Wladimir Putin ist im Ukraine-Krieg jedes Mittel recht. Auch Schwerverbrecher dürfen an die Front. Die kremlnahe Wagner-Gruppe geht jetzt sogar in der Zentralafrikanischen Republik auf Suche nach Kämpfern für Putins Truppen.
Wladimir Putin musste im Ukraine-Krieg bereits schwere Verluste hinnehmen. Um den Sieg zu erringen, schickt er sogar Schwerverbrecher an die Front. Bereits nach der Teilmobilisierung von 300.000 Reservisten im September wurde bekannt, dass die kremlnahe Söldnertruppe Wagner in russischen Gefängnissen sogar Kannibalen und Serienmörder für den Krieg rekrutiert. Doch damit nicht genug: Jetzt wurde bekannt, dass die paramilitärische Organisation auch in Afrika nach Schwerverbrechen sucht.
Wladimir Putin lässt Schwerverbrecher in der Zentralafrikanischen Republik für den Ukraine-Krieg rekrutieren
Zwei Insider behaupteten gegenüber der US-amerikanischen Nachrichtenseite "The Daily Beast", dass die Wagner-Gruppe hartgesottene Rebellen aus Gefängnissen in der Zentralafrikanischen Republik befreit und sie unter anderem in den Donbass schickt. "Seit Oktober sind sie [die Wagner-Paramilitärs] in Militär- und Polizeizellen eingedrungen und haben Rebellen freigelassen, darunter auch solche, die wegen des Angriffs auf das Dorf Bokolobo [im Süden der Zentralafrikanischen Republik] im Mai und der Vergewaltigung von Frauen und Mädchen inhaftiert waren", sagte einer der beiden Militäroffiziere. "Niemand kann sie aufhalten, weil die Regierung ihnen so viel Macht gegeben hat, so zu handeln, wie sie wollen." Rebellengruppen und Milizen kontrollieren laut der Bundeszentrale für politische Bildung etwa 80 Prozent des Landes, das Auswärtige Amt warnt vor immer wiederkehrenden bewaffneten Auseinandersetzungen.
Rebellen werden von Wagner-Gruppe befreit
Eine weitere der beiden Quellen sagte gegenüber "The Daily Beast", dass weitere Rebellen, die wegen der Tötung von Soldaten in einem Militärlager von Bakouma im April inhaftiert waren, ebenfalls von den russischen Söldnern befreit wurden. Sie [die Wagner-Leute] sagten, sie bräuchten dringend Arbeitskräfte in Mali und der Ukraine. Ich glaube, mehr als 20 Leute, die wir [wegen sehr schwerer Verbrechen] festgehalten haben, wurden freigelassen."
Die Wagner-Gruppe ist seit 2017 in der Zentralafrikanischen Republik aktiv. Die Regierung bat Russland um Hilfe bei der Beschaffung von Waffen und Paramilitärs zu erhalten. Bevor Russland in der Ukraine einmarschiert sei, hätten die Söldner verhaftete Rebellen oft hingerichtet. Im Moment würden die Häftlinge jedoch von der Wagner-Gruppe umworben. "Sie bieten dir sogar Geld an, damit du dich [Wagner] anschließt, und für viele Leute ist das viel besser, als überhaupt ein Rebell zu sein."
Jewgeni Prigoschin schickt Mörder und Vergewaltiger an die Front
Dem Bericht zufolge hat Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, auch als "Putins Koch" bekannt, insgesamt bereits mehr als 6.000 Gefangene in die Ukraine gelockt. Dafür bekommen sie Straferlass und ein monatliches Gehalt zwischen 1.500 und 3.000 Dollar. Bereits kurz nach Ausbruch des Krieges sollen Zentralafrikaner in den Donbass geschickt worden sein. Weder die Regierung der Zentralafrikanischen Republik noch Prigoschin haben bislang auf eine Anfrage von "The Daily Beast" reagiert.
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gom/hos/news.de