Fotos vom G7-Treffen der Außenminister:innen in Münster lösten einen Skandal aus. Darauf war deutlich zu erkennen, dass im Hintergrund offenbar ein historisches Kreuz entfernt wurde. Die Schuldige war schnell gefunden: Annalena Baerbock. Doch während Twitter bereits vor Wut schäumt, sorgt ein Statement des Auswärtigen Amts für Klarheit.
Skandal beim G7-Treffen der Außenminister:innen in Münster! "Beim #G7Muenster ließ Außenministerin #Baerbock für die Dauer des Gipfels das 482 Jahre alte #Ratskreuz aus dem Saal entfernen. Sie sperrt damit einen wichtigen Teil der deutschen Geschichte aus", schreibt beispielsweise die "Bild" auf Twitter und löst damit einen Eklat aus. Heftiger Kritik an der vermeintlich "gottlosen" Grünen-Politikerin wurde laut. Ein Statement des Auswärtigen Amts bringt Klarheit.
Kreuz für G7-Treffen in Münster entfernt! Auswärtiges Amt verteidigt Annalena Baerbock in Statement
Der Friedenssaal des Historischen Rathauses in Münster ist ein symbolträchtiger Ort. Dort wurde vor mehr als 370 Jahren der Westfälische Frieden geschlossen und somit der Dreißigjährige Krieg beendet. Normalerweise steht auf einem Vorsprung an einer holzvertäfelten Wand ein großes Kreuz, das "Ratskreuz" aus dem 16. Jahrhundert. Auf Fotos der G7-Runde aus dem Raum fehlt das Kruzifix jedoch. Der Sockel im Hintergrund ist leer.
Während die deutsche Presse bereits Annalena Baerbock verdächtigte, stellt ein Statement des Auswärtigen Amts klar, dass die Grünen-Politikerin nichts mit der Verbannung des Kreuzes zu tun hatte. Demnach sei die Entfernung Teil einer größeren Umgestaltung des Saals gewesen, die vom Protokoll des Auswärtigen Amts mit der Stadt Münster besprochen worden sei, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin. Es habe dazu keine Entscheidung auf politischer Ebene gegeben, Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sei mit der Frage nicht befasst gewesen.
Der Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, dass eine Veränderung des Mobiliars bei solchen Treffen üblich sei. Es gäbe etwa einen anderen Tisch, eine andere Beleuchtung, andere Teppiche. Ein Sprecher der Stadt Münster verwies auf das Auswärtige Amt, das für die Ausstattung zuständig sei. "Wir stellen nur die Räume", sagte er.
"Traditions- und Geschichtsvergessen!" CDU-Politiker wettert gegen Bundesregierung
Kurz nach Veröffentlichung der Klarstellung passten "Bild" und Co. ihre Überschriften an. Doch für Kritiker der Grünen war der Skandal bereits perfekt. Beim Fernsehsender "Welt" sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), dass die Bundesregierung "traditions- und Geschichtsvergessen" sei. Wer Symbole des christlichen Glaubens aus einem Sitzungssaal räumen lasse, sei nicht weltoffen, sondern verbohrt. Und auch im Netz war die Aufregung groß. Innerhalb von nur wenigen Stunden landete der Begriff "Kreuz" auf Platz 1 in den Twitter-Trends.
"#Roth will Bibelverse verhüllen, #Baerbock hängt das Kreuz ab. Die #Grünen sind die Christen-Hasser-Partei. Dieser Hass ist deren wahre Obsession. Klima, Gender u. Open Borders dienen als Tarnung für das wahre Ziel der Grünen: Die christliche Kultur zerstören", wetterte AfD-Politikerin Beatrix von Storch in einem Tweet. "Zeichen für ein offenes Land? Wohl kaum", schreibt CDU-Politikerin Julia Klöckner auf Twitter. Die Bayernpartei spricht sogar von "kultureller Säuberung".
"Vampirella Baerbock!" Twitter schäumt vor Wut
"Eigene Traditionen, Herkunft und Werte stören bei der neuen Außenpolitik von Annalena Baerbock ganz offensichtlich. Wer soll Achtung haben vor einem Land, das sich selbst und seine Geschichte verleugnet?", schreibt ein anderer Twitter-Nutzer. "Vampirella Baerbock. Vermutlich werden auch nur knoblauchfreie Speisen serviert und mit dicken Vorhängen das Tageslicht abgehalten", heißt es in einem anderen Tweet. "Ich finde es gut, dass Annalena #Baerbock das 482 Jahre alte Kreuz beim G7-Gipfel in Münster abhängen lässt. Was dort hinter verschlossenen Türen besprochen & geplant wird, ist eh gottlos & würde jede Religion dieser Welt beleidigen", zeigt sich ein Twitter-Nutzer weniger beeindruckt von der Maßnahme.
"Wie viele der Menschen, die sich jetzt lautstark darüber aufregen, dass Annalena Baerbock ein Kreuz hat abhängen lassen, am vergangenen Sonntag in einem Gottesdienst gewesen sind?", fragt sich Mirko Drotschmann, besser bekannt als "MrWissen2Go", auf Twitter.
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bua/radnews.de/dpa