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Ukraine-Krieg heute im News-Ticker:              Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 18.12.2022 im Überblick

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. (Foto) Suche
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergei Bobylev

+++ Selenskyj würde mit Putin in den Ring steigen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) würde gerne und jederzeit für einen Zweikampf mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin (70) in der Ring steigen. "Immer, immer", sagte er am Sonntag auf eine entsprechende Frage in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender TF1. "Ein echter Mann, wenn er jemandem etwas sagen will, oder wenn er - wie sagt man das, ihm eine in die Fresse hauen will - dann macht er das selber, und schickt nicht irgendwelche Mittelsleute."

Er selber würde dafür keine Mittelsleute brauchen, betonte Selenskyj. Er sei immer offen für solche Vorschläge. Ob er bereit sei für einen Zweikampf mit Putin? "Von mir aus schon morgen", lachte Selenskyj. "Das wird dann der letzte Gipfel für den Präsidenten der Russischen Föderation."

Ausgangspunkt dieser Diskussion war ein Bericht der Zeitung "Le Monde", wonach der französische Präsident Macron seinem russischen Kollegen Putin gesagt haben soll, er gehe jetzt boxen. Daraufhin habe Putin ihm empfohlen, er solle sich vorstellen, dabei Selenskyj zu schlagen.

+++Kiew: Russische Munitionslager und Flugabwehrsysteme zerstört +++

Die ukrainischen Streitkräfte haben bei Kämpfen im Osten des Landes nach eigenen Angaben mindestens zwei russische Munitionslager und Stellungen von Flugabwehrsystemen zerstört. Das teilte der Generalstab in Kiew am Sonntag mit. Die Luftwaffe habe mehrere Einsätze geflogen. Ortsangaben wurden dabei jedoch nicht gemacht.

Bei erbitterten Kämpfen um die Stadt Bachmut im Donbass seien den russischen Truppen schwere Verluste zugefügt worden. Dort sei eine russische Einheit in Stärke von 400 bis 800 Mann in einen sorgfältig vorbereiteten Hinterhalt geraten und "außer Gefecht gesetzt" worden, teilte in Kiew Präsidentenberater Olexij Arestowitsch mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ Russisches Staatsfernsehen spricht von wichtiger Ankündigung Putins +++

Kremlchef Wladimir Putin wird in der kommenden Woche bei einer Sitzung des Verteidigungsministeriums nach Angaben russischer Staatsmedien eine wichtige Ankündigung machen. "Wir warten auf wichtige Erklärungen", sagte der Moderator der Sendung "Moskau.Kreml.Putin", Pawel Sarubin, beim Staatssender WGTRK am Sonntag. Putin wird demnach die alljährliche erweiterte Sitzung des Verteidigungsministeriums leiten.

Ein genauer Termin für die Sitzung ist noch nicht bekannt. Allerdings wird Putin am Montag in Minsk zu Gesprächen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko erwartet.

In der abgelaufenen Woche hatte der Kremlchef bereits bei einer Regierungssitzung gefordert, die Rüstungspläne anzupassen. Als möglich gilt, dass der 70-Jährige die Umstellung der eigenen Ökonomie auf eine Kriegswirtschaft weiter forciert, da die eigenen Truppen im Zuge des Angriffskriegs gegen die Ukraine weiterhin Probleme mit der Versorgung haben. Wegen der anhaltenden Schwierigkeiten im Krieg hat Putin in den vergangenen Wochen das Thema weitgehend gemieden und auch die traditionelle Jahrespressekonferenz kurz vor Weihnachten absagen lassen.

+++ Putins Verteidigungsminister Schoigu inspiziert die Front +++

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Behördenangaben die Positionen des russischen Militärs in der Ukraine besucht. "Der Leiter der russischen Militärbehörde hat die Stationierungsräume der Streitkräfte abgeflogen und die Frontstellungen der russischen Einheiten im Gebiet der speziellen Militäroperation besichtigt", teilte das Verteidigungsministerium am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. In Russland wird der Krieg gegen die Ukraine offiziell nur "spezielle Militäroperation" genannt. Unterlegt ist der Text mit einem Video, das Schoigu im Hubschrauber zeigt.

In dem Bericht heißt es weiter, dass sich Schoigu die Berichte der Kommandeure angehört und mit einfachen Soldaten gesprochen habe. Diesen habe er auch für ihre «beispielhafte Pflichterfüllung» gedankt. Beim Besuch sei es vor allem um die Versorgung der Streitkräfte gegangen. Nach der von Kremlchef Wladimir Putin im September befohlenen Teilmobilmachung hatten zahlreiche Rekruten darüber geklagt, nur unzureichend ausgerüstet und ausgebildet in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine geschickt worden zu sein.

Schoigu hatte bereits im Sommer die Front inspiziert. Im November wurde der Minister dann immerhin noch einmal im Kommandostab der für den Ukraine-Krieg zuständigen Einheiten gesichtet. Putin hingegen war seit Beginn des Kriegs nicht an der Front - im Gegensatz zu seinem ukrainischen Widersacher Wolodymyr Selenskyj, der mehrfach in unmittelbarer Frontnähe auftauchte, um mit den Soldaten zu sprechen.

