Die Ukraine schließt Verhandlungen mit Russland weiter aus. Gespräche kommen laut Präsidentenberater Michajlo Podoljak erst mit dem Nachfolger von Wladimir Putin in Frage. Seine Landsleute würden auch ohne Unterstützung aus dem Westen weiter kämpfen.
Kurz nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs saßen die Konfliktparteien noch gemeinsam am Verhandlungstisch. Mittlerweile scheint eine friedliche Lösung kaum mehr möglich. Der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj betonte erneut, dass Verhandlungen mit dem aktuellen Kreml-Chef, Wladimir Putin, kategorisch ausgeschlossen sind. Damit reagierte Michajlo Podoljak auf Berichte, denen zufolge Kiew von den USA zur Gesprächsbereitschaft gedrängt wurde.
Ukraine-Krieg aktuell: Präsidentenberater Michajlo Podoljak nicht zu Verhandlungen mit Wladimir Putin bereit
Im Interview mit der italienischen Zeitung "La Repubblica" sagte Michajlo Podoljak: "Es wird keine Verhandlungen geben, solange die Russen unser Land besetzen." Die Ukrainer würden ihr Land weiter verteidigen, auch wenn sie keine militärischen Hilfe mehr aus dem Westen bekämen. "Wir werden weiter kämpfen, auch wenn man uns in den Rücken fällt." Das Verhandlungsangebot des Kremls bezeichnete der Präsidentenberater als "banales Ultimatum". "Geben Sie sich geschlagen und unterschreiben Sie für den Verlust von Territorium und Souveränität. Die Gesellschaft wird dies niemals akzeptieren. Die russische Armee wird das ukrainische Territorium verlassen, und dann wird es zum Dialog kommen."
Auf Twitter schrieb Podoljak zudem, dass die Ukrainer sich nie geweigert haben, zu verhandeln. Putin sei aber offensichtlich nicht dazu bereit. Gespräche könne es nur mit dem Nachfolger des aktuellen Kreml-Chefs geben.
Important: Ukraine has never refused to negotiate. Our negotiating position is known and open.
— Михайло Подоляк (@Podolyak_M) November 7, 2022
1. First, RF withdraws troops from ????????
2.After everything else
Is Putin ready? Obviously not. Therefore, we are constructive in our assessment: we will talk with the next leader of RF.
Wegen Problemen an der Front: Muss Wladimir Putin um seine Position fürchten?
Russland hat in den vergangenen Wochen zwar immer wieder seine Gesprächsbereitschaft signalisiert, ist aber gleichzeitig weiter brutal in der Ukraine vorgegangen. So annektierte Wladimir Putin nach Scheinreferenden die Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson und verstieß damit gegen das Völkerrecht. Außerdem beschloss er die Teilmobilisierung von 300.000 Reservisten. Doch weil es im Krieg massive Probleme gibt und Rekruten offenbar komplett ohne Ausbildung an die Front geschickt werden, wurden zuletzt auch die kritischen Stimmen in Russland lauter. Allerdings sollen auch Hardliner wie der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, einen Machtkampf im Kreml angezettelt haben. Ob die Ukraine mit solchen Leuten verhandeln will, ist fraglich.
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gom/fka/news.de