Wie ernst sollte man diesen Befehl nehmen? Setzt China-Diktator Xi Jinping jetzt seine Drohung eines Angriffs auf die Inselrepublik Taiwan um? Bei einem Besuch in der Zentralen Militärkommission gab er den Befehl, die Peking-Armee solle sich auf Krieg vorbereiten.
Neben Putins Ukraine-Krieg blickt die Welt voller Sorge auch auf den Konflikt von China und Taiwan. Die chinesische Drohkulisse besteht schon seit Jahren. Zuletzt drohte Peking immer wieder damit, die Inselrepublik notfalls auch mit militärischen Mitteln einzunehmen. China werde stets große Anstrengungen unternehmen, eine friedliche Wiedervereinigung mit Taiwan zu erreichen, die Anwendung von Gewalt sei "unter zwingenden Umständen" der "letzte Ausweg". Man werde keine ausländische Einmischung in Taiwan tolerieren.
China-Krieg mit Taiwan: Xi Jinping alarmiert Peking-Armee
Das Problem: Peking betrachtet die demokratische Inselrepublik Taiwan nur als Teil der Volksrepublik und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh ab. Taiwan hingegen sieht sich längst als unabhängig. Könnte China-Führer Xi Jinping jetzt zum entscheidenden Schlag ansetzen? Unklar! Zumindest gab der Diktator bei einem Besuch in der Zentralen Militärkommission den Befehl, die Ausbildung und Einsatzbereitschaft der Soldaten zu stärken. Mehr noch: Die Peking-Armee solle sich auf jeden Krieg vorbereiten, erklärte Xi Jinping.
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Xi Jinping begründet Militär-Anweisung mit China-Propaganda
Um eine Propaganda-Begründung war Xi Jinping natürlich nicht verlegen. Die "nationale Sicherheit" sei "in letzter Zeit immer mehr ins Wanken geraten", formuliert der chinesische Staatschef. In der Region und darüber hinaus wird Chinas derzeitige Aufrüstung mit Sorgen betrachtet. Das bevölkerungsreichste Land der Welt streitet mit seinen Nachbarn um Inseln und Riffe und beansprucht große Seegebiete mit bedeutenden Fischgründen, Rohstoffvorkommen und Schifffahrtsstraßen. Auch baut China seine Militärpräsenz aus. Mehrfach kam es zu Zwischenfällen zwischen chinesischen und US-amerikanischen Marineschiffen. Im Südchinesischen Meer platzierte die Regierung hochentwickelte Verteidigungsanlagen.
China hatte seinen ersten Flugzeugträger namens "Liaonin" 2012 in Dienst gestellt. Dabei handelt sich um ein umgebautes Schiff, das der Ukraine abgekauft wurde. Ende 2019 folgte die "Shandong", der erste selbstgebaute Träger. Im Juni 2022 folgte schließlich die "Fujian", die als fortschrittlichster Flugzeugträger der Volksrepublik gilt. Im Unterschied zu den bisherigen beiden Schiffen verfügt sie nicht mehr über eine altmodische Startrampe, sondern über elektromagnetische Katapulte, mit denen die Flugzeuge in die Luft gebracht werden.Alle drei Schiffe sind nach chinesischen Provinzen benannt.
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rut/news.de/dpa
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