Ist die deutsche Bundeswehr im Ernstfall verteidigungsfähig? Neuste Meldungen über Panzer-Pannen und Co. lassen daran zweifeln. Wie schlecht es um die Ausrüstung der deutschen Truppen steht, lesen Sie hier.
Nachdem Wladimir Putin im Februar seinen Invasionskrieg in der Ukraine gestartet hatte, meldete sich Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Sondersitzung zu Wort. Er kündigte unter anderem an, der deutschen Bundeswehr 100 Milliarden Euro für Investitionen und Rüstungsvorhaben bereitzustellen. Doch auch zehn Monate nach seiner Rede scheint es nach wie vor massive Mängel bei Waffen, Panzern und Co. zu geben.
Deutsche Bundeswehr ein Flop: Pleiten, Pech und Panzer-Pannen - "Puma" nicht einsatzfähig
Eigentlich gilt der sogenannte "Puma" des deutschen HerstellersKrauss-Maffei Wegmann, Rheinmetall, als weltweit modernster Schützenpanzer. Er soll eigentlich das Panzermodell "Marder" ersetzen, kostete mit 17 Millionen Euro zwar seinen Preis, bietet dafür aber 1090 PS, eine drei Kilometer Reichweite mit 200 Schuss pro Minute und kann mit 30mm-Kanone (ferngesteuert) bewaffnet werden. Doch es gibt ein großes Manko: Er ist nicht einsatzfähig. Bei kürzlichen Manövern in Niedersachsen habe kein einziger von 18 getesteten "Puma"-Panzern bestanden. Das hatte Generalmajor Ruprecht von Butler vermeldet. Laut "Bild" sei bereits seit 2013 bekannt, dass das Modell Probleme macht, teils undicht ist und kaputte Elektronik vorweist.
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"Marder" statt "Puma": Verteidigungsministerin Christine Lambrecht setzt auf veralteten Bundeswehr-Panzer
Nach den misslungenen Tests kommt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit einem Plan B um die Ecke: Anstatt des "Pumas" werde nun doch der veraltete "Marder" für die schnelle Eingreiftruppe der Nato eingesetzt. Grünen-Experte Sebastian Schäfer äußert sich zynisch zu der Situation: "Pleiten, Pech und Puma." "Teuer bezahlte Waffensysteme, die sofort ausfallen, wenn sie benutzt werden – so wird die Zeitenwende bei der Bundeswehr zur hohlen Phrase", so Schäfer.
Deutsche Bundeswehr nicht verteidigungsfähig? Es fehlt an allen Ecken und Enden
Wie "Bild" berichtet, bereiten neben dem "Puma" auch weitere Waffen der deutschen Bundeswehr Sorgen. Geheimpapieren zufolge seien von dem mobilen Geschütz Panzerhaubitze 2000, das derzeit in der Ukraine eingesetzt wird, lediglich 34 Prozent einsatzfähig, was im Klartext 36 von 105 bedeute. Zudem könnten derzeit nur zwei von sechs U-Booten und bloß 19 Prozent der See-Helikopter in Betrieb genommen werden. Der Bundeswehr fehle es darüber hinaus an Munition im Wert von 20 Millionen Euro.
Deutsche Bundeswehr wird von den USA ausgerüstet
Anstatt die eigene Ausrüstung flottzumachen oder in Deutschland zu produzieren, würde immer mehr in den USA eingekauft. 2028 würden veraltete "Tornado"-Kampfjet durch US-Flieger des Typs F-35 ersetzt. Zudem sollen 35 F-35 Lightning II für 8,3 Milliarden Euro und 60 amerikanische Transporthubschrauber (Typ CH-47F Chinook) für 5 Milliarden Euro nach Deutschland kommen. Aus den USA und Israel wolle man darüber hinaus das Raketensystem Arrow 3 beschaffen, das ballistische Raketen abfangen könne.
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