Schock für Annalena Baerbock. Der Politiker Aleksey Schurawlow hat im russischen Staatsfernsehen zur Ermordung der Bundesaußenministerin aufgerufen, nachdem die Grünen-Politikerin Anfang der Woche in die Ukraine gereist war.
Annalena Baerbock (42, Grüne) hält den Druck auf Wladimir Putin hoch. Erst Anfang der Woche hatte die Bundesaußenministerin als erstes Mitglied des Bundeskabinetts die Ostukraine besucht. Bis zur Abreise war der Besuch aus Sicherheitsgründen geheim gehalten worden. Und das offenbar mit Recht, wie aktuelle Äußerungen des russischen Politikers Aleksey Schurawlow deutlich machen.
Annalena Baerbock bedroht von Aleksey Schurawlow im Russen-TV
So hatte der Ukraine-Besuch von Annalena Baerbock bei einigen russischen Kriegshetzern für Unmut gesorgt. Vor allem der Duma-Abgeordnete Aleksey Schurawlow schäumte vor Wut. Im russischen Staatsfernsehen rief er kurz darauf sogar zum Mord an Annalena Baerbock auf. Aufnahmen der Sendung, die bereits auf Twitter kursieren, dokumentieren den geschmacklosen Auftritt des Russen-Politikers.
Nach Ukraine-Besuch: Russen-Politiker fordert gezielte Tötung von Baerbock
"Ich kapier's nicht", polterte Aleksey Schurawlow im Programm von Rossia1, dem ersten russischen Fernsehen, bevor er seiner mörderischen Fantasie freien Lauf ließ: "Diese Anna oder Lena oder wie auch immer sie heißt, Baerbock, läuft frei in Charkiw herum. Wissen wir denn nicht, wo sie ist? Haben wir denn keine Präzisionswaffen? Was macht sie da?", wetterte er, während im Hintergrund Bilder von Baerbocks Besuch in Charkiw gezeigt wurden.
Attention, Germany!
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) January 11, 2023
Direct call for murdering @ABaerbock by Aleksey Zhuravlev, Russian politician and member of parliament.
I wonder if he's been sanctioned. pic.twitter.com/bDuTEHbayK
Baerbock verspricht Ukraine Beistand und weitere Waffen
Mit ihrem Amtskollegen, dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba, war Baerbock Anfang der Woche in Charkiw und ließ sich Zerstörungen durch russische Angriffe zeigen. Charkiw ist eine der am stärksten vom Krieg betroffenen Städte der Ukraine. Durch Artillerie- und Raketenangriffe sind laut der Stadtverwaltung mehr als 8.000 Gebäude beschädigt worden. Fast täglich gibt es Luftalarm in der Stadt, so auch während Baerbocks Besuch.
Baerbock sagte während ihres Besuchs, Deutschland wolle weiter helfen. Die Menschen sollten wissen, "dass sie sich auf unsere Solidarität und unsere Unterstützung verlassen können". Auch besuchte die Ministerin unter anderem ein Kinderkrankenhaus - als Geschenke brachte sie Malstifte und Powerbanks mit, weil oft der Strom ausfällt. Zudem versprach sie der Ukraine neue Waffen im Kampf gegen die brutalen Invasoren. Dinge, die der Russen-Politiker Aleksey Schurawlow offenbar so gar nicht hören wollte.
Aleksey Schurawlow drohte Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit Nuklear-Schlag
Nach "Bild"-Informationen sitzt Aleksey Schurawlow in der Duma als Chef und alleiniger Vertreter der nationalistischen Partei Rodina. Dem Bericht nach steht die Partei unter Verdacht, vom Kreml damals zugelassen worden zu sein, um noch extremeren nationalistischen Parteien Konkurrenz zu machen. Nicht zum ersten Mal sorgte Schurawlow mit verstörenden Aussagen für Schlagzeilen. So behauptete er bereits im April 2022, dass Russland Deutschland, Frankreich und Großbritannien mittels Nuklearwaffen binnen 200 Sekunden komplett zerstören könne.
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sba/news.de/dpa
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