Generalmajor Alexander Lapin, der für die russische Verteidigung im Donbass verantwortlich sein soll, nimmt sich mitten in der Gegenoffensive der Ukrainer einen dreiwöchigen Urlaub. Zuvor war er von den Putin-Vertrauten Prigoschin und Kadyrow attackiert worden.
Soll das ein Vorbild für die Soldaten von Wladimir Putin sein? Der heftig kritisierte Befehlshaber einer der fünf russischen Militärbezirke nimmt sich offenbar erst einmal einen dreiwöchigen Urlaub, nachdem zunächst darüber spekuliert worden war, ob der Mann entlassen worden sei.
Alexander Lapin: Pleite-General von Wladimir Putin nimmt 3 Wochen Urlaub
Generalmajor Alexander Lapin ist in Russland wegen der Leistungen seiner Truppen in der Ukraine in der Öffentlichkeit kritisiert worden. Ein Vorgang, der durchaus Seltenheitswert hat. Westliche Behörden berichteten zuletzt, dass der erfolglose General, der für die Verteidigung im Donbass verantwortlich sein soll, vom Kreml entlassen worden sei. Doch dem ist offenbar nicht so.
Nach Angaben der regionalen Nachrichtenagentur "Ura.ru" nimmt Lapin eine dreiwöchige Auszeit - und das, obwohl Moskaus Armeen seit Wochen mit einer enormen Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte zu kämpfen haben. Die russische Tageszeitung "Kommersant" zitiert die Pressestelle des Zentralen Militärbezirks, die wie "Ura.ru" in Jekaterinburg im Ural ansässig ist, mit der Bestätigung, dass ein vorübergehender Befehlshaber Lapin vertrete.
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Prigoschin und Kadyrow wollten Lapin ausschalten nach Ukraine-Pleite
Lapin war Gegenstand öffentlicher Kritik von zwei engen Vertrauten von Präsident Wladimir Putin: Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow und Jewgeni Prigoschin, Gründer der privaten Militärgruppe Wagner. Kadyrow sagte vor einem Monat, nachdem die russischen Streitkräfte aus dem strategischen Logistikzentrum Lyman in der Ostukraine vertrieben worden waren, dass man Lapin seine Orden abnehmen und ihn mit einem Gewehr an die Front schicken sollte, damit er seine Schande mit Blut abwaschen könne.
Putin säubert Militärführung nach Niederlagen im Ukraine-Krieg
Russland hat in den vergangenen zwei Monaten weitreichende Veränderungen in seiner militärischen Führung vorgenommen, da die ukrainischen Streitkräfte Tausende von Quadratkilometern im Nordosten, Osten und Süden von der russischen Besatzung zurückerobert haben. Kurz nachdem die Befehlshaber des östlichen und westlichen Militärbezirks entlassen worden waren, ernannte der Kreml am 8. Oktober General Sergej Surowikin zum Oberbefehlshaber der in der Ukraine kämpfenden russischen Streitkräfte.
Im September wurde der für Logistik zuständige stellvertretende Verteidigungsminister, General Dmitri Bulgakow, durch Generaloberst Michail Mizinzew ersetzt, der die Belagerung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol organisiert haben soll, bei der Tausende von Zivilisten ums Leben kamen. Im August meldete die staatliche Nachrichtenagentur RIA, dass der Befehlshaber der Schwarzmeerflotte nach dem Untergang seines Flaggschiffs und dem Verlust von acht Kampfflugzeugen bei einem Angriff auf einen russischen Stützpunkt auf der Krim entlassen worden sei.
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rut/news.de
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