Der Bundestag hat eine steuerliche Entlastung für 48 Millionen Bürger auf den Weg gebracht. Die negativen Auswirkungen der hohen Inflation sollen damit ausgeglichen werden. Wir verraten, wie viel weniger Steuern Sie ab 2023 zahlen müssen.
Der Bundestag hat eine steuerliche Entlastung für 48 Millionen Bürger auf den Weg gebracht. Die negativen Auswirkungen der hohen Inflation auf die Einkommensteuer sollen im kommenden Jahr komplett ausgeglichen werden, wie das Parlament am Donnerstag beschloss. Außerdem soll das Kindergeld einheitlich auf 250 Euro pro Kind und Monat steigen.
Steuerentlastungen beschlossen! Ampel verzichtet auf Steuereinnahmen von 18,6 Milliarden Euro
Bund, Länder und Gemeinden verzichten damit 2023 auf Steuereinnahmen von 18,6 Milliarden Euro, im Jahr 2024 kommen rund 31,8 Milliarden weniger in die Kassen. Die Änderungen können erst in Kraft treten, wenn der Bundesrat zugestimmt hat. Die Ampel-Regierung will mit dem Gesetz verhindern, dass der Staat auch noch bei der Einkommensteuer von den derzeit hohen Preisen profitiert. Die sogenannte kalte Progression, quasi eine inflationsbedingte heimliche Steuererhöhung, wird ausgeglichen.
Steuerentlastungen aufgrund hoher Inflation ab 2023
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat das zuletzt so erklärt: Wenn ein Einkommen von eigentlich 43.000 Euro durch die Inflation im kommenden Jahr nur noch eine Kaufkraft von 39.000 Euro habe, dürfe der Staat nicht so viel Steuern erheben, als seien es noch 43.000 Euro Kaufkraft. Doch was bedeutet das genau? Wir verraten, wie viel weniger Steuern Sie im nächsten Jahr zahlen müssen und wie viel mehr Geld Ihnen damit pro Monat zur Verfügung steht.
Steuerentlastungen ab 2023: Wie viel weniger Steuern muss man zahlen?
Das von der Ampel-Regierung beschlossene Gesetz sieht vor, dass die Steuertarife für Beschäftigte und Rentner entsprechend der Inflationsrate (2022 lag diese bei rund 8 Prozent, 2023 bei rund 7 Prozent) angepasst werden. Laut einer aktuellen Rechnung der "Bild" hat damit so mancher Deutscher je nach Lohn und Familienstand ab 2023 bis zu 2.000 Euro Netto mehr.
Steuerprofessor Frank Hechtner, der an der Universität Nürnberg tätig ist, hat die Steuerentlastungen für die "Bild" genau kalkuliert und kam zu folgenden Ergebnissen:
Jährliche Entlastungen 2023 gegenüber 2022 durch das Inflationsausgleichsgesetz für Singles:
Monatliches Einkommen | Single (keine Kinder) | alleinerziehend (ein Kind) |
---|---|---|
1.000 Euro | 646Euro | 1005Euro |
2.000 Euro | 189 Euro | 517 Euro |
3.000 Euro | 279 Euro | 615 Euro |
4.000 Euro | 406 Euro | 730 Euro |
5.000 Euro | 459 Euro | 459 Euro |
8.000 Euro | 808 Euro | 1.001 Euro |
10.000 Euro | 658 Euro | 1.001 Euro |
25.000 Euro | 705 Euro | 840 € |
Jährliche Entlastungen 2023 gegenüber 2022 für Ehepaare mit 2 Kindern:
Monatliches Einkommen 1. Partner | Monatliches Einkommen 2. Partner: 0 Euro | Monatliches Einkommen 2. Partner 1.000 Euro | Monatliches Einkommen 2. Partner: 2.000 Euro | Monatliches Einkommen 2. Partner: 3.000 Euro |
1.000 Euro | 1.377 Euro | 2.010 Euro | 1.523 Euro | 1.635 Euro |
2.000 Euro | 684 Euro | 1.523 Euro | 1.124 Euro | 1.206 Euro |
3.000 Euro | 994 Euro | 1.635 Euro | 1.206 Euro | 1.304 Euro |
4.000 Euro | 1.132 Euro | 1.703 Euro | 1.304 Euro | 1.422 Euro |
5.000 Euro | 1.090 Euro | 1.671 Euro | 1.300 Euro | 1.240 Euro |
10.000 Euro | 939 Euro | 1.558 Euro | 1.329 Euro | 1.565 Euro |
fka/gom/news.de/dpa
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