Arbeitsminister Hubertus Heil fordert, dass das tatsächliche Renteneintrittsalter steigen muss. Beim Kurznachrichtendienst Twitter wird gewettert: "Irgendwann bekommen wir die Rente wenn wir erst im Sarg liegen".
Angesichts des Fachkräftemangels hat Arbeitsminister Hubertus Heil Unternehmen aufgefordert, ältere Beschäftigte nicht aufs Abstellgleis zu schieben. "Der Fachkräftemangel droht zur Wachstumsbremse zu werden. Dass viele Unternehmen Menschen über 60 nicht mehr einstellen, ist eine Haltung, die wir uns deshalb nicht mehr leisten können", sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". Es gelte, in Firmen für altersgerechte Arbeitsplätze zu sorgen. "Nur so kann sichergestellt werden, dass die Arbeit wirklich bis zum Renteneintritt erledigt werden kann."
Arbeitsminister Hubertus Heil will tatsächliches Renteneintrittsalter anheben
Heil bekräftigte seine Haltung, dass das Renteneintrittsalter nicht weiter nach oben gesetzt werden dürfe. "Nicht das gesetzliche Renteneintrittsalter muss steigen, sondern das tatsächliche." Heil bekräftigt, die Altersgrenze bei der Rente nicht weiter nach oben zu setzen. "Das Rentenalter noch weiter auf 69, 70 oder 75 zu erhöhen ist falsch und unfair, denn das würde eine reale Rentenkürzung für viele Menschen bedeuten, die einfach nicht so lange arbeiten können", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post".
Renten-Hammer! Immer mehr Deutsche wollen früher in Rente gehen
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Zeitung will eine Mehrheit der Menschen in Deutschland mit 63 Jahren oder früher in Rente gehen. 62 Prozent äußerten sich entsprechend. Nur 8 Prozent gaben in der Umfrage an, dass sie bis 67 oder länger arbeiten wollen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am vergangenen Wochenende gefordert, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. "Steigerungspotenzial" gebe es auch beim Anteil von Frauen am Arbeitsmarkt. Dafür müssten aber Ganztagsangebote in Krippen, Kitas und Schulen ausgebaut werden.
Renten-Schock: Arbeitsmarktexperte spricht von Rente mit 70
Der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz stellte sich erneut hinter die Forderung von Scholz, für weniger Frühverrentung zu sorgen. In der RTL-Sendung "Nachtjournal Spezial" sagte er, ab 2025 gingen die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand. "Zu diesem Zeitpunkt spätestens brauchen wir eine Lösung." Für eine Rente mit 70 Jahren wollte sich der CDU-Chef aber nicht aussprechen. Skeptischer äußerte sich da Arbeitsmarktexperte Eckhardt Bode (IfW Kiel) in der "Bild"-Zeitung: "Um das Rentensystem zu stabilisieren, wird es unausweichlich werden, dass Arbeitnehmer länger arbeiten", erklärt er. Zudem würden wir "langfristig[...]um die Rente mit 70 nicht herumkommen."
Rente mit 70? Twitter-Wut trifft Ampel-Regierung
Beim Kurznachrichtendienst wird eine mögliche Rente mit 70 heiß diskutiert. Und obwohl die Ampel-Regierung solche Pläne klar ablehnt, trifft sie doch die Wut wer Twitter-User. Hier wird gewettert: "Man merkt immer deutlicher, dass in den Parteien nur noch die Laptop-Class vertreten und niemand mehr da ist, der jemals in seinem Leben richtig gearbeitet hat. Bauarbeiter, Reinigungskräfte, Dachdecker etc. sind mit 55 meist schon durch! Wissen die das?", "Die haben doch eine an der Klatsche. Jeder Abgeordnete sollte mal die Jobs von den Bürgern für 24 Stunden machen, dann würden sie in vielen Berufen Rente mit 60 befürworten!", "Demnächst Morgens und Abends Busse am Altenheim, um die Arbeitskräfte zu holen und zu bringen. Würde auch die Pflege entlasten" und "Irgendwann bekommen wir die Rente wenn wir erst im Sarg liegen".
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rut/news.de/dpa