Immer wieder wird Wladimir Putin vorgeworfen für öffentliche Auftritte Schauspieler einzusetzen - so auch bei seiner Neujahrsansprache. Im Netz tauchten zahlreiche Foto-Vergleiche auf, die die angeblichen Kreml-Lügen beweisen sollen. Doch es kam anders.
Normalerweise hält Wladimir Putin seine Neujahrsansprache im Kreml, doch nun brach der russische Präsident mit dieser Tradition und zeigte sich umgeben von Soldaten. Im Netz sorgt die Szenerie für reichlich Verwirrung. Einige Gesichter kommen Beobachtern nämlich äußerst bekannt vor. Unter anderem eine blonde Frau, die offenbar schon in anderen Propaganda-Videos an der Seite des Kreml-Tyrannen zu sehen war. Ist sie etwa eine Schauspielerin?
Neujahrsansprache sorgt für Verwirrung! Wer ist die mysteriöse blonde Frau an der Seite von Wladimir Putin?
Kurz nach der Veröffentlichung der Neujahrsansprache tauchten in den sozialen Netzwerken zahlreiche Fotos und Videos auf, die beweisen sollen, dass es sich bei der mysteriösen Frau keinesfalls um eine Militärangehörige handele. "Eine Soldatin, eine Seglerin, eine gläubige Christin. Gott lenkt auf mysteriöse Art und Weise", schreibt unter anderem der belarussische Journalist Tadeusz Giczan zu mehreren Fotos auf Twitter, die die blonde Frau in anderen Situationen an der Seite von Wladimir Putin zeigen sollen. "Das ist faszinierend. Wer ist sie? Ein Leibwächter? Ein Schauspieler? Es gibt mehrere andere Gesichter, die auf den beiden Fotos rechts zu sehen sind", antwortet CNN-Korrespondentin Clarissa Ward."Dieser Feigling hat ein Video mit gefälschtem 'Militär' gemacht. Wie immer", wettert Anton Herashchenko, Berater des ukrainischen Innenministers, auf Twitter.
A soldier, a sailor, a devout Christian. God moves in a mysterious way pic.twitter.com/zCDrUgXMIE
— Tadeusz Giczan (@TadeuszGiczan) December 31, 2022
This coward made a video with fake "military." As always. pic.twitter.com/MmSopa3XAL
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) December 31, 2022
Inszeniert Putin seine öffentlichen Auftritte mit Statisten und Schauspielern?
Es ist nicht das erste Mal, dass Wladimir Putin vorgeworfen wird, Statisten für seine öffentlichen Auftritte einzusetzen. Im Mai 2022 besuchte der Kreml-Chef in einem Militärkrankenhaus in Moskau angeblich Soldaten, die im Krieg gegen die Ukraine verletzt wurden. Die angeblichen Soldaten sollen jedoch bereits in anderen Rollen an der Seite von Putin gesichtet worden sein. Daraufhin entbrannte eine heftige Debatte, ob sich der Kreml-Chef vor Menschen fürchte und daher seine öffentlichen Auftritte gezielt inszeniere. Im November führte der Twitter-Nutzer @Igor_from_Kyiv_ in einem Thread zahlreiche Fotos auf, dieden Statisten-Einsatz beweisen sollen. Darunter auch die mysteriöse blonde Frau. "Die beliebteste der 'Schauspielerinnen' ist diese Frau. Sie ist sehr oft anzutreffen. Bei jeder 'Veranstaltung' spielt sie eine andere Rolle", heißt es in einem Tweet.
1/3.The most popular of the "actresses" is this woman. She can be found very often. In each "event" she plays a different role. pic.twitter.com/xlBpDLbCcF
— Igor Kyivskyi (@Igor_from_Kyiv_) November 25, 2022
Beweisfotos aufgetaucht! Sie ist die Frau an Putins Seite
Doch handelt es sich bei der mysteriösen Frau wirklich um eine Schauspielerin? Laut einem Beitrag der Nachrichtenseite "Iswestja" heißt sie Anna Sidorenko. Sie ist Soldatin im Sanitätsdienst des 71. Regiments. Und damit nicht genug: Bei der Frau auf den anderen Fotos (Schiff und Ostermesse) handelt es sich um die Geschäftsfrau Larisa Borisovna Serguhina, schreibt "t-online". Die Bilder stammen von 2016 und 2017. Aktuelle Aufnahmen zeigen, dass sich Larisa Borisovna Serguhina seit dem stark verändert habe und kaum Ähnlichkeiten mit Sidorenko habe. "Die Frau im Hintergrund der Ansprache von #Putin ist nicht die Frau auf dem Schiff und mit Kopftuch. Oder ihre Visagistin ist eine Künstlerin. Denn die beiden anderen Bilder sind von2017 und seither hat Larisa Borisovna Serguhina sich durchaus verändert", heißt es in einem Tweet von Redakteur Lars Wienand.
...2017 und seither hat Larisa Borisovna Serguhina sich durchaus verändert. pic.twitter.com/OccfkzJ8jO
— Lars Wienand (@LarsWienand) January 2, 2023
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bua/bos/news.de