ausrüstung und die lebende Kraft des Feindes und nehmen feindliche Stellungen ein."
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Kampf um Saporischschja geht weiter: Deshalb ist die Region im Süden der Ukraine so wichtig
Die Region Saporischschja gilt als strategisch wichtig. Beide Seiten haben dort große Truppenkontingente stationiert. Aus ukrainischer Sicht wäre ein russischer Vormarsch gefährlich, weil dann die eigenen im Osten stationierten Truppen zur Verteidigung des Donbass in Gefahr geraten könnten, eingekesselt zu werden. Auf russischer Seite befürchtet man, dass die Ukrainer mit einem Vorstoß Richtung Meer einen Keil zwischen die russischen Truppen treiben könnten, womit die Versorgung der Einheiten in der Region praktisch unmöglich würde.
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loc/news.de/dpa