Auweia, dieses Interview dürfte Wladimir Putin alles andere als gefallen. Im russischen Staatsfernsehen soll ein Russe, der aus ukrainischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, erzählen, was er erlebte. Und er erzählte die Wahrheit.
Eine peinliche Propaganda-Panne im russischen Staatsfernsehen sorgt derzeit für Schlagzeilen. Vor laufender Kamera soll ein Russe, der in ukrainischer Gefangenschaft war, von den Schrecken erzählen, die er erlebte. So weit zumindest der Plan. Doch die Äußerungen des russischen Soldaten dürften dem Kreml alles andere als gefallen haben. Mittlerweile ist das Interview jedenfalls wieder von der Webseite des TV-Senders verschwunden.
Propaganda-Panne im Russen-Staatsfernsehen! Russe berichtet Wahrheit über ukrainische Kriegsgefangenschaft
"Episches Versagen im russischen Fernsehen", heißt es in einem Tweet von @wartranslated. "Der Sender interviewte einen Mann, der aus ukrainischer Gefangenschaft zurückgekehrt war, um über die 'Schrecken der ukrainischen Gefangenschaft' zu sprechen." Doch die Aussagen des Russen passen so gar nicht zu dem Bild, dass die Kreml-Propaganda verbreitet. So erzählt der Mann, dass sie in Gefangenschaft gut behandelt wurden. Sie haben dreimal am Tag etwas zu essen bekommen, ihnen wurden ihre Rechte vollständig verlesen und die Genfer Konvention wurde ordnungsgemäß eingehalten, heißt es weiter. "Wir haben unser eigenes Essen gekocht, aber verglichen mit dem Auffanglager, wurden wir offensichtlich gut verpflegt. Drei Mal am Tag. Mit dem militärischen Zeitplan, 6 Uhr aufstehen, 22 Uhr Schlafenszeit", sagte der ehemalige Kriegsgefangene.
Epic fail on Russian TV: channel interviewed a man who returned from Ukrainian capture, to talk about "horrors of Ukrainian captivity". The man goes on to tell they were treated well, fed 3 times a day, rights read out in full, the Geneva Convention properly followed. pic.twitter.com/EgMOxMxhY4
— Dmitri (@wartranslated) December 13, 2022
TV-Sender löscht Interview kurz nach Ausstrahlung von Webseite
Dem TV-Sender ist der Fehler mittlerweile offenbar aufgefallen. Das Video wurde laut "War Translated" kurz nach der Veröffentlichung gelöscht. "Angeblich wurde die Aufnahme ausgestrahlt, aber schnell von der Website entfernt. Zuvor war der Mann nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft drei Wochen lang vom FSB verhört worden", war in einem weiteren Tweet zu lesen. Doch das Internet vergisst nicht. Das komplette Interview ist auf YouTube verfügbar.
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bua/fka/news.de