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Sergej Lawrow: Scheinheiligkeit offenbart! Putin-Minister schockt Twitter mit Video

Russland steht beim G20-Gipfel unter genauer Beobachtung. Außenminister Sergej Lawrow vertritt Wladimir Putin und sorgt für mächtig Aufruhr. Twitter kritisiert offensichtliche Lügen und Scheinheiligkeit.

Sergej Lawrow sorgt für Aufruhr im Netz. (Foto) Suche
Sergej Lawrow sorgt für Aufruhr im Netz. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Kurz vorm G20-Gipfel auf Bali kursierten Berichte über einen angeblichen Krankenhausaufenthalt des russischen Außenministers. Mit einem Video wollte Sergej Lawrow die Spekulationen um seinen Gesundheitszustand beenden und die Lügen der westlichen Presse entlarven. Nun gibt es jedoch nicht nur Zweifel an der Darstellung des russischen Politikers sondern auch an seiner Widersprüchlichkeit.

Nach Krankenhaus-Gerüchten! Russisches Außenministerium veröffentlicht bizarres Lawrow-Video

Die Aufnahmen, die Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa auf Telegram veröffentlichte, zeigen Lawrow in kurzer Hose und T-Shirt entspannt auf einer Terrasse. "Über unseren Präsidenten wird schon seit zehn Jahren geschrieben, dass er krank war. Das ist so ein Spiel, das nicht neu ist in der Politik", sagt der 72-Jährige in die Kamera.Lawrow forderte namentlich die westlichen Medien auf, "ehrlicher" und "häufiger die Wahrheit" und nicht einseitig zu berichten. Für Twitter ein Grund, das Video genauer unter die Lupe zu nehmen. 

Vergleich mit Satellitenbildern offenbaren scheinbar erneut Lawrow-Lüge

Im Netz kursieren mögliche Hinweise, dass das Video nicht etwa in einem Hotel sondern tatsächlich in einem Krankenhaus entstanden sei. So verglich der Twitter-Nutzer Nebojsa Jovanovic verschiedene Merkmale der Lawrow-Aufnahmen mit Satellitenbildern (Koordinaten 8°47'54"S 115°13'41"E) des örtlichen Krankenhauses BIMC Hospital Nusa Dua. Mittlerweile ist der Account blockiert. Auch "Bellingcat"-Autor Timmi Allen teilte einen ähnlichen Tweet, der wieder verschwand. Für das russische Außenministerium ein eindeutiger Beweis für eine Fake-Meldung.

Während sich Russland öffentlich über angebliche Falschmeldungen der westlichen Presse beschwert, zeugen weitere Details in dem Lawrow-Video für Empörung. Während sich der russische Außenminister über den Westen echauffiert, ist die Aufnahme prall gefüllt mit westlicher Kultur. Diese Widersprüchlichkeit dürfte nicht nur Wladimir Putin missfallen, sondern auch der  Netz-Gemeinde stößt dies übel auf.

iPhone, Apple-Watch und Basquiat-Shirt! Lawrow zelebriert westlichen Lebensstil

Lawrow trägt in dem Video ein blaues T-Shirt mit Krone und dem Schriftzug Basquiat - eine Erinnerung an den 1988 gestorbenen US-Künstler Jean-Michel Basquiat. Zudem liegt vor ihm offenbar ein iPhone. Am Arm trägt er eine Apple Watch. "Nahezu ALLES an #Lawrow symbolisiert den Westen. Selbst seine Klamotten kommen von einem US-amerikanischem Künstler. Und in wenigen Stunden erklärt er wieder, warum der Westen böse ist. Es ist so unfassbar hohl. #Bali", heißt es in einem Tweet. "Wenn Sergej Lawrow eine Pause von Russlands Krieg gegen die westliche Verderbtheit einlegt, indem er sich ein Basquiat-T-Shirt überstreift, ist das perfekt. Basquiat war ein queerer, antikolonialer schwarzer Künstler. Genau die Art von Mann, die Sergejs Krieg lieben würde", lästert ein anderer Twitter-Nutzer über Lawrow. "Bin ich farbenblind oder trägt der olle #Lawrow da tatsächlich ein T-Shirt in den Farben blau und gelb?", fragt sich ein weiterer

"Russlands Außenminister Lawrow wurde nach seiner Ankunft auf Bali doch nicht ins Krankenhaus eingeliefert. Er war stattdessen shoppen, um sich mit westlichen Konsumgütern einzudecken", amüsiert sich das Social-Media-Team des NDR-Satiremagazins "extra3" auf Twitter. "Vermutlich hat die Apple Watch Vorhofflimmern erkannt und #Lawrow das Leben gerettet", ist in einem anderen Tweet zu lesen.

"Applowitsch und Vodkaphon!" Twitter verspottet "Lügen-Lawrow"

Das russische Außenministerium ließ es sich natürlich nicht nehmen, auch dazu ein Statement abzugeben. Zwar wies Lawrows Sprecherin zunächst empört zurück, dass der Minister eine Uhr des US-Konzerns Apple trage. Als dann ein russischer Kommentator nachhakte, ob das iPhone des Ministers kein Risiko wegen möglicher Zugriffe von Geheimdiensten sei, dankte Sacharowa dafür, dass er sich Sorgen mache um die Sicherheit. "Aber ich sehe es auch so, dass wir unsere Telefone und Computer selbst hätten entwickeln sollen", sagte Sacharowa. Ein Twitter-Nutzer macht sogar bereits Namensvorschläge: "Quatsch...das ist die neue Applowitsch, das Vodkaphon und das angesagte Shirt von der Kolchose Gulag und Greuel."

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/fka/news.de/dpa

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