Wladimir Putin hat die Region Cherson nur widerwillig aufgegeben. Doch während sich die russischen Truppen zurückziehen, beschießen sie gnadenlos die zuvor besetzten Gebiete. Dabei sollen Teile des Kachowka-Staudamms zerstört worden sein. Sollte dieser brechen, droht eine Wasserapokalypse, die die gesamte Region überschwemmen würde.
Nur widerwillig beugte sich Wladimir Putin der Empfehlung seines Kommandanten und ließ vergangene Woche von seinem Verteidigungsminister Sergei Schoigu den Rückzug aus der Region Cherson verkünden. Hatte der Russland-Präsident vor wenigen Wochen auf dem Roten Platz in Moskau noch die Annexion Chersons gefeiert, hat sich das Blatt für die Kreml-Truppen nun schlagartig geändert. Doch vollkommen kampflos gibt Putin Cherson dennoch nicht auf.
Wladimir Putin hinterlässt Schneise der Verwüstung bei Cherson-Rückzug
Kurz nach dem Abzug der eigenen Truppen aus der ukrainischen Gebietshauptstadt Cherson und weiteren Orten hat Russland eigenen Angaben zufolge mit Angriffen auf die gerade erst aufgegebene Region begonnen. "Aktuell werden Truppen und Militärtechnik der ukrainischen Streitkräfte auf dem rechten Ufer des Flusses Dnepr beschossen", teilte Russlands Verteidigungsministerium am Freitag mit.
Putins-Rache? Kreml-Tyrann beschießt Staudamm und könnte Wasserapokalypse entfesseln
Dabei scheinen laut eines aktuellen Berichtes der britischen "Daily Mail" auch Teile des Kachowka-Staudamms, der Millionen Tonnen Wasser zurückhält, zerstört worden zu sein. Das Unternehmen Maxar Technologies, welches Satelliten-Aufnahmen des beschädigten Staudamms veröffentlichte, geht davon aus, dass Wladimir Putin diesen vorsätzlich zerstört hat. Auf den Aufnahmen sind laut "Daily Mail" Schäden an Abschnitten des nördlichen Teils des Staudamms sowiean den Schleusentoren des Wasserkraftwerks zu erkennen. Im Verlauf des Ukraine-Krieges hatten sich beide Kriegsparteien immer wieder gegenseitig beschuldigt, den Staudamm zerstören zu wollen.
Wasserapokalypse droht! Wladimir Putin zerstört Teile des Kachowka-Staudamms
Doch im neuerlichen Beschuss durch Russland sieht die "Daily Mail" den Versuch Putins, die Region Cherson und alle angrenzenden Gebiete zu überschwemmen. Denn bereits vor zwei Wochen hatte Wladimir Putin damit gedroht, das Gebiet zu verminen und eine "grandiose Wasserapokalypse" zu entfesseln, um die Gegenoffensive der Ukraine zu stoppen. Sollte der Damm brechen, könnten Hunderttausende Menschen, die flussabwärts leben, in den Fluten sterben.
Cherson-Rückzug hat taktischen Vorteil für Russland
Zudem veröffentlichte Maxar Technologies weitere Aufnahmen, die zeigen, dass auch Brücken (beispielsweise die Antoniwkabrücke), die über den Fluss führen, massiv zerstört worden sind. Für Wladimir Putin könnte dies ein taktischer Vorteil sein, da die ukrainische Gegenoffensive am Vorrücken gehindert wird und die russischen Einheiten sich auf der anderen Seite des Flusses verschanzen können.
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fka/news.de/dpa