Für den Kremlchef hätte der 100. Jahrestag der Gründung der Sowjetunion pünktlich zum Jahreswechsel eine Art Wiedergeburt des Imperiums werden sollen. Doch mit dem Krieg gegen die Ukraine erreichte Putin das Gegenteil: Moskau verliert einst treue Vasallen und der Kreml-Chef fürchtet um seine Macht.
Vor 30 Jahren brach die Sowjetunion zusammen. Ein Trauma, dass Wladimir Putin nie überwunden hat. Der Kreml-Chef wollte zurück zum russischen Imperium. Doch nach zahlreichen Rückschlägen in seinem Krieg gegen die Ukraine fürchtet Kreml-Chef Wladimir Putin nun um seine Macht. Die Unzufriedenheit an der Front und in der Bevölkerung wächst. Droht dem russischen Präsidenten ein Putsch?
Macht von Wladimir Putin schwindet! Ex-Sowjetrepubliken fürchten Kreml-Chef kaum noch
Die Macht von Wladimir Putin schwindet. In den Ex-Sowjetrepubliken, wo der russische Präsident lange als starker Anführer gefürchtet wurde, weht zunehmend ein kühlerer Wind. Der tadschikische Präsident Emomali Rachmon ging Putin im Oktober auf offener Bühne an, dass Moskau kleinere Länder wie schon zu sowjetischen Zeiten übergehe. Bei einem anderen Gipfel in Usbekistan ließen Staatenlenker Putin bei bilateralen Treffen warten - dabei kommt der Kremlchef als Machtdemonstration sonst selbst oft zu spät.
Das Entsetzen über Putins Krieg ist bei vielen der Partner groß - wo es doch insgesamt auf dem Gebiet der früheren Sowjetrepublik gleich mehrere ungelöste Konflikte gibt, die sich jederzeit zu Waffengängen auswachsen können. Lösungen bietet Moskau keine. Zwar sieht sich Putin etwa weiter als Vermittler zwischen den verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien. Doch auch nach der Entsendung von 2.000 russischen "Friedenssoldaten" kommt das zwischen beiden Ländern umkämpfte Gebiet Berg-Karabach nicht zur Ruhe. Armenien kritisierte fehlendes Engagement Russlands, das beide Kriegsparteien mit Waffen ausrüstet. Demonstrativ empfing Regierungschef Nikol Paschinjan in Eriwan sogar eine US-Delegation, die Armenien Hilfe anbot. Ein deutlicher Affront für Russland.
Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew findet zum Krieg in der Ukraine distanzierende Worte. Der Einmarsch löste nämlich auch dort Ängste aus, Russland könnte sich die Ex-Sowjetrepublik ganz oder in Teilen ebenfalls mit Gewalt zurückholen wollen. So gesehen dürften die militärischen Niederlagen Russlands in der Ukraine die Nachbarn eher beruhigen - schaden dem Image Moskaus aber zusätzlich. Der Krieg in der Ukraine sei nur ein Beispiel dafür, wie Russland versuche, sein "Quasi-Imperium" zu erhalten, sagt der russische Analyst Igor Grezki. "Der politische Einfluss Russlands wird aber überbewertet."
Putin ohne Verbündete! Nur Alexander Lukaschenko hält Russland die Treue
Experten sehen keine Verbündete mehr für Russland - mit Ausnahme von Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko, der Putin wirtschaftlich, finanziell und politisch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist. Lukaschenko stellt russischen Truppen Militärstützpunkte für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung, wehrt sich aber gegen den Vorwurf, Kriegspartei zu sein. Er will vor allem verhindern, dass Russland Belarus einfach schluckt.
Angst vor Putsch wächst! Wer entmachtet Wladimir Putin?
Unterdessen fürchtet Wladimir Putin einen Putsch. Bereits kurz nach Kriegsbeginn machte sich der russische Präsident rar und war nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Seine Leibgarde schirmte ihn komplett ab. Es kursierten Spekulationen, ob ihm seine engsten Oligarchen-Freunde in den Rücken fallen könnten. Bislang blieb ein derartiger Putschversuch jedoch aus, doch die Furcht bleibt. Angeblich soll Putin mehr als 1.000 Mitarbeiter aus Angst vor einer Vergiftung entlassen haben. Außerdem könnte der Kreml-Chef einem Attentat durch ausländische Geheimdienste zum Opfer fallen. Er versucht sich angeblich mit Doppelgängern zu schützen. Zwischenzeitlich herrschten sogar Spekulationen, dass der Kreml bereits einen Nachfolger für Putin suche.
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bua/bos/news.de/dpa
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