In einer Kaserne in Belgorod soll ein russischer Unteroffizier versehentlich drei Soldaten mit einer Handgranate in die Luft gesprengt haben. 16 weitere Streitkräfte wurden bei der Detonation verletzt.
Das russische Militär fährt immer wieder Verluste ein. Neben Waffen oder Panzern, minimierte sich zuletzt auch die Zahl der russischen Soldaten an der Front. Wie das Nachrichtenportal "Kyiv Independent" unter Bezug auf "BBC Russia" berichtet, starben in den letzten drei Monaten 538 russische Wehrpflichtige. Nun erhöhte sich die Anzahl der Todesfälle durch einen Vorfall in einer Kaserne auf russischem Boden.
Ukraine-Krieg aktuell: Russischer Unteroffizier sprengt aus Versehen Kameraden mit Handgranate in die Luft
Infolge einer schweren Explosion sind in einer Kaserne in der westrussischen Region Belgorod drei Soldaten getötet und 16 weitere verletzt worden. Acht weitere Männer würden seit dem Vorfall, der sich bereits am Samstag in der an die Ukraine grenzenden Region ereignete, vermisst, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf Rettungsdienste. Den Angaben zufolge hatte ein Unteroffizier versehentlich eine Handgranate zur Detonation gebracht, woraufhin in dem Gebäude ein Feuer ausbrach. Er selbst erlitt schwere Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Das Internetportal Baza wiederum berichtete, der Mann habe in einem zum Militärquartier umfunktionierten Kulturzentrum unweit der Stadt Korotscha mit der Granate hantiert, um sich vor ihm unterstellten Militärangehörigen Autorität zu verschaffen. Bei den Getöteten und Verletzten soll es sich demnach um mobilisierte Rekruten handeln. Andere Portale schrieben darüber hinaus, das Feuer habe auch ein Waffenlager erfasst und die Munition dort zur Explosion gebracht. Die verschiedenen Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Wladimir Putin verzeichnet Verluste im Ukraine-Krieg: Kreml-Chef plant weitere Mobilisierung
Die Kämpfe gehen weiter und Wladimir Putin gehen die Soldaten aus. Deshalb soll der Kreml die nächste Offensive planen. Wie Andriy Chernyak, Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdiensts (HUR) gegenüber "T-Online" erklärte, will Wladimir Putin eine halbe Million Soldaten mobilisieren. Das sollte eigentlich am 15. Januar nach dem orthodoxen christlichen Weihnachtsfest angekündigt werden. Doch eine Ankündigung gibt es derzeit noch nicht. Auch viele Russen wollen nicht in den Krieg ziehen und im Kampf sterben. Das haben viele nach der Teilmobilisierung im Herbst 2021 erkannt und flohen sogar vor der Einberufung.
Dennoch will der Kreml weiterhin Männer aus der Bevölkerung rekrutieren. Offen kann er das aber nicht machen, wie "Blick" berichtet. "Er braucht mehr militärisches Personal, kann es aber nicht offen rekrutieren", zitiert die ZeitungUlrich Schmid, Professor für Kultur und Gesellschaft Russlands an der Universität St. Gallen. Wenn Putin doch noch weitere Männer in den Krieg schickt, dann angeblich im Frühjahr, um im Süden und Osten der Ukraine weitere Angriffe auszuführen. "Wir erwarten, dass sie Offensiven in den Regionen Donezk und Charkiw sowie möglicherweise in Saporischschja durchführen", sagteVadym Skibitsky, stellvertretender Militärgeheimdienstchef der Ukraine gegenüber dem "Evening Standard".
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bos/rad/news.de/dpa
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