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Cem Özdemir: "Die wollen Hunde und Katzen ausrotten!" Grünen-Minister plant Haustier-Verbot

Cem Özdemir will bestimmte Haustiere in Deutschland verbieten. Während sich der Grünen-Politiker eine Positiv-Liste mit erlaubten Tierarten vorstellen kann, verliert Twitter völlig die Fassung. Einige befürchten Schlimmes. Auch Experten kritisieren den Vorstoß des Politikers scharf.

Cem Özdemir will die Haltung bestimmter Tiere in Deutschland verbieten. (Foto) Suche
Cem Özdemir will die Haltung bestimmter Tiere in Deutschland verbieten. Bild: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir will die Haltung bestimmter Tierarten in Deutschland verbieten. Vor allem exotische Tiere könnten schon bald nicht mehr erlaubt sein. Das Netz schießt bereits scharf gegen die Pläne des Grünen-Politiker.

Keine Schlangen mehr! Cem Özdemir will exotische Haustiere verbieten

"Warum braucht jemand etwa anspruchsvoll zu haltende, exotische Tiere wie Schlangen oder ein Chamäleon zu Hause? Das habe ich nie verstanden", sagte Özdemir den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. "Manche Menschen legen sich Tiere zu, die aus meiner Sicht in privaten Haushalten nichts zu suchen haben." Der Grünen-Politiker könne sich eine Positiv-Liste vorstellen, die Tiere auflistet, deren Haltung erlaubt sei. Um die Haltung von exotischen Tieren zu verhindern, will Özdemir auf EU-Ebene ein neues Gesetz schaffen.

Der Grünen-Politiker begründet seinen Vorschlag mit der prekären Lage in vielen Tierheimen. Exotische Tiere seien nicht nur sehr schwer vermittelbar, sondern verursachten zudem hohe Kosten.

Grüne als Verbotspartei auf Twitter verhasst

Im Netz sorgt der Vorstoß von Cem Özdemir für Aufruhr. "Der erste Absatz erklärt die ganze Philosophie der #Grünen: 'Ich habe es nie verstanden.' Also wird es verboten", wettert ein Twitter-Nutzer. "Haben die doch schon begonnen. Manche können sich die Tierarztkosten leisten. War ja auch nur eine Erhöhung von 160%. Deutlicher braucht man es doch nicht mehr", ist in einem anderen Tweet zu lesen. "Heute gehts der Schlange an den Kragen und morgen darf der Hamster keine Runde mehr im Rädchen drehen", befürchtet ein Twitter-Nutzer. "Bei bestimmten Tieren bin ich auch dafür. Aber ich fürchte die wollen auch Hunde & Katzen, etc. ausrotten", heißt es in einem Tweet.

Doch Cem Özdemir erhält mit seinem Verbot exotischer Haustiere auch Zustimmung. "Ja, so soll es sein. endlich etwas vernünftiges! Es sollte überhaupt keine Haustiere geben, schon gar nicht irgendwelchen Exoten, die nicht artgerecht gehalten werden", schreibt ein Twitter-Nutzer. Andere fordern sogar noch viel weitgehendere Regeln. "Es sollte m.E. auch zwingende 'Führerscheine' für sämtliche Haustiere geben. Ich bin Hundehalter. Wenn ich z.T. sehe wie andere Menschen mit ihren Tieren umgehen wäre eine Schulung dringend nötig", heißt es in einem Tweet.

Scharfe Kritik an Özdemirs Verbotsvorschlag für bestimmte Tierarten

Mit seiner Forderung stößt Özdemir bei einigen Forschern und Tierhaltern auf völliges Unverständnis. "Das ist reiner Populismus", wirft ihm zum Beispiel der Amphibienfachmann Axel Kwet vor. "Mit seiner geforderten Positivliste will er zwar den Tier- und Artenschutz, aber er erreicht das Gegenteil", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (Salzhemmendorf). Kwet fordert statt eines breiten Verbots eine Art abgestuften Führerschein für Halter bestimmter Tierarten. Stuttgarts Zoo-Direktor Thomas Kölpin geht noch einen Schritt weiter: Positivlisten träfen auch diejenigen, die mit Tieren gut umgehen könnten, sagte er. Hilfreich sei ein verpflichtender Sachkundenachweis beim Erwerb eines Tieres. "Das gilt dann auch für Hunde und Katzen", sagte Kölpin. "Denn Vogelspinnen und Kornnattern sind leichter zu halten als viele Hunde und Katzen." Ein "Führerschein" verhindere auch Spontankäufe oder Mode-Haltungen.

Tierschutzverbände beklagen hingegen, die private Haltung werde den besonderen Ansprüchen der Exoten häufig nicht gerecht. Aus ihrer Sicht sollten auf einer Positivliste vor allem domestizierte Tierarten stehen, die über zahlreiche Generationen hinweg gezüchtet und genetisch an das Leben mit dem Menschen angepasst wurden. Der Deutsche Tierschutzbund forderte Özdemir auf, nicht auf andere EU-Länder zu warten, sondern auf nationaler Ebene voranzugehen.

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/rad/news.de/dpa

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