Wladimir Putin schockte mit neuen Aussagen zum Ukraine-Krieg. Bei einem Auftritt in St. Petersburg zeigte sich der russische Präsident zuversichtlich, dass Russland den Krieg gewinnen wird. Ein Sieg Russlands sei laut Putin "unausweichlich".
In den vergangenen Wochen hat Wladimir Putin die Öffentlichkeit weitestgehend gemieden. Doch am Mittwoch reiste der Kreml-Chef nach St. Petersburg und traf vor Ort erneut schockierende Aussagen bezüglich des Ukraine-Krieges.
Wladimir Putin mit Schock-Ansage in St. Petersburg: Russlands Sieg ist "unausweichlich"
So hat sich Wladimir Putin beim Besuch eines Rüstungskonzerns mit Blick auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine abermals siegessicher gezeigt. Russlands Raketenbauer produzierten heute etwa so viel wie alle Länder der Welt gemeinsam, sagte Putin bei einem Treffen mit handverlesenen Arbeitern in einem Werk des Konzerns Almas-Antej am Mittwoch. Daher sei der Sieg Russlands am Ende "unausweichlich", meinte Putin. "Ich habe daran keinen Zweifel." Russland überzieht die Ukraine immer wieder mit Raketenangriffen, die zuletzt vor allem der Energie-Infrastruktur des Landes galten. Immer wieder werden auch Wohnhäuser getroffen, weshalb viele Zivilisten ums Leben kommen.
Kremlchef Putin hob die Bedeutung der Raketenproduktion für Russland hervor und stellte ein Gesetz in Aussicht, mit dem Werktätige der Rüstungsbranche vom Kriegsdienst ausgenommen werden. Russlands Waffenschmieden und Munitionsfabriken arbeiten wegen des Kriegs gegen die Ukraine seit Monaten im Mehrschichtbetrieb auf Hochtouren.
Wladimir Putin sieht Ukraine-Krieg weiterhin als Kampf gegen die Neonazis
Bei dem Besuch in seiner Heimatstadt St. Petersburg (früher Leningrad) traf Putin auch Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Dabei verteidigte er den Krieg gegen die Ukraine einmal mehr als einen Kampf gegen "Neonazis". Der 70-Jährige warf der Führung in Kiew vor, den ukrainischen Nationalistenführer Stepan Bandera (1909-1959), der Nazi-Diktator Adolf Hitler geholfen habe, als Helden zu verehren. "Deshalb haben wir allen Grund, die derzeitigen ukrainischen Machthaber als neonazistisch zu bezeichnen", sagte Wladimir Putin bei dem Termin zum 80. Jahrestag des Durchbruchs der Leningrader Blockade.
Wladimir Putin gibt Ukraine Schuld an Eskalation
Der russische Präsident sagte auch, dass Russland seit 2014 versucht habe, den Krieg in der Ostukraine auf friedlichem Weg zu lösen. Das sei nicht möglich gewesen. "Wie sich herausstellte, wurden wir an der Nase herumgeführt, betrogen." In Wahrheit habe der Gegner den Konflikt in eine heiße Phase führen wollen. Russlands Ziel sei es jetzt, den Krieg in der Ukraine durch die "militärische Spezialoperation" zu beenden. Moskau sei nichts anderes übrig geblieben, behauptete Wladimir Putin.
Putin könnte zweite Mobilisierungswelle ankündigen
Nach Einschätzung des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) könnte Wladimir Putin in den kommenden Tagen eine zweite Mobilisierungswelle für den Krieg gegen die Ukraine ankündigen. In ihrem jüngsten Bericht am Dienstagabend (Ortszeit) schrieb die in Washington ansässige Denkfabrik, dass Putin der Ukraine demnächst offiziell den Krieg erklären könnte. In Russland heißt die Invasion in der Ukraine, die Ende Februar 2022 begann, im offiziellen Sprachgebrauch "militärische Spezialoperation". Die öffentliche Verwendung des Begriffs "Krieg" wird strafrechtlich geahndet.
Die Denkfabrik ISW beruft sich unter anderem auf russische Militärblogger. Auch ukrainische und westliche Geheimdienste warnten aber wiederholt vor Wladimir Putins Mobilisierungsvorbereitungen für Mitte Januar, hieß es weiter. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte am Dienstag einen weitreichenden Umbau der russischen Armee angekündigt, um die vom Kreml geforderte Aufstockung der Truppenstärke umzusetzen. Nur durch strukturelle Veränderungen der Streitkräfte sei es möglich, Russlands Sicherheit zu gewährleisten, sagte Schoigu bei einer Sitzung des Verteidigungsministeriums. Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs hatte Putin kurz vor Silvester angekündigt, die Zahl der Soldaten von 1,15 auf 1,5 Millionen zu erhöhen.
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fka/news.de/dpa
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