Vorläufige Zahlen des Bundesfinanzministeriums offenbaren ein erschreckendes Bild. Noch nie war die Steuer- und Abgabenlast so hoch wie 2021. Experten warnen vor fatalen Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Schock-Zahlen aus dem Bundesfinanzministerium: Der Staat knöpft den Bürgern so viel Geld wie noch nie ab. Aus vorläufigen Zahlen des Ministeriumsgeht hervor, dass die Steuer- und Abgabelast in Deutschland derzeit auf einem Rekordwert liegt.
Extreme Steuer- und Abgabelast in Deutschland! So viel hat der Staat noch nie abkassiert
Demnach betrug die Abgabequote im vergangenen Jahr 42,2 Prozent. Zum Vergleich: 1990 lag die Abgabequote bei 37,3 Prozent. Allein die Steuerquote stieg in den vergangenen drei Jahrzehnten von 21,6 Prozent auf 24,4 Prozent, die Sozialbeitragsquote von 14,9 Prozent auf 17,6 Prozent. Als die Steuer- und Abgabenlast im Jahr 1999 bei 42 Prozent lag, galt Deutschland als "kranker Mann" in Europa, schreibt die "Bild"-Zeitung.
Die Prognosen für die Zukunft sind niederschmetternd. Die Abgabenlast droht zu explodieren. 2023 steigen nämlich die Abgaben für Sozialversicherungen. So steigen die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung und auch für die gesetzliche Krankenversicherung. Doch damit nicht genug: Auch die Beiträge für die Rentenversicherung könnten in den nächsten Jahren steigen. Zudem forderten die Wirtschaftsweisen zuletzt neben einem höheren Spitzensteuersatz auch einen Energie-Soli.
Heftige Kritik an Bundesregierung! Zerstören die hohen Abgaben die Wirtschaft?
Die Vorschläge stoßen jedoch auf Kritik. "Bevor man die Steuern weiter erhöht, sollte man die Staatsausgaben auf den Prüfstand stellen", sagte Clemens Fuest, Chef des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (Uni München) gegenüber der "Bild". "In Deutschland ist Arbeit immer weniger wert. Wir müssen über Entlastungen sprechen, anstatt über weitere Belastungen", kritisiert CDU-Wirtschaftsexperte Carsten Linnemann (45) in der "Bild".
Andere sehen durch die enorme Abgabenlast den Wirtschaftsstandort Deutschland bedroht. "Wir müssen in der aktuellen Standortdebatte nicht nur über die Energiepreise reden, sondern auch wieder verstärkt die Arbeitskosten in den Blick nehmen", sagte Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), gegenüber der "Wirtschaftswoche". Für die deutsche Wirtschaft seien die steigenden Sozialabgaben "der letzte Tropen, der das Fass zum Überlaufen bringt - und ein negatives Signal für ausländische Investoren".
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