+++ Selenskyj: Millionen Ukrainer wieder mit Strom +++

Selenskyj forderte die internationale Gemeinschaft angesichts der schweren Schäden auf, der Ukraine die Mittel für den Schutz ihres Luftraums zu geben. Gemeint ist ein effektives Flugabwehrsystem. "Ihr könnt das tun. Ihr könnt unseren Menschen Schutz geben - 100 Prozent Schutz gegen diese terroristischen russischen Schläge", sagte Selenskyj. Demnach wartet die Ukraine auf letzte Zustimmungen zur Lieferung der Waffen. Selenskyj hofft etwa auf die US-Patriot-Flugabwehrsysteme. So sollen Schäden an der Infrastruktur künftig verhindert werden.

"Probleme mit der Heizung, große Probleme mit der Wasserversorgung bleiben weiter bestehen", sagte Selenskyj. Demnach sind noch immer Millionen Menschen von Stromausfällen und anderen Einschränkungen betroffen. Am schwierigsten ist die Situation in der Stadt Kiew und in der Region, aber auch in Winnyzja und Umgebung und in Lwiw (Lemberg). Auch in anderen Regionen wie in Odessa, Poltawa und Dnipropetrowsk gebe es weiterhin Stromausfälle.

Die Ukraine hatte am Freitag von mehr als 70 Raketenangriffen gesprochen, von denen die meisten durch die Flugabwehr abgefangen worden seien. Durch die Treffer und Schäden fiel erneut in vielen Regionen die Strom- und Wasserversorgung aus. Unter anderem in der Hauptstadt Kiew und in der Region Charkiw berichteten die Behörden von Fortschritten bei der Wiederherstellung der Versorgung. Im Kiewer Gebiet hieß es, dass noch 50 Prozent der Haushalte keinen Strom hätten.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatte zuvor mitteilt, die Wasserversorgung in der Millionenmetropole sei wiederhergestellt. In drei Vierteln der Haushalte gehe auch die Heizung wieder. Bei der Stromversorgung gab es aber weiter Probleme.

+++ Baerbock: Keine Hoffnung auf baldige Waffenruhe in der Ukraine +++

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat keine Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe in der Ukraine. "Niemand außer (Wladimir) Putin hat diesen Krieg begonnen, und wenn Putin es will, dann ist der Krieg morgen vorbei", sagte sie der "Bild am Sonntag". Der russische Präsident müsse seinen Soldaten nur den Befehl zum Abzug geben. "Aber leider gibt es dazu alles andere als ehrliche Anzeichen." Sie wandte sich auch gegen eine Waffenruhe zu russischen Konditionen: Eine solche würde den "Schrecken" für die Menschen in der Ukraine nicht beenden, "im Gegenteil".

+++ Nobelpreisträgerin: Kriegsverbrecher-Tribunal kann Leben retten +++

Die Einrichtung eines Tribunals für russische Kriegsverbrechen kann nach Einschätzung der ukrainischen Friedensnobelpreisträgerin Olexandra Matwijtschuk bereits kurzfristig Einfluss auf das Vorgehen der russischen Armee in ihrem Land haben. "Schon wenn wir die ersten Schritte zu einem internationalen Tribunal gehen, sendet das ein Signal an die Täter, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden", sagte die Juristin dem "Tagesspiegel" (Sonntag). "Das kann möglicherweise Leben retten." Gemeinsam mit Partnern und Zeugen habe man 27.000 Fälle von Kriegsverbrechen dokumentiert. "Das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Staatschef Selenskyj hatte schon im September vor der UN-Vollversammlung für ein Sondertribunal geworben. Matwijtschuk hatte für das von ihr geleitete "Zentrum für bürgerliche Freiheiten" den Friedensnobelpreis entgegengenommen.

+++ Wladimir Klitschko bei "Ein Herz für Kinder" ausgezeichnet +++

Wladimir Klitschko - Bruder von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko - wurde bei der Spendengala "Ein Herz für Kinder" ausgezeichnet. Er nahm am Samstagabend in Berlin das Goldene Herz entgegen, stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer der vom Krieg betroffenen Kinder in der Ukraine. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erinnerte in ihrer Laudatio an die Menschen in dem Land.

"Wenn es in diesem Moment, wo immer auf dieser Welt, passiert, dass ein Kind geboren wird, dann braucht es neben ganz viel Liebe zwei Dinge. Schutz und Geborgenheit. Für viele Kinder in der Ukraine ist das unerreichbar", sagte von der Leyen (64) im ZDF. "Das erste Licht ist für viele Neugeborene der Schein einer Taschenlampe, weil der Strom im Kreißsaal fehlt. Über die Krankenhausflure kriecht die Kälte. Es mangelt an heißem Wasser. Säuglinge kommen unter Raketenbeschuss zur Welt."

Unschuldige Kinder, Frauen und Männer seien seit zehn Monaten gefangen im Alptraum eines brutalen russischen Angriffskrieges. "Hunderte Kinder sind bereits in diesem Krieg gestorben. Millionen erfahren täglich Ängste, die kein Kind durchleben sollte." Manchmal fielen die russischen Bomben auch auf Spielplätze und Geburtskliniken. Die Strom-, Gas- und Wasserversorgung in der Ukraine sei zu großen Teilen zerstört. Zehntausende Gebäude seien unbewohnbar. Mancherorts werde das Essen knapp.

Wladimir Klitschko bedankte sich in der Sendung. Er wolle nicht nur denen Danke sagen, die direkt hinter der Frontlinie die Kinder versorgten. Er erwähnte auch die Menschen im Studio und in Deutschland, jeden, der finanziell unterstütze oder Flüchtlinge aufgenommen habe.

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