Während sich Wladimir Putin in Moskau versteckt, eilt Wolodymyr Selenskyj zu seinen Truppen nach Bachmut, um seine Soldaten zu unterstützen. Eine Tatsache, die beim Kreml zunehmend für Ärger sorgen soll.
Fast ein Jahr lang tobt der von Wladimir Putin entfesselte Krieg in der Ukraine nun schon. Und ein Ende des blutigen Konflikts ist noch lange nicht in Sicht. Nicht nur auf dem Schlachtfeld wird der Kampf ausgetragen, auch Wladimir Putin und Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj liefern sich während des Kriegs eine erbitterte Schlacht, bei der aktuell vor allem der russische Staatschef das Nachsehen hat.
Wladimir Putin versteckt sich in Moskau: Wolodymyr Selenskyj reist an die Front
Während Selenskyj seine Soldaten an der Front besucht und nun sogar in die USA reist, um über weitere Waffenlieferungen zu verhandeln, versteckt sich Wladimir Putin weiter in Moskau. "Ich bin in die USA abgeflogen, um die Stabilität und Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken", teilte Selenskyj am Mittwoch per Twitter mit. Es ist die erste Auslandsreise von Selenskyj seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar. Die Hauptstadt Kiew verließ der Präsident nur zu Reisen innerhalb des Landes, zuletzt war er am Dienstag in der heiß umkämpften Frontstadt Bachmut, um die Soldaten zu motivieren.
Keine Frontbesuche aus Russland! Putin verärgert Kreml-Elite
Eine Sache, für die der ukrainische Präsident aktuell viel Lob bekommt. Bilder zeigen Selenskyj, wie er Soldaten, die gerade aus den Schützengräben kommen, die Hand schüttelt. Etwas, dass Wladimir Putin bislang nicht für seine Soldaten getan hat. Eine Tatsache, die vor allem die Kreml-Elite zunehmend verärgern soll. Laut "The Telegraph" sei der Kreml enttäuscht über den fehlenden Kontakt seines Präsidenten zu den Truppen an der Front. Stattdessen sorgte Putin zuletzt mit einem fragwürdigen Stolper-Auftritt in Belarus für Schlagzeilen.
Statt seinen Soldaten direkt an der Front für ihren Einsatz zu danken, scheint es Putin vorzuziehen, seine Kämpfer direkt im Kreml zu ehren. "Selenskyj ist nach Bachmut gefahren, um seine Soldaten auszuzeichnen, die an der Front gegen uns kämpfen, während Wladimir Wladimirowitsch (Putin) seine Helden direkt im Kreml ehrt: Schauen Sie sich nur diese ehrlichen, tapferen Gesichter an!", scherzte ein ehemaliger von Russland unterstützter Führer in der Ukraine.
Erbitterte Kämpfe um Bachmut wüten weiter: Putins Kriegs-Taktik kostet Tausende Menschenleben
Die Kämpfe in Bachmut ziehen sich seit Monaten hin und obwohl der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums von "erfolgreichen Vorstößen" spricht, gibt es kaum Hinweise darauf, dass sich die Frontlinie überhaupt bewegt hat.
Einer der Männer, die Moskaus Streitkräfte in dem Gebiet anführen, ist Jewgeni Prigoschin, Chef der mächtigen Söldnergruppe Wagner. Prigoschin, der nach seiner Zeit im Kreml als Putins "Koch" bekannt ist, könnte sich aufgrund seines wachsenden Einflusses bald zu einer Bedrohung für Putins Führung entwickeln, schreibt der britische "Express". In der Tat scheint Putins Ansehen mehr und mehr zu sinken. So wurde zuletzt auch seine Taktik in Bachmut kritisiert. Experten behaupten, sie habe Hunderte, wenn nicht Tausende russische Menschenleben gekostet.
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sba/bua/news.de/dpa
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