Die Brutalität, mit der die iranische Regierung gegen das eigene Volk vorgeht, zeigt sich nun auch am traurigen Beispiel einer mutigen Ärztin. Weil sie verletzte Demonstranten behandelte, büßte sie mit dem Tod.
Seit dem erschütternden Tod der gerade mal 22-jährigen Mahsa Amini protestiert die iranische Bevölkerung seit Wochen und Monaten gegen die sogenannte Sittenpolizei und das iranische Regime. Letzteres schlägt jedoch mit voller Härte zurück, verurteilt massenhaft Demonstranten zu Tode. Nun wurde offenbar auch eine mutige Ärztin auf brutalste Art getötet.
Auge herausgerissen: Mutige Ärztin Dr. Aida Rostami im Iran zu Tode gefoltert
Wie "Mirror" berichtet, soll die Ärztin Dr. Aida Rostami in Teheran, Iran, zu Tode gefoltert worden sein, weil sie Demonstranten und Regime-Kritiker behandelte. Sie sei am12. Dezember nach ihrer Krankenhausschicht spurlos verschwunden. Ihr letztes Lebenszeichen sei ein Telefonat mit ihrer Mutter gewesen. Ihre Familie habe die Polizei kontaktiert, die zunächst behauptet hätte, die Medizinerin sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Ärztin Dr. Aida Rostami zu Tode gefoltert: Ihre Leiche war mit Verletzungen übersät
Dr. Rostamis Angehörige machten dann jedoch ihre Leiche in einer Leichenhalle am Behesht-e Zahra-Friedhof in Teheran ausfindig, die von blauen Flecken übersät gewesen sei. Es seien Verletzungen in der Leistengegend sichtbar und ihre Arme gebrochen gewesen. Zudem soll ein Auge herausgerissen worden sein. Man habe ihre Augenlider zusammen genäht, um Letzteres zu vertuschen. Auf weitere Nachfrage bei der Polizei, was wirklich mit Dr. Aida Rostami geschehen ist, sei behauptet worden, ein Mann, mit dem sie in einer Beziehung gewesen sei, habe sie zusammengeschlagen und von einer Brücke geworfen. Der besagte Mann soll daraufhin behauptet haben, sich von Dr. Rostami getrennt zu haben. Sie hätte sich aus Verzweiflung von einer Brücke gestürzt, um sich das Leben zu nehmen.
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Die getötete iranische Ärztin Dr. Aida Rostami behandelte Demonstranten
Es gibt jedoch Gründe anzunehmen, dass die iranische Regierung es auf Dr. Aida Rostami abgesehen hatte. Nicht nur, dass die Polizei sich bei ihren Aussagen der Familie gegenüber in Widersprüche verstrickte - die Angehörigen der Ärztin berichten zudem, dass diese zu Hause Menschen behandelt habe, die Angst davor hatten, ein Krankenhaus aufzusuchen. Damit handelte die mutige Medizinerin entgegen dem Willen der Regierung. Aufgrund der aktuellen Aufstände kontrolliert diese derzeit die Patientendaten auf Namen und bei Demonstrationen zugezogene Verletzungen, um mögliche Regime-Kritiker ausfindig zu machen. Dr. Aida Rostami habe solche Patienten geschützt, wodurch sie nun offenbar selbst zum Opfer des Regimes geworden ist.
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