Am Donnerstag wird das Urteil gegen vier prorussische Separatisten erwartet, die 2014 das Passagierflugzeug MH17 in der Ostukraine abgeschossen haben sollen. Knapp 300 Menschen starben. Steckt in Wahrheit Wladimir Putin hinter der Tragödie?
Seit nunmehr fast neun Monaten hält der Ukraine-Krieg die Welt in Atem. Doch bereits vor acht Jahren ereignete sich in dem osteuropäischen Land eine schreckliche Tragödie. Das Passagierflugzeug MH17 (Malaysia Airlines) wurde am 17. Juli 2014 über der Ostukraine abgeschossen. Alle 298 Insassen starben. Für den Vorfall verantwortlich gewesen sein sollen prorussische Separatisten. Gegen vier Männer (drei Russen, ein Ukrainer) soll in diesem Zusammenhang an diesem Donnerstag, 17. November, das Urteil gesprochen werden. Andere Experten vermuten hingegen weiterhin, dass Kreml-Chef Wladimir Putin bei dem Absturz damals selbst seine Finger im Spiel hatte, wie aktuell der "Daily Express" berichtet.
Wladimir Putin verantwortlich für Absturz der MH17 im Juli 2014?
Dies behauptet zum Beispiel die Autorin Florence De Changy. In ihrem Buch "The Disappearing Act: The Impossible Case of MH370" schreibt sie, Putin könnte den Befehl zum Abschuss gegeben haben, um zwei Dinge zu erreichen. Erstens: um sich an den USA zu rächen. Und zweitens: Um seine Beziehungen zum chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu verbessern. Das könne damit zusammenhängen, dass Russland und China glaubten, Washington sei für das mysteriöse Verschwinden Malaysia-Airlines-Flug 370 (MH370) wenige Monate zuvor verantwortlich. Dieses Flugzeug verlor damals auf dem Weg von Kuala Lumpur (Malaysia) nach Peking (China) den Kontakt zur Überwachung und wurde bis heute nicht entdeckt. Die meisten der 239 Passagiere waren Chinesen und sind vermutlich tot.
Kreml-Chef sollte sich gemeinsam mit China an den USA rächen wollen
Florence de Changy zitiert in ihrem Buch sogar eine Quelle, die behauptet, Putin habe zu Xi gesagt:"Was [mit MH370] passiert ist, ist nicht akzeptabel. Überlassen Sie es mir". Der Abschuss der MH17 hätte dem russischen Präsidenten die Gelegenheit gegeben, eine Botschaft an die USA zu senden:"Wenn ihr euch mit uns anlegt, legen wir uns mit euch an." Im Gespräch mit der "Sun" sagte die Autorin im Sommer 2022, dass zwei Flugzeuge desselben Modells und desselben Unternehmens innerhalb weniger Monate zerstört werden, sei unwahrscheinlich. Zudem sei ihr aufgefallen, dass sich Putin und Xi in dieser Zeit näher gekommen seien als je zuvor. Ähnliche Behauptungen stellte laut "Daily Express" auch der Autor Jeff Wise aus. In seinem Buch "The Plane That Wasn't There" argumentierte er, Russland könne sowohl die MH17 als auch MH370 zum Absturz gebracht haben - als Warnung an den Westen. Und Investigativjournalist Eliot Higgins bezeichnete gegenüber der BBC Personen, die eine Beteiligung Russlands am MH17-Absturz abstreiten, als "lächerlich".
Flugzeug der Malaysia Airlines stürzte über Ostukraine ab, Urteil im Prozess gegen Separatisten erwartet
Die Maschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über umkämpftem Gebiet mit einer russischen Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen worden. Da die meisten Opfer aus den Niederlanden kamen, findet dort auch der Prozess statt. Der Prozess hatte zwei Jahre und acht Monate gedauert, mehr als 90 Angehörige der Opfer sagten vor Gericht aus.
Nach Darstellung der Anklage sollen die vier beschuldigten Männer die Rakete besorgt haben, mit der die Maschine abgeschossen wurde. Möglicherweise war es ein Irrtum und sie wollten ein ukrainische Militärflugzeug treffen. Die Anklage hat vier Mal lebenslange Haft gefordert.
Die Angeklagten waren nie zu den Gerichtsverhandlungen erschienen. Nur einer von ihnen, der Russe Oleg Pulatov, hatte sich verteidigen lassen. Alle vier sollen in Russland sein. Russland hatte immer jegliche Mitverantwortung zurückgewiesen und die Ukraine für den Abschuss verantwortlich gemacht.
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