Der Westen hat Wladimir Putin den Öl-Krieg erklärt und neue Sanktionen gegen Russland erlassen. Der Kreml reagierte mit Drohungen auf das weltweite Preislimit für russische Ausfuhren und spricht von einem "ungleicher Kampf gegen General Frost". Am Ukraine-Krieg will Putin weiterhin festhalten.
Der Westen versucht weiterhin mit allen Mitteln, Wladimir Putin im Ukraine-Krieg zum Einlenken zu bewegen und hat nun Russland nun einen regelrechten Öl-Krieg erklärt. Der Gedanke dahinter: Bricht Russlands wichtigste Einnahmequelle, das Rohöl, weg, hat der Kreml-Tyrann weniger Geld für seinen perfiden Angriffskrieg gegen die Ukraine. Doch wen treffen die neuen Strafen mehr: Wladimir Putin oder vielleicht doch uns selbst?
Westen erklärt Wladimir Putin den Öl-Krieg mit neuen Sanktionen
Seit Montag gilt eine Regelung, die Russland dazu zwingen soll, Erdöl für höchstens 60 Dollar pro Barrel (159 Liter) an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen. Der Preis von umgerechnet etwa 57 Euro wird dann um bis zu 9 Euro unter dem jüngsten Marktpreis für russisches Rohöl liegen. Rohöl aus Russland darf seit Montag zudem nur noch in Ausnahmefällen in die EU importiert werden. Grundlage der Einfuhrbeschränkung ist eine im Juni von den 27 Mitgliedstaaten beschlossene Sanktionsverordnung wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Russland und Westen im Öl-Krieg - Rohölpreise drohen zu explodieren
Doch wie die "Bild" aktuell berichtet, drohen die Energiepreise in Europa und der ganzen Welt nun zu explodieren. Denn durch die Sanktionen müssen die globalen Öl-Flüsse umgeleitet werden. Denn Russland ist bisher nach Saudi-Arabien der zweitgrößte Rohöl-Lieferant der Welt. Bliebe russisches Öl nun komplett außen vor, würde dies die Preise zusätzlich antreiben. "Ab Februar 2023 soll außerdem ein Import-Verbot von fertigen Öl-Produkten (Benzin, Diesel, Kerosin) aus Russland in die EU gelten", so die "Bild".
Schock für Wladimir Putin - Kreml reagiert mit Drohungen auf Öl-Sanktionen
Russland reagierte mit Drohungen auf die neuen Strafen und erklärte, dass jedes Land, das bei dem Ölpreis-Deckel mitmache, erhalte gar kein Öl mehr. Auch der Ex-Präsident Russlands, Dmitri Medwedew, warnte vor einem "unvorstellbaren" Anstieg der Weltmarktpreise. Auf Telegram ließ Medwedew verlauten, dass der Westen einen "ungleichen Kampf mit dem russischen Bären und General Frost" führe. Er warnte, dass Russland zurückschlagen werde. In Richtung Europa erklärte er: "Lasst sie sich mit Schnaps, Bettdecken und Wasserkochern eindecken". Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow reagierte auf die neuen Strafen und erklärte, dass Russland die Strafen wegstecken und seinen Krieg weiterführen werde
Öl-Restriktionen gegen Russland erhöhen Katastrophenrisiko
Hinzu kommt: Die Gefahr einer Umweltkatastrophe steigt. Nach Einschätzung eines Energieexperten erhöht der von der EU gegen Russland verhängte Ölpreisdeckel die Gefahr einer solchen Katastrophe auf dem Meer erheblich. "Das Risiko eines Tanker-Unglücks ist so groß wie lange nicht mehr", sagte der Leiter des Russland-Instituts am Londoner King's College, Adnan Vatansever, dem "Spiegel" (Dienstag). Grund hierfür sei, dass Russland eine "Schattenflotte" aus mindestens 100 gebrauchten Tankern zusammengekauft habe, um die Restriktionen des Westens zu umschiffen.
Wladimir Putin könnte "Schattenflotte" für Öl-Lieferungen nutzen
Die meisten dieser Schiffe sind laut Vatansever "ziemlich alt". Er wisse nicht "in welchem Zustand zum Beispiel die Schiffe aus Iran und Venezuela sind - Staaten, deren Wirtschaft seit Jahren unter westlichen Sanktionen leidet". Vatansever bezweifele, dass es Moskau gelingen wird, ohne westliche Schiffe auszukommen. "Die Schattenflotte" sei nicht groß genug. Laut Insidern würde die russische Ölindustrie etwa 240 Tanker benötigen, um ihre Exporte vor Rohöl und Produkten wie Benzin und Diesel abzuwickeln.
Wen treffen die Strafen mehr: Wladimir Putin oder uns?
Bisher haben die Sanktionen laut "Bild" noch keine Auswirkungen. Der aktuelle Rohölpreis notiert im Moment bei etwa 52 Dollar pro Barrel. Der Preisdeckel liegt allerdings bei 60 Dollar pro Barrel, wodurch aktuell noch nichts passiert. Dennoch rechnet der österreichische Energieexperte und Regierungsberater Walter Boltz damit, dass das Ölembargo gegen Russland die Preise für einige Wochen um bis zu 20 Prozent nach oben treiben könnte.
Fazit der "Bild": "Zunächst schaden die Sanktionen Russland kaum mehr aus als die bisherigen Strafen. Die Neuausrichtung der Ölmärkte war bereits vor Inkrafttreten des Preisdeckels in vollem Gange, Europa ist also auf die neue Lage vorbereitet."
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fka/bua/news.de/dpa
